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Zitiervorschlag

Ideenbörse "Musikalische Bildung und Rhythmik"

 

Klassische Musik im Kindergarten
Kinder haben ein natürliches Bedürfnis nach Musik. Sie singen, musizieren und bewegen sich gerne. Mit Kinderliedern wird sicher ein großer Teil dieses Bedürfnisses abgedeckt, jedoch finde ich es wichtig für die kognitive und emotionale Entwicklung, dass Kinder verschiedene Arten von Musik kennen lernen, um ihre eigenen Vorlieben zu entdecken und sich dadurch ausdrücken zu können. Da klassische Musik in den meisten Familien eher selten gehört wird, sollten die Kinder im Kindergarten häufiger damit in Berührung kommen. Eine Aktion, die bei Kindern auf sehr viel Interesse stieß, war die "Erarbeitung" der Oper "Die Zauberflöte" von Mozart. Mögliche Angebote dazu:

  • Erzählen der Handlung in kindgerechter Form (Originaltext im Opernführer erhältlich),
  • Rollenspiel der verschieden Personen (Arien), z.B. Papagei, Zauberer, Prinzessin usw.,
  • dazu Requisiten herstellen,
  • auf verschiedene Instrumente des Orchesters eingehen,
  • Kinder zum Mitsingen motivieren (Stimme ausprobieren - Stimmbildung)

Christine Koch, Kita Einstein Recklinghausen, www.kita-einstein.de

Instrumenten-Zwillinge
Die Kinder sitzen im Kreis, allerdings zeigt der Rücken zur Mitte. Keiner sieht den anderen. Je zwei Kinder erhalten das gleiche Instrument (Klangstäbe, Triangel, Schellenkranz, Trommel etc.). Die Erzieherin bittet ein Kind, durch eine Berührung, sein Instrument zu spielen. Wer das gleiche Instrument hat darf natürlich gleich mitmachen.
Claudia Conzelmann-Schwingel

Flaschenmusik
Drei gleiche leere Flaschen machen beim Hineinblasen drei annähernd gleiche Töne. Füllt man unterschiedlich viel Wasser in sie hinein, entstehen drei unterschiedliche Töne, die zusammen einen Dreiklang bilden. Immer drei Kinder dürfen (1) zusammen Dreiklänge entstehen lassen, (2) nacheinander drei verschiedene Töne blasen (hoch - mittel - tief, hoch - tief - mittel usw.), (3) Flaschen immer wieder neu füllen, (4) mit geschlossenen Augen raten, welcher Ton am höchsten/ tiefsten usw. ist.
Gerhard Friedrich/ Viola de Galgóczy,
www.ifvl.de

Wasserglas-Musik
8 Gläser, mit Wasser gefüllt und auf eine Tonleiter gestimmt, werden am Rand befeuchtet und vorsichtig durch Reiben des Glasrandes zum Klingen gebracht:

  • Jedes Kind darf mit einem Glas Töne produzieren,
  • die Dur-Tonleiter entsteht aus 8 Tönen,
  • viele verschiedene Intervalle/ Akkorde können musiziert werden,
  • die Zuhörer/innen müssen herausfinden, wie viele Töne jeweils zusammen erklingen usw.

Die Gläser können auch mit einem kleinen Löffel zum Klingen gebracht werden, falls Reiben zu schwierig ist.
Gerhard Friedrich/ Viola de Galgóczy, www.ifvl.de

Mitspielmusik
Große Orchester-/ Instrumentalmusik auf Orff'schen Instrumenten zu begleiten ