×

Zitiervorschlag

Aktuelle statistische Daten zur Kindertagesbetreuung

zusammengestellt von Martin R. Textor

 

Wie viele Kinder der verschiedenen Altersgruppen werden in Kindertageseinrichtungen oder durch Tagespflegepersonen betreut? Wie hoch sind die Versorgungsquoten? Wie viele Kinder werden halbtags, wie viele ganztags betreut?

Relevante statistische Daten finden Sie z.B. auf der Website des Statistischen Bundesamtes und im Ländermonitor frühkindliche Bildungssysteme der Bertelsmann Stiftung. Dort sind sie aber oft schwer zu finden. Außerdem werden oft viele lange Tabellen präsentiert. Und Sie sind doch nur an einigen wenigen Zahlen interessiert, die irgendwo in dieser Unmenge von Daten versteckt sind!

Deshalb werden auf dieser Seite aktuelle Pressemitteilungen des Statistischen Bundesamtes und anderer Institutionen aufgenommen, die einen Überblick über die wichtigsten Daten zur Kindertagesbetreuung bieten. Die Pressemitteilungen wurden zum Teil gekürzt.

 

Zahl der in Kitas betreuten Kinder stieg im selben Zeitraum um 22%, die der betreuten unter Dreijährigen um 43%

Die Zahl der pädagogisch tätigen Personen in Kindertageseinrichtungen ist in den vergangenen zehn Jahren um 51% gestiegen. Rund 702.200 Betreuungskräfte arbeiteten zum 1. März 2023 in Kindertageseinrichtungen, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt. Im Jahr 2013, als der Rechtsanspruch auf Betreuung für ein- bis dreijährige Kinder in Kraft trat, waren noch 465.000 Personen pädagogisch tätig. Die Zahl der betreuten Kinder in Tageseinrichtungen ist im selben Zeitraum um 22% gestiegen – von 3,21 Millionen im Jahr 2013 auf 3,93 Millionen in 2023. Der Anstieg ist vor allem auf den Ausbau der Betreuung unter Dreijähriger zurückzuführen: 721.600 Kinder unter drei Jahren wurden zuletzt in Tageseinrichtungen betreut, das waren 43% mehr als zehn Jahre zuvor (503.900).

66% des pädagogischen Kita-Personals arbeiteten nicht in Vollzeit

Obwohl die Zahl der pädagogischen Betreuungskräfte binnen zehn Jahren stärker gestiegen ist als die Zahl der betreuten Kinder, gilt die Personalsituation in vielen Kitas als angespannt. Das liegt unter anderem am stärkeren Anstieg der Zahl unter Dreijähriger in Betreuung, die eine intensivere Betreuung brauchen als ältere Kinder. So kamen 2022 in Gruppen mit Kindern unter drei Jahren auf eine Betreuungskraft im Schnitt 4,0 Kinder, in Gruppen ab drei Jahren bis zum Schuleintritt waren es fast doppelt so viele Kinder pro Betreuungskraft (7,8). Ein weiterer Grund für die personelle Notlage vieler Kitas dürfte darin liegen, dass der Anteil der Kita-Betreuungskräfte in Vollzeit vergleichsweise gering ist: 66% des pädagogischen Kita-Personals im Jahr 2023 arbeiteten weniger als 38,5 Stunden pro Woche (2013: 65%).

Tagespflege: Zahl der Tagesmütter und -väter binnen zehn Jahren gesunken, Zahl der betreuten Kinder gestiegen

In der Tagespflege waren 2023 rund 41.200 Tagesmütter und Tagesväter tätig, 6% weniger als im Jahr 2013. Dagegen nahm die Zahl der betreuten Kinder in der öffentlich geförderten Tagespflege im selben Zeitraum um 19% auf 166.700 zu. Darunter waren 135.500 Kinder unter drei Jahren (+43% gegenüber 2013).

Pädagogisches Personal in Kitas deutlich jünger als Erwerbstätige insgesamt

Im März 2023 waren 6% des pädagogischen Kita-Personals noch in einer Berufsausbildung. Gegenüber 2013 hat sich die Zahl des noch in Ausbildung befindlichen, pädagogischen Personals mehr als vervierfacht (+360%): auf 40.200 Personen. Das ist ein Grund dafür, dass die pädagogisch tätigen Personen in Kitas vergleichsweise jung sind. Gut 40% von ihnen waren im März 2023 jünger als 35 Jahre, rund 16% waren dagegen 55 Jahre oder älter. Zum Vergleich: Laut Mikrozensus 2022 waren gut 30% der Erwerbstätigen insgesamt jünger als 35 Jahre und rund 26% waren 55 Jahre oder älter.

Zahl der Absolventinnen und Absolventen in Top-3-Erziehungsberufen 2022 auf neuem Höchststand

Im Jahr 2022 schlossen rund 53.100 Menschen eine Ausbildung als Erzieher/-in, als Sozialassistent/-in oder als sozialpädagogische/-r Assistent/-in bzw. Kinderpfleger/-in ab. Für Schleswig-Holstein liegt die Zahl der Absolventinnen und Absolventen der drei häufigsten Erziehungsberufe im Jahr 2022 nicht vor. Im Jahr 2012 hatten bundesweit inklusive Schleswig-Holstein noch 42.700 Absolventinnen und Absolventen eine Ausbildung in einem der drei häufigsten Erziehungsberufe abgeschlossen. Dabei bildet ein Ausbildungsabschluss als Sozialassistent/-in in der Regel die Basis für eine Laufbahn in Einrichtungen des Sozial- und Gesundheitswesens, in einigen Bundesländern ist der Abschluss Voraussetzung für die weiterführende Ausbildung als Erzieher/-in sowie als Heilerziehungspfleger/-in.

Männeranteil unter Absolvierenden der Top-3-Erziehungsberufe binnen zehn Jahren gestiegen

In den genannten Erziehungsberufen absolvieren deutlich mehr Frauen als Männer eine Ausbildung. Der Männeranteil ist in den vergangenen zehn Jahren jedoch gestiegen. Unter den Absolventinnen und Absolventen in den drei häufigsten erzieherischen Ausbildungsberufen nahm der Männeranteil von knapp 14% im Jahr 2012 auf knapp 18% im Jahr 2022 zu.

2.232 Verfahren zur Anerkennung eines ausländischen Abschlusses als Erzieher/-in im Jahr 2022

Zu den Ausbildungsabschlüssen hierzulande kommen solche hinzu, die im Ausland erworben und in Deutschland als vollständig oder eingeschränkt gleichwertig anerkannt werden können. 2.232 Verfahren zur Anerkennung eines ausländischen Berufsabschlusses als Erzieher/-in gab es im Jahr 2022. Davon wurden 1.509 positiv, 477 negativ und 123 noch nicht beschieden. Weitere 123 Verfahren wurden ohne Bescheid beendet. Der Abschluss als Erzieher/-in zählt zu den Top 10 in der Rangliste der Berufe mit den meisten Anerkennungsverfahren ausländischer Abschlüsse.

Quelle: Pressemitteilung Nr. N004 des Statistischen Bundesamts vom 24.01.2024 (gekürzt)

 

Betreuungsquote der unter Dreijährigen steigt zum 1. März 2023 auf 36,4%

Die Zahl der Kinder unter drei Jahren in Kindertagesbetreuung ist zum 1. März 2023 gegenüber dem Vorjahr um rund 17.900 auf insgesamt 856.600 Kinder gestiegen. Damit waren 2,1% mehr unter Dreijährige in Kindertagesbetreuung als am 1. März 2022. Der Zuwachs fiel etwas schwächer aus als im Vorjahr (2022: +28.800 oder +3,6% auf 838.700 Kinder). Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, lag die Betreuungsquote am Stichtag bundesweit bei 36,4% (2022: 35,5%). Beim Personal gab es in den Kindertageseinrichtungen einen Zuwachs um 3,2% gegenüber dem Vorjahr, während die Zahl der Tagesmütter oder -väter um 1,5% zurückging.

Bei der Betreuungsquote handelt es sich um den Anteil der in Kindertageseinrichtungen (zum Beispiel Kindertagesstätte) oder in öffentlich geförderter Kindertagespflege (zum Beispiel öffentlich geförderter Betreuungsplatz bei einer Tagesmutter oder einem Tagesvater) betreuten unter Dreijährigen an allen Kindern dieser Altersgruppe.

In Ostdeutschland ist mehr als die Hälfte der unter Dreijährigen in Tagesbetreuung, in Westdeutschland knapp ein Drittel

In den ostdeutschen Bundesländern (einschließlich Berlin) waren zum Stichtag 1. März 2023 durchschnittlich mehr als die Hälfte aller Kinder unter drei Jahren in einer Tagesbetreuung (54,2%). In Westdeutschland war die Betreuungsquote mit 32,7% nach wie vor deutlich niedriger als im Osten. Bundesweit hatten Mecklenburg-Vorpommern (59,2%), Sachsen-Anhalt (59,0%) und Brandenburg (57,6%) die höchsten Betreuungsquoten. Unter den westdeutschen Bundesländern erreichte Hamburg mit 50,3% die höchste Quote, mit deutlichem Abstand gefolgt von Schleswig-Holstein (38,3%) und Niedersachsen (34,9%). Bundesweit am niedrigsten waren die Betreuungsquoten in Bremen (30, %) sowie Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen (beide 31,0%).

1,2% mehr Kindertageseinrichtungen, jedoch 1,5% weniger Tageseltern als im Vorjahr

Am 1. März 2023 gab es bundesweit 60.045 Kindertageseinrichtungen. Das waren 722 Einrichtungen mehr als zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres (+1,2%). Die Zahl der dort als pädagogisches Personal oder als Leitungs- und Verwaltungspersonal beschäftigten Personen stieg um 23.000 oder 3,2% auf 753.900. Demgegenüber sank die Zahl der Tagesmütter und -väter im dritten Jahr in Folge, und zwar um 631 auf 41.233 (-1,5%).

Quelle: Pressemitteilung Nr. 382 es Statistischen Bundesamts vom 27.09.2023 (gekürzt)

 

Anteil der Männer am pädagogischen Kita-Personal von 4,1% im Jahr 2012 auf 7,9% im Jahr 2022 gestiegen

In diesen Wochen beginnt für viele Kinder die Kindergartenzeit. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie dort auch von einem Mann betreut werden, hat sich binnen zehn Jahren fast verdoppelt. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, lag der Männeranteil am pädagogischen Personal in Kindertageseinrichtungen im Jahr 2022 bei 7,9%. 2012 betrug er noch 4,1%. Am Stichtag 1. März 2022 waren insgesamt rund 681.000 Menschen unmittelbar mit der pädagogischen Betreuung von Kindern in Tageseinrichtungen befasst, knapp 53.500 davon waren Männer. Im Jahr 2012 arbeiteten zum Stichtag 1. März insgesamt gut 438.000 Menschen in der pädagogischen Betreuung, davon rund 18.000 Männer.

Männeranteil bei jungen Beschäftigten am höchsten

Vermutlich wird der Anteil an männlichen Erziehern in Kinderbetreuungseinrichtungen noch weiter zunehmen. Je jünger die unmittelbar mit der pädagogischen Betreuung befassten Beschäftigten in Kindertagesstätten sind, desto höher ist der Männeranteil: 2022 waren 12,6% der Beschäftigten unter 30 Jahren männlich, bei den Beschäftigten ab 50 Jahren dagegen nur 2,8%. Am höchsten war der Männeranteil bei den Beschäftigten unter 20 Jahren mit 17,9%, am niedrigsten bei den 60- bis 64-Jährigen mit nur 2,0%.

Ähnlich hoch wie bei den jüngeren Beschäftigten ist der Männeranteil bei den Absolventinnen und Absolventen der schulischen Ausbildung zur Erzieherin/zum Erzieher: 2021 lag er bei 17,7%. 2012 hatte er noch 13,3% betragen.

Auf einen Tagesvater kommen 24 Tagesmütter

Ein Teil der Kinder wird nicht in Kindertagesstätten, sondern bei Tageseltern betreut. Am Stichtag 1. März 2022 waren in der Kindertagespflege knapp 41.900 Personen beschäftigt. Zwar sind Tagesväter (gut 1.700 Personen) im Verhältnis zu Tagesmüttern (gut 40.100 Personen) immer noch sehr selten, dennoch ist der Männeranteil auch dort gestiegen – von 2,7% im Jahr 2012 auf 4,1% im Jahr 2022.

Methodische Hinweise

Als unmittelbar mit der pädagogischen Betreuung befasste Personen zählen Gruppenleitung, Zweit- beziehungsweise Ergänzungskräfte, gruppenübergreifend Tätige sowie mit der Förderung von Kindern mit (drohender) Behinderung Beschäftigte. Nicht mitgezählt werden Beschäftigte in Leitung und Verwaltung.

Quelle: Statistisches Bundesamt: Zahl der Woche Nr. 34 vom 22.08.2023 (gekürzt)

 

35,5% der unter Dreijährigen am 1. März 2022 in Kindertagesbetreuung

Die Zahl der Kinder unter drei Jahren in Kindertagesbetreuung ist zum 1. März 2022 gegenüber dem Vorjahr um rund 28.800 auf insgesamt 838.700 Kinder gestiegen. Damit waren 3,6% mehr unter Dreijährige in Kindertagesbetreuung als am 1. März 2021. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, lag die Betreuungsquote der unter Dreijährigen bundesweit bei 35,5% (2021: 34,4%). Damit setzte sich der im Jahr 2021 unterbrochene Trend steigender Betreuungsquoten wieder fort. Beim Personal gab es in den Kindertageseinrichtungen einen Zuwachs um 3,2% gegenüber dem Vorjahr, während die Zahl der Tagesmütter oder -väter um 2,7% zurückging.

Bei der Betreuungsquote handelt es sich um den Anteil der in Kindertageseinrichtungen (zum Beispiel in Kindertagesstätten) oder in öffentlich geförderter Kindertagespflege (zum Beispiel ein öffentlich geförderter Betreuungsplatz bei einer Tagesmutter oder einem Tagesvater) betreuten Kinder an allen Kindern dieser Altersgruppe.

Anstieg der Betreuungsquote nach leichtem Rückgang im Vorjahr

Mit dem aktuellen Anstieg der Betreuungsquote bei den unter Dreijährigen um 1,1 Prozentpunkte setzt sich der langjährige Trend nach einer Unterbrechung im Jahr 2021 wieder fort. Damals war die Betreuungsquote erstmals seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 2006 leicht gesunken, und zwar um 0,6 Prozentpunkte gegenüber dem Jahr 2020 auf 34,4%. Dieser bislang einmalige Rückgang hing vermutlich mit der Corona-Pandemie zusammen, die zu einer geringeren Nachfrage nach Betreuungsplätzen und zur Kündigung von Verträgen aufgrund einer Betreuung zuhause geführt haben kann. Außerdem verhinderten coronabedingte Einschränkungen bei der Eingewöhnung und bei „Schnuppertagen“ möglicherweise den Abschluss neuer Betreuungsverträge.

Höhere Betreuungsquoten in Ostdeutschland

In den ostdeutschen Bundesländern (einschließlich Berlin) waren zum Stichtag 31. März 2022 durchschnittlich mehr als die Hälfte aller Kinder unter drei Jahren in einer Tagesbetreuung (53,3%). In Westdeutschland war die Betreuungsquote mit 31,8% nach wie vor deutlich niedriger als im Osten. Im Bundesländer-Vergleich hatten Mecklenburg-Vorpommern (58,6%), Sachsen-Anhalt (58,3%) und Brandenburg (56,7%) die höchsten Betreuungsquoten. Unter den westdeutschen Bundesländern erreichte Hamburg mit 49,2% die höchste Quote, gefolgt von Schleswig-Holstein (36,4%). Bundesweit am niedrigsten waren die Betreuungsquoten in Baden-Württemberg (29,9%) und Bremen (30,2%).

1,4% mehr Kindertageseinrichtungen, aber 2,7% weniger Tageseltern als im Vorjahr

Am 1. März 2022 gab es bundesweit rund 59.300 Kindertageseinrichtungen. Das waren über 800 Einrichtungen oder 1,4% mehr als zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres. Die Zahl der dort als pädagogisches Personal oder als Leitungs- und Verwaltungspersonal beschäftigten Personen stieg um 22.700 oder 3,2% auf rund 730.800. Demgegenüber sank die Zahl der Tagesmütter und -väter um 1.200 oder 2,7% auf rund 41.900.

Quelle: Pressemitteilung Nr. 451 des Statistischen Bundesamt vom 21.10.2022 (gekürzt)

  

2023 fehlen in Deutschland rund 384.000 Kita-Plätze

In Deutschland gibt es noch immer zu wenig Kita-Plätze, um die Nachfrage zu decken. Gemessen an den Betreuungswünschen fehlen im kommenden Jahr voraussichtlich bis zu 383.600 Plätze bundesweit: 362.400 im Westen und 21.200 im Osten. Das geht aus unseren neuen Berechnungen für das aktuelle Ländermonitoring Frühkindliche Bildungssysteme hervor.

Um den Betreuungsbedarf der Eltern zu erfüllen, müssten zusätzlich zum vorhandenen Personal weitere 93.700 Fachkräfte im Westen und 4.900 im Osten eingestellt werden. Für diese insgesamt 98.600 Personen würden zusätzliche Personalkosten von 4,3 Milliarden Euro pro Jahr entstehen, von denen der Großteil (4,1 Milliarden Euro) auf die westdeutschen Bundesländer entfiele. Hinzu kämen Betriebs- und mögliche Baukosten für Kitas. Noch herausfordernder als die Finanzierung wird es jedoch sein, die benötigten Fachkräfte für die Kitas zu gewinnen.

Um die Zahl der fehlenden Kita-Plätze in allen Bundesländern zu ermitteln, haben wir die Betreuungsquoten der Kita-Kinder im Jahr 2021 mit dem Anteil der Eltern abgeglichen, die im gleichen Jahr in der Kinderbetreuungsstudie des Deutschen Jugendinstituts (DJI) einen Betreuungsbedarf äußerten.

Zwei Bundesländer müssen keine zusätzlichen Kita-Plätze schaffen

Ein genauerer Blick zeigt, dass in fast allen Bundesländern, vor allem in den westdeutschen, die Nachfrage der Eltern nach Kita-Plätzen höher ist als der Anteil an Kindern, die 2021 betreut wurden. Der größte Mangel besteht im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen mit 101.600 fehlenden Kita-Plätzen, während in Mecklenburg-Vorpommern und Thüringen kein Platzausbau erforderlich ist.

Auch in den Stadtstaaten ist der Platzmangel unterschiedlich ausgeprägt. In Berlin gibt es 17.000 Kita-Plätze zu wenig, was einer Unterversorgung von rund sieben Prozent entspricht. In Bremen fehlen 5.400 (rund dreizehn Prozent) und in Hamburg 3.700 Plätze (drei Prozent).

Der Ausbaubedarf unterscheidet sich darüber hinaus nach Altersgruppe. Den Berechnungen zufolge fehlen für unter dreijährige Kinder in Westdeutschland rund 250.300 Kita-Plätze, in Ostdeutschland (inklusive Berlin) sind es rund 20.700. Für die Kinder ab drei Jahren gibt es in den westdeutschen Bundesländern 112.100 Plätze zu wenig, gegenüber 500 im Osten.

Rechtsanspruch auf Betreuungsplatz endlich erfüllen

"Trotz des massiven Kita-Ausbaus in den vergangenen Jahren finden noch immer zu viele Eltern keinen Platz für ihre Kinder. Das ist in doppelter Hinsicht untragbar: Die Eltern müssen die Betreuung selbst organisieren, während den Kindern ihr Recht auf professionelle Begleitung in der frühen Bildung vorenthalten wird. Schon jetzt ist abzusehen, dass sich der gesetzlich verankerte Rechtsanspruch auf einen Platz in der Kindertagesbetreuung auch 2023 vielerorts nicht einlösen lässt", sagt Anette Stein, unsere Expertin für frühkindliche Bildung. Seit 2013 gilt der Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz für Kinder ab dem vollendeten ersten Lebensjahr, für Kinder ab drei Jahren besteht er schon seit 1996.

Quelle: Pressemitteilung der Bertelsmann Stiftung vom 20.10.2022 (gekürzt)

 

Beschäftigte in Kindergärten und Vorschulen verdienten 20,36 Euro brutto in der Stunde im Jahr 2021

Beschäftigte in Kindergärten und Vorschulen verdienten im Jahr 2021 durchschnittlich 20,36 Euro brutto in der Stunde, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) anlässlich des Kindergartentages am 21. April mitteilt. Rund 93% des Personals in Kindergärten und Vorschulen waren Frauen, fast zwei Drittel aller Beschäftigten (61%) arbeiteten in Teilzeit und mehr als zwei Drittel aller Beschäftigten (69%) waren ausgebildete Fachkräfte. Arbeitete eine solche Fachkraft in Teilzeit, verdiente sie 2021 im Schnitt 2.480 brutto monatlich. Für Fachkräfte, die in Vollzeit arbeiteten, lag der Verdienst bei durchschnittlich 3.402 Euro brutto im Monat.

Bundesweit wurden zum Stichtag 1. März 2021 rund 3,3 Millionen Kinder unter sieben Jahren in einer Kindertageseinrichtung betreut. Das waren 60% aller Kinder in dieser Altersgruppe. Von den gut 3,3 Millionen Kindern unter sieben Jahren in Betreuung war ein Fünftel unter drei Jahre alt. Insgesamt gab es in Deutschland 58.500 Kindertageseinrichtungen.

Quelle: Statistisches Bundesamt: Zahl der Woche Nr. 16 vom 19.04.2022 (gekürzt)

 

Personal in Kindertagesbetreuung steigt 2021 um 3,2% gegenüber Vorjahr

Die Zahl der Beschäftigten in der Kindertagesbetreuung ist zum 1. März 2021 gegenüber dem Vorjahr um 23 435 oder 3,2% auf insgesamt 751.159 Personen gestiegen. Davon waren 708.136 Personen als pädagogisches, Leitungs- und Verwaltungspersonal in Kindertageseinrichtungen tätig und 43.023 als Tagesmutter oder -vater in öffentlich geförderter Kindertagespflege aktiv. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, waren zusätzlich 110.165 Personen im hauswirtschaftlichen und technischen Bereich von Kindertageseinrichtungen beschäftigt. Während die Zahl der Beschäftigten gestiegen ist, nahm die Zahl der betreuten Kinder unter drei Jahren erstmals seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 2006 ab: Zum 1. März 2021 wurden 2,3% weniger Kinder in Kindertageseinrichtungen oder von Tagesmüttern und -vätern betreut als ein Jahr zuvor. Die Betreuungsquoten der unter dreijährigen und drei- bis sechsjährigen Kinder haben sich im Vorjahresvergleich um jeweils 0,6 Prozentpunkte verringert.

Anteil der männlichen Beschäftigten in Berlin und Hamburg am höchsten

Nach wie vor ist der Anteil der Männer, die in der Kindertagesbetreuung tätig sind, relativ gering. Am 1. März 2021 waren 55.455 Männer im pädagogischen, Leitungs- und Verwaltungsbereich in einer Tageseinrichtung beschäftigt oder als Tagesvater aktiv. Der Männeranteil – bezogen auf alle tätigen Personen in diesen Bereichen – lag damit bei 7,4%. Im Ländervergleich war der Anteil der männlichen Beschäftigten in Berlin und Hamburg am höchsten (jeweils 12,5%). In den vergangenen 10 Jahren entschieden sich allerdings immer mehr Männer für eine Tätigkeit in der Kindertagesbetreuung: Die Zahl der männlichen Beschäftigten hat sich seit 2011 mehr als verdreifacht (2011: 18.433), der Männeranteil fast verdoppelt (2011: 3,8%). Den höchsten Anstieg verzeichnete Sachsen-Anhalt. Hier hat sich die Zahl der männlichen Beschäftigten fast verfünffacht (von 298 auf 1.373).

Betreuungsquoten bei unter Sechsjährigen sinken

Bundesweit nahmen zum Stichtag 1. März 2021 rund 3,9 Millionen Kinder unter 14 Jahren ein Angebot der Kindertagesbetreuung in Anspruch, davon waren 20,6% beziehungsweise 809.908 Kinder unter drei Jahren alt. Damit sank die Zahl der unter Dreijährigen in Kindertagesbetreuung gegenüber dem Vorjahr um 2,3%. Das war der erste Rückgang in dieser Altersgruppe seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 2006 und hängt neben der Bevölkerungsentwicklung vermutlich auch damit zusammen, dass aufgrund der Corona-Pandemie neue Betreuungsverträge teilweise nicht abgeschlossen wurden, weil beispielsweise „Schnuppertage“ oder die Eingewöhnung der Kinder in Kindertageseinrichtungen nur eingeschränkt möglich waren. Zudem ist eine geringere Nachfrage oder die Kündigung von Verträgen aufgrund einer Betreuung zuhause denkbar. In der Altersgruppe der Drei- bis unter Sechsjährigen war dagegen kein Rückgang zu beobachten: Hier stieg die Zahl der betreuten Kinder im Vorjahresvergleich um 1,1% auf 2,2 Millionen.

Die Betreuungsquote der unter Dreijährigen lag deutschlandweit bei 34,4% und damit 0,6 Prozentpunkte unter dem Vorjahresniveau (2020: 35,0 %). Die Betreuungsquote der Kinder zwischen drei und unter sechs Jahren verringerte sich ebenfalls um 0,6 Prozentpunkte auf 91,9% (2020: 92,5%). Ein traditionelles Ost-West-Gefälle in den Betreuungsquoten bleibt bestehen: In Ostdeutschland waren durchschnittlich mehr als die Hälfte aller Kinder unter drei Jahren in einer Tagesbetreuung (52,3%), im Westen knapp ein Drittel (30,6%). Bei den Kindern von drei bis unter sechs Jahren ist dieser Unterschied geringer (Ost: 94,0%, West: 91,4%).

Zahl der Kindertageseinrichtungen steigt um 1,6%

Am 1. März 2021 gab es bundesweit 58.500 Kindertageseinrichtungen. Das waren rund 900 Einrichtungen mehr als zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres (+1,6%). Davon boten 22.428 Einrichtungen eine integrative Betreuung an. Dies entspricht einem Anteil von 38,3.%. Seit 2011 ist die Zahl der Tageseinrichtungen in Deutschland um 13,6% gestiegen (2011: 51.484 Einrichtungen).

Quelle: Pressemitteilung Nr. 449 des Statistischen Bundesamts vom 23.09.2021 (gekürzt)

 

Mehr Plätze im Westen, mehr Qualität im Osten: Bessere Kita-Bedingungen sind möglich

Trotz massivem Kita-Ausbau zeigt sich seit Jahren dasselbe Bild: Im Westen gibt es zu wenig Plätze und im Osten betreut eine Fachkraft zu viele Kinder. Dieses doppelte Ost-West-Gefälle können Bund und Länder innerhalb der kommenden zehn Jahre weitgehend auflösen, wenn jetzt die richtigen Weichen gestellt werden. Notwendig sind insbesondere mehr Erzieher:innen.

Von gleichwertigen Lebensverhältnissen in der frühkindlichen Bildung ist Deutschland nach wie vor weit entfernt. Während im Osten 53 Prozent der Kinder unter drei Jahren (U3) eine Kita oder Kindertagespflege besuchen, sind es im Westen lediglich 31 Prozent. Die höhere Qualität hingegen bieten, gemessen am Personalschlüssel, die Kitas im Westen. Dort betreut rechnerisch eine vollzeitbeschäftigte Kita-Fachkraft 3,5 ganztagsbetreute Krippenkinder, in Ostdeutschland hingegen 5,5. Das zeigt die neue Ausgabe des Ländermonitorings Frühkindliche Bildungssysteme der Bertelsmann Stiftung. Kindgerecht wäre nach wissenschaftlichen Empfehlungen ein Personalschlüssel von eins zu drei zwischen Fachkraft und U3-Kindern.

In ihrem erstmals erstellten „Fachkräfte-Radar für KiTa und Grundschule“ zeigt die Bertelsmann Stiftung: Eine kindgerechte Personalausstattung und zugleich ausreichend Plätze in allen Kitas sind in diesem Jahrzehnt nicht mehr zu realisieren. Dafür gibt es nicht genügend Erzieher:innen. Auf dem bundesweiten Arbeitsmarkt besteht zwischen dem prognostizierten Bedarf und dem voraussichtlichen Angebot an Fachkräften eine Lücke von insgesamt mehr als 230.000 Erzieher:innen. Weder ist diese Lücke durch Aufstockung der Ausbildungskapazitäten zu schließen, weil dafür Berufsschullehrkräfte fehlen; noch sind bis 2030 genügend Quereinsteiger:innen zu gewinnen, die außerdem erst pädagogisch qualifiziert werden müssen. Verschärfen wird den Personalmangel ab 2026 der Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung für Grundschulkinder.

Quelle: Pressemitteilung der Bertelsmann Stiftung vom 24.08.2021 (gekürzt)

 

Ausgaben für Kinder- und Jugendhilfe von 2009 bis 2019 verdoppelt

Im Jahr 2019 haben Bund, Länder und Gemeinden 54,9 Milliarden Euro für Leistungen und Aufgaben der öffentlichen Kinder- und Jugendhilfe ausgegeben. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, haben sich die Ausgaben damit in den vergangenen 10 Jahren mehr als verdoppelt (2009: 26,9 Milliarden Euro). Die Einnahmen – unter anderem aus Gebühren und Teilnahmebeiträgen – stiegen von 2009 bis 2019 um mehr als ein Drittel von 2,6 Milliarden Euro auf 3,5 Milliarden Euro.

Zwei Drittel der Ausgaben für die Kindertagesbetreuung

Gut zwei Drittel der Ausgaben (67,2 %) entfielen 2019 mit 36,9 Milliarden Euro auf die Kindertagesbetreuung (Tageseinrichtungen und Tagespflege). Davon wurden 19,1 Milliarden Euro (51,7 %) als Zuschuss an freie Träger gezahlt. Den Ausgaben standen Einnahmen – vor allem aus Gebühren für die Nutzung von Kindertageseinrichtungen – von 2,0 Milliarden Euro gegenüber. ...

Ausgaben und Einnahmen der Träger der öffentlichen Kinder- und Jugendhilfe 2019 nach Bundesländern und ausgewählten Leistungsbereichen in Millionen Euro

Land 

Bruttoausgaben

Darunter

Einnahmen

Reine Ausgaben

Ausgaben für Kindertages-betreuung

Hilfe zur Erziehung1

Baden-Württemberg

6 733

4 759

1 430

591

6 142

Bayern

8 015

5 963

1 355

467

7 548

Berlin

3 000

2 026

702

75

2 925

Brandenburg

1 972

1 379

442

164

1 808

Bremen

929

626

260

36

893

Hamburg

1 463

977

381

14

1 449

Hessen

4 486

2 971

1 090

275

4 211

Mecklenburg-Vorpommern

 947

 631

 238

 39

 908

Niedersachsen

5 038

3 234

1 359

 270

4 767

Nordrhein-Westfalen

11 529

7 229

3 300

 823

10 706

Rheinland-Pfalz

2 681

1 793

 666

 121

2 560

Saarland

 620

 376

 177

 33

 588

Sachsen

2 796

2 026

 571

 234

2 562

Sachsen-Anhalt

1 430

1 002

 332

 117

1 313

Schleswig-Holstein

1 715

1 095

 454

 186

1 529

Thüringen

1 162

 795

 234

 88

1 073

Deutschland2

54 882

36 892

13 001

3 534

51 347

1 Hilfe zur Erziehung, Eingliederungshilfe für Kinder und Jugendliche, Hilfe für junge Volljährige und vorläufige Schutzmaßnahmen.
2 Einschließlich der Daten des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (Oberste Bundesbehörde).

Quelle: Pressemitteilung Nr. 504 des Statistischen Bundesamtes vom 14.12.2020 (gekürzt)

 

In Deutschland fehlen immer mehr Betreuungsplätze

Viele Kommunen können dem in Deutschland geltenden Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz nicht nachkommen. Obwohl die Zahl der unter Dreijährigen, die in einer öffentlich geförderten Kita oder bei Tageseltern betreut werden, seit 2015 von 693.000 auf 829.000 gestiegen ist, fehlen dieses Jahr 342.000 Plätze – rund 60 Prozent mehr als noch vor fünf Jahren. Das zeigt eine neue IW-Studie.

Immer mehr Eltern geben ihr Kind die Kita

Ein Grund für den steigenden Bedarf ist, dass immer mehr Eltern ihr Kleinkind institutionell betreuen lassen wollen. 2019 meldeten 81 Prozent der Eltern für ihre Zweijährigen und 64 Prozent der Eltern für ihre Einjährigen einen Betreuungsbedarf an – deutlich mehr als noch vor fünf Jahren. „Lange galt insbesondere in Westdeutschland ein Alter von drei Jahren als geeigneter Betreuungsbeginn. Das hat sich vollkommen geändert“, sagt IW-Familienexperte Wido Geis-Thöne. In den vergangenen Jahren stiegen außerdem die Geburtenzahlen, allerdings ist dieser Trend gestoppt.

Große regionale Unterschiede

Nicht in allen Bundesländern fehlen Kitaplätze im gleichen Ausmaß. Relativ zur Gesamtzahl der unter Dreijährigen ist die Betreuungslücke, also die Differenz aus den erforderlichen und tatsächlich bereitgestellten Betreuungsplätzen, im Saarland, in Bremen und in Nordrhein-Westfalen am größten. Knapp 20 Prozent aller Kinder unter drei Jahren hatten dort keinen Betreuungsplatz, obwohl sich die Eltern einen wünschen. Allein in Nordrhein-Westfalen fehlen somit knapp 100.000 Plätze. In NRW kommt hinzu, dass Eltern bei Engpässen in den Kitas oft an Tageseltern verwiesen werden, bei denen die Qualifikationsanforderungen deutlich geringer sind als beim Kita-Personal.

Gut stehen Bayern, Baden-Württemberg und Ostdeutschland mit Ausnahme Berlins dar. Allerdings wollen in Bayern und Baden-Württemberg nicht so viele Eltern ihr Kind in eine Kita geben wie in anderen Bundesländern. „Nähert sich der Betreuungsbedarf wie zu erwarten den anderen Bundesländern an, werden auch in Bayern und Baden-Württemberg sehr viel mehr Kitaplätze benötigt“, sagt Studienautor Geis-Thöne.

Im Osten ist die Betreuungslücke zwar kleiner als im Westen, allerdings haben die Kindertagesstätten zu wenig Personal, um die Kinder gut zu betreuen. So kamen im Osten im Schnitt auf eine Betreuungsperson knapp sechs Kinder – in Westdeutschland sind es vier. Dementsprechend gäbe es auch im Osten trotz des guten Kita-Angebots Handlungsbedarf, so Geis-Thöne.

Quelle: Pressemitteilung des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) vom 11.10.2020 (gekürzt)

 

Schlechte Rahmenbedingungen erschweren die Bildungsarbeit der Kitas

Trotz der Investitionen in zusätzliche Kita-Plätze und Personal sind die Bedingungen für die pädagogische Arbeit vielerorts noch immer unzureichend. In einem Großteil der Kitas sind die Personalschlüssel und die Gruppengrößen nicht kindgerecht. Während sich die Personalschlüssel zwischen den Bundesländern langsam annähern, unterscheidet sich das Qualifikationsniveau des Personals noch stark.

Viele Kitas in Deutschland können ihren Bildungsauftrag nicht oder nur eingeschränkt umsetzen. Dies geht aus dem Ländermonitoring Frühkindliche Bildungssysteme und einer zeitgleich veröffentlichten qualitativen Studie der FernUniversität in Hagen in unserem Auftrag hervor. Die Personalschlüssel, die Größen der Gruppen und das Qualifikationsniveau des Personals sind Gradmesser dafür, dass Bildungsarbeit in Kitas gelingen kann.

Bundesweit war der Personalschlüssel am 1. März 2019 für rund 1,7 Millionen Kita-Kinder nicht kindgerecht. Für 74 Prozent der Kinder in amtlich erfassten Kita-Gruppen stand somit nicht genügend Fachpersonal zur Verfügung. In Ostdeutschland betraf dies 93 Prozent der Kinder, in Westdeutschland 69 Prozent. Im bundesweiten Durchschnitt bedeutet dies, dass 2019 rein rechnerisch in Krippengruppen eine Fachkraft auf 4,2 Kinder kam. In Kindergartengruppen waren es 8,8 Kinder.

Im Vergleich zu 2013 ist dies eine Verbesserung der Personalsituation. Damals lag in Krippengruppen der Personalschlüssel noch bei 1 zu 4,6 und in Kindergartengruppen bei 1 zu 9,6. Nach unseren Empfehlungen sollten in Krippengruppen rechnerisch drei Kinder auf eine Fachkraft kommen und in Kindergartengruppen maximal 7,5. Die reale Personalsituation ist häufig noch angespannter, da Arbeitszeiten für Aufgaben ohne Kinder, Urlaubszeiten, unbesetzte Stellen oder fort- und weiterbildungsbedingte Abwesenheiten der Fachkräfte den Kita-Alltag noch erschweren.

Teils zu große Gruppen und zu unterschiedliches Qualifikationsniveau des Personals

Auch die Gruppengröße entspricht in vielen Kitas nicht den wissenschaftlichen Empfehlungen. Gruppen für jüngere Kinder sollten nicht mehr als zwölf Kinder umfassen, für die Älteren nicht mehr als 18. Zu große Gruppen bedeuten für die Kinder und das Fachpersonal übermäßigen Stress, etwa durch Lautstärke. Dies kann dazu führen, dass pädagogische Aktivitäten, die für die kindgerechte Entwicklung wichtig sind, nicht ausreichend durchgeführt werden. So sind bundesweit gut 54 Prozent aller amtlich erfassten Kita-Gruppen zu groß. 

Darüber hinaus ist die Qualifikation des Kita-Personals bundesweit sehr unterschiedlich. In den ostdeutschen Bundesländern ist der Anteil des als Erzieherinnen und Erzieher ausgebildeten Personals mit 82 Prozent um 16 Prozentpunkte höher als in den westdeutschen Bundesländern (66 Prozent). In den westdeutschen Bundesländern arbeitet hingegen deutlich mehr Personal auf Assistenzniveau, beispielsweise als Kinderpflegerin oder Sozialassistentin. Insbesondere bei einem Personalmangel steigt damit das Risiko, dass die Qualität der Bildung nicht kindgerecht ist. Hinsichtlich des Qualifikationsniveaus sollten sich die westdeutschen Bundesländer an den Kitas in Ostdeutschland orientieren. 

Für unseren Vorstand Jörg Dräger sind die aktuellen Daten ein Appell, den Ausbau der frühkindlichen Bildung nicht schleifen zu lassen: „Der Kita-Ausbau der letzten Jahre war beachtlich: Aber die Personalschlüssel und Gruppengrößen sind vielerorts nicht kindgerecht, es gibt keine bundeseinheitlichen Qualifikationsstandards für das Personal. Kitas können deshalb ihren Bildungsauftrag teilweise nicht wahrnehmen“ (Jörg Dräger, Vorstand der Bertelsmann Stiftung).

Wie sich der im Ländermonitoring aufgezeigte Personalmangel und die unzureichenden Kompetenzen des Personals in der pädagogischen Praxis auswirken, zeigt aktuell eine qualitative Studie der FernUniversität in Hagen in unserem Auftrag. Die darin bundesweit befragten Kita-Teams beschreiben, dass sie bei Personalmangel weniger auf die Bedürfnisse der Kinder eingehen können und deren individuelle Förderung in den Hintergrund treten muss. Unzureichende Qualifikationen des Personals erschweren eine gute Bildungsarbeit zusätzlich. Insgesamt sehen die Befragten die Umsetzung des Bildungsauftrags der Kitas oftmals gefährdet.

Bildungschancen hängen nach wie vor vom Wohnort ab

Die Ergebnisse des Ländermonitorings machen erneut deutlich, dass die Bildungschancen vom Wohnort abhängen – und das, obwohl es eine Annäherung zwischen den ost- und westdeutschen Bundesländern hinsichtlich der Personalschlüssel gegeben hat. So war 2019 in Bremen (1 zu 3,0) eine Fachkraft im Schnitt für drei Krippenkinder weniger verantwortlich als in Mecklenburg-Vorpommern (1 zu 6,0). 2013 lag die größte bundesweite Differenz noch bei rechnerisch 3,5 Kindern im Vergleich von Bremen und Sachsen-Anhalt.

Mit Blick auf die älteren Kinder in Kindergartengruppen zeigt sich zwischen Baden-Württemberg (1 zu 6,9) und Mecklenburg-Vorpommern (1 zu 12,9) die größte Kluft. Aber auch diese hat sich zwischen den Bundesländern seit 2013 um rechnerisch mehr als ein Kind verringert. Damals lag die größte Differenz zwischen Bremen und Mecklenburg-Vorpommern.

Gemeinsame Kraftanstrengungen um den Bildungsauftrag zu erfüllen

Aus Drägers Sicht ist für die frühkindliche Bildung entscheidend, dass alle politischen Ebenen in einer Gesamtstrategie sinnvoll zusammenwirken: "Dem Personalmangel müssen wir mit Bündnissen von Bund, Ländern, Kommunen, Wohlfahrtsverbänden, Gewerkschaften begegnen. Gemeinsam müssen sie attraktive Ausbildungs- und Arbeitsbedingungen schaffen, eine angemessene Bezahlung durchsetzen und berufsbegleitend Unterstützungs- und Beratungsstrukturen anbieten."

Das Kita-Personal, so Dräger, müsse durch Hauswirtschafts- und Verwaltungskräfte entlastet werden. Zudem sei es unausweichlich, Kitas als Teil der öffentlichen Daseinsvorsorge ausreichend zu finanzieren: "Auch wenn in den vergangenen Jahren schon viel für die Kitas gemacht wurde. Es reicht noch nicht. Gute pädagogische Arbeit für die Kleinsten geht nur mit zusätzlichen Mitteln und braucht auch die angemessene und dauerhafte Finanzierungsbeteiligung des Bundes."

Quelle: Pressemitteilung der Bertelsmann Stiftung vom 25.08.2020 (gekürzt und ohne Abbildungen)

 

Kita-Qualität steigt - Gefälle zwischen Kreisen und Bundesländern ist enorm

Die Qualität der Kitas in Deutschland steigt. Dies zeigt sich vor allem an der positiven Entwicklung des Personalschlüssels. Kamen zum 1. März 2012 noch 4,8 ganztags betreute Kinder auf eine vollzeitbeschäftigte Fachkraft in Krippengruppen, waren es im März 2016 rein rechnerisch 4,3 Kinder. In Kindergartengruppen verbesserte sich der Personalschlüssel von 9,8 auf 9,2 Kinder pro Fachkraft.

Innerhalb der Bundesländer erhebliche Unterschiede in der Kita-Betreuung

Erstmals hat die Bertelsmann Stiftung die Kita-Personalschlüssel der 402 Kreise und kreisfreien Städte ausgewertet. Die Unterschiede sind enorm. In einigen Gebieten Brandenburgs kommen knapp dreimal so viele Krippenkinder auf eine Fachkraft wie in bestimmten Kreisen Baden-Württembergs. Doch auch innerhalb der Bundesländer sind die Unterschiede groß. In Bayern liegt das landesweite Mittel bei 3,7 Kindern pro Fachkraft, zwischen den Kreisen gibt es jedoch eine große Spannweite bei der Betreuungsrelation: So liegt der Personalschlüssel mancherorts bei 1 zu 2,7, andernorts bei 1 zu 5,0. Vergleichbar ist die Situation in Rheinland-Pfalz, wo kreisabhängig eine Fachkraft 2,7 bzw. bis zu 4,7 Kinder betreut (landesweites Mittel 3,5 Kinder pro Fachkraft). Eine landesweit relativ einheitliche - wenngleich ungünstige - Betreuungsrelation bei den unter Dreijährigen erreicht Sachsen. Auch im Saarland gibt es bei einer deutlich besseren Betreuungsrelation kaum Abweichungen vom landesweiten Mittel pro Fachkraft.

In Kindergartengruppen unterscheiden sich die Personalschlüssel ebenfalls zwischen den Kreisen erheblich. Während in einigen Kreisen Baden-Württembergs 6,1 Kinder von einer Fachkraft betreut werden, sind es in Mecklenburg-Vorpommern teilweise bis zu 14,3 Kinder. Auch die Gefälle innerhalb der einzelnen Bundesländer sind erheblich. In Hessen kommt eine Fachkraft auf 9,6 Kinder. Allerdings schwankt der Personalschlüssel auf Kreisebene zwischen 1 zu 7,6 und 1 zu 11,9. In Sachsen ist die Betreuungsrelation bei einem mittleren Personalschlüssel von 1 zu 13,4 landesweit einheitlicher: Dort sind es mindestens 12,9 und maximal 14,0 Kinder, die von einer Fachkraft betreut werden. Jörg Dräger, Vorstand der Bertelsmann Stiftung, sieht die große Spannweite innerhalb der Bundesländer kritisch: "Die Bildungschancen von Kindern hängen heute erheblich von ihrem Wohnort ab. Wir brauchen verlässliche Kita-Qualität in ganz Deutschland."

Ost-West-Gefälle beim Personalschlüssel bleibt bestehen

Wenngleich sich die Kita-Qualität bundesweit tendenziell verbessert, sind die Unterschiede zwischen den Bundesländern nach wie vor gravierend. In westdeutschen Krippengruppen kümmert sich eine Fachkraft um deutlich weniger Kinder (1 zu 3,6) als in Ostdeutschland (1 zu 6,0). Allerdings befinden sich in Ostdeutschland 52 Prozent der unter Dreijährigen in Betreuung, während es in Westdeutschland lediglich 28 Prozent sind. Bundesweit sind fast alle Kinder ab dem dritten Lebensjahr in Kindertagesbetreuung. Im Westen kommen dabei 8,5, im Osten 12,2 Kinder auf eine Fachkraft. Die Bertelsmann Stiftung empfiehlt einen qualitätssichernden Personalschlüssel von 1 zu 3,0 in Krippengruppen und 1 zu 7,5 in Kindergartengruppen. Mit Blick auf diese Empfehlung sticht Baden-Württemberg im direkten Ländervergleich positiv hervor. Bundesweite Schlusslichter sind Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen.

Gebraucht werden bundesweit einheitliche Standards und zusätzliches Kita-Personal

"Bund und Länder müssen einheitliche Qualitätsstandards umsetzen", fordert Dräger. Für einen kindgerechten Personalschlüssel müssen nach Berechnungen der Bertelsmann Stiftung zusätzlich 107.200 vollzeitbeschäftigte Fachkräfte eingestellt und weitere 4,9 Milliarden Euro jährlich bereitgestellt werden. Zusätzlicher Bedarf an Kita-Plätzen und Fachkräften entsteht zudem aufgrund der Trendwende bei den Geburtenzahlen und einer zunehmenden Anzahl an Kindern mit Fluchterfahrungen. Ohne attraktivere Rahmenbedingungen für das Kita-Personal wird es schwer, dem steigenden Fachkräftebedarf nachzukommen. Der Ausbau in Qualität und Quantität erfordert einen Kraftakt von Bund, Ländern, Kommunen und auch Eltern. Deshalb rät Dräger davon ab, kurzfristig auf die Elternbeiträge zu verzichten: "Erst wenn die Qualität stimmt und genügend Betreuungsplätze zur Verfügung stehen, können wir die Beitragsfreiheit angehen." Die Beteiligung der Eltern darf dennoch keine Zugangsbarriere für Kinder werden. Deshalb sollten Kita-Beiträge einkommensabhängig gestaffelt und Familien mit besonders niedrigen Einkommen komplett entlastet werden. ...

Quelle: Pressemitteilung der Bertelsmann Stiftung vom 28.08.2017

 

Leitungsmangel in Kitas gefährdet Qualität

Leiter und Leiterinnen von Kindertageseinrichtungen haben zu wenig Zeit für ihre Führungsaufgaben. Das ist das Ergebnis einer Studie der Bertelsmann Stiftung. Für Pädagogik, Personal, Budget und Elterngespräche fehlt den Leitungskräften durchschnittlich etwa die Hälfte der eigentlich notwendigen Zeit. In den Bundesländern wird unterschiedlich viel Wert auf die zeitliche Leitungsausstattung gelegt.

Lediglich 15 Prozent der mehr als 51.000 Kitas in Deutschland erfüllen derzeit die Empfehlungen der Bertelsmann Stiftung. Denen zufolge sollte jede Kita unabhängig von ihrer Größe idealerweise über eine Grundausstattung von 20 Stunden pro Woche für Führungs- und Leitungsaufgaben verfügen. Zusätzlich zu diesem Sockel sollten jeder Kita pro rechnerisch ganztags betreutem Kind 0,35 Stunden wöchentlich eingeräumt werden, um dem höheren Leitungsaufwand mit wachsender Kita-Größe gerecht zu werden. Die Leiterin einer Kita mit rechnerisch 30 ganztags betreuten Kindern hätte nach diesem Modell 30,5 Wochenstunden, innerhalb derer sie neben der klassischen Betriebs- und Personalführung das pädagogische Konzept weiterentwickeln und die Zusammenarbeit mit Eltern und externen Partnern gestalten kann. Fast doppelt so viele Leitungsstunden würden einer Einrichtung mit 115 ganztags betreuten Kindern zur Verfügung stehen.

Jeder zweiten Kita fehlt das Minimum an Leitungskapazität

Die Bedeutung dieser Aufgaben für die Qualität einer Kita ist laut Jörg Dräger, Vorstand der Bertelsmann Stiftung, lange unterschätzt worden: "Eine gute Kita braucht kindgerechte Personalschlüssel und eine professionelle Leitung. Das verbessert die Qualität in den Kitas und hat einen positiven Einfluss auf die Bildungschancen der Kinder", sagt Dräger. Zwar seien in Kita-Ausbau und bessere Betreuungsrelationen in den vergangenen Jahren erhebliche Summen investiert worden, die Ausstattung mit Leitungsressourcen sei allerdings zumeist vernachlässigt worden. "Die gestiegenen Ansprüche von Eltern, Gesellschaft und Politik kann eine Kita kaum erfüllen, wenn nicht wenigstens eine halbe Stelle für Leitungsaufgaben vorhanden ist", so Dräger.

Genau das trifft derzeit jedoch nur auf jede zweite Kita zu. Allen anderen knapp 25.000 Kitas in Deutschland steht noch nicht einmal der von der Bertelsmann Stiftung empfohlene Sockel von 20 Leitungsstunden zur Verfügung. Fast 11 Prozent der deutschen Kitas haben sogar überhaupt keine zeitlichen Ressourcen für Leitungs- und Verwaltungsaufgaben. Davon betroffen sind vor allem kleinere Einrichtungen. Jeder vierten Kita mit weniger als 40 Plätzen steht keinerlei Zeit für Leitung und Verwaltung zur Verfügung. "Die Null-Ausstattung für Leitung geht zu Lasten der Kinderbetreuung, des pädagogischen Konzepts und der Gesundheit der Leiterin", sagt Dräger.

Große regionale Unterschiede legen bundesweite Standards nahe

Ähnlich wie bei den Personalschlüsseln stellt sich die Lage in den einzelnen Bundesländern höchst unterschiedlich dar. Überhaupt keine zeitlichen Ressourcen haben in Bremen 28 Prozent der Kitas, in Sachsen-Anhalt und Thüringen hingegen nur knapp 1 Prozent. Und während in Hamburg jede zweite Kita die Empfehlung der Bertelsmann Stiftung erfüllt, erreichen in Thüringen nur 3 Prozent der Kitas den empfohlenen Wert. Nicht viel besser ist die Lage in Sachsen-Anhalt (4 Prozent), Mecklenburg-Vorpommern (5 Prozent) und Bayern (6 Prozent).

Für Jörg Dräger sind diese eklatanten Unterschiede zwischen den Ländern ein Beleg dafür, dass es eines bundesweit einheitlichen Standards bedarf. Mit einem solchen Standard kann die Zeit bemessen werden, über die Leitungskräfte verfügen sollten. "Die nötigen Ressourcen für die Leitung einer Kita sollten gesetzlich verankert und finanziell gesichert sein", fordert der Vorstand der Bertelsmann Stiftung.

Um das bestmögliche Maß an Professionalisierung zu erreichen, fehlen für die Leitungsebene umgerechnet 21.800 Vollzeitkräfte in Deutschland. Bundesweit bedeutet dies einen Anstieg der Personalkosten um jährlich bis zu 1,3 Milliarden Euro (das entspricht in etwa 5 Prozent der öffentlichen Ausgaben für die Kindertagesbetreuung). ...

Quelle: Pressemitteilung der Bertelsmann Stiftung vom 06.03.2017

 

Fast zwei Drittel der Beschäftigten arbeiten weniger als 38 Stunden

Teilzeitbeschäftigung hat in Kitas einen hohen Stellenwert: Nahezu zwei Drittel des Personals arbeiteten 2015 weniger als 38,5 Stunden pro Woche. 1998 war es nur knapp die Hälfte. 2015 gingen rund 26% einer Tätigkeit im Umfang von 21 bis unter 32 Stunden nach, rund 18% hatten sogenannte vollzeitnahe Stellen mit 32 bis unter 38,5 Stunden und rund 16% solche mit unter 21 Stunden. Der vollzeitnahe Bereich ist in Ostdeutschland deutlich stärker ausgeprägt, während in den westdeutschen Ländern mehr Beschäftigte unter 21 Stunden in Kitas tätig sind. Das zeigen neue Auswertungen des Fachkräftebarometers Frühe Bildung der Weiterbildungsinitiative Frühpädagogische Fachkräfte (WiFF).

Die Zunahme von Teilzeit ist nicht zu Lasten von Vollzeitverträgen gegangen. Sie ist vielmehr auf einen Personalausbau zurückzuführen, der mehr Teilzeit- als Vollzeitstellen umfasst: Während zwischen 1998 und 2015 die Anzahl der Vollzeitjobs um +28% auf rund 223.000 gestiegen ist, haben sich die Teilzeitarbeitsplätze zeitgleich mehr als verdoppelt (+109%) auf rund 332.000. Der überproportionale Anstieg lässt sich für alle Formen der Teilzeit beobachten, insbesondere für Stellen mit 32 bis unter 38,5 Stunden (+183%). Den zweitgrößten Zuwachs hatten Stellen mit einer Wochenarbeitszeit von unter 21 Stunden (+139%), aber auch solche mit 21 bis unter 32 Stunden wurden ausgebaut (+65%).

Die große Bedeutung der Teilzeit hängt mit dem hohen Anteil an Frauen im Arbeitsfeld Kita zusammen (95%). Sie entscheiden sich für einen reduzierten Stellenumfang, um Beruf und Familie miteinander zu vereinbaren. Dies legt der Mikrozensus für das Jahr 2013 nahe: Nur rund 14% der Erwerbstätigen in der Frühen Bildung, die weniger als 32 Stunden arbeiteten, gaben an, keine Vollzeitstelle zu finden. Die meisten Befragten nannten als Gründe für die Teilzeit die Betreuung von Kindern oder pflegebedürftigen Personen bzw. Menschen mit Behinderung (31%) sowie sonstige persönliche und familiäre Verpflichtungen (24%) - eine Aufgabe, die immer noch überwiegend von Frauen übernommen wird.

www.fachkraeftebarometer.de

Das Fachkräftebarometer Frühe Bildung liefert auf Basis der amtlichen Statistik ausführliche Informationen über Personal, Arbeitsmarkt, Erwerbssituation sowie Qualifizierung in der Frühpädagogik. Die Publikation wurde im November 2014 erstmals veröffentlicht. Als Beobachtungs- und Analyseinstrument erscheint sie zukünftig etwa alle zwei Jahre. Die Website präsentiert einen Überblick über Bundestrends und Entwicklungen in den Ländern. Darüber hinaus wird jeden Monat eine aktuelle Zahl vorgestellt, die die Analysen des Fachkräftebarometers Frühe Bildung fortschreibt.

Quelle: Pressemitteilung der Weiterbildungsinitiative Frühpädagogische Fachkräfte (WiFF) vom 06.04.2016 (gekürzt)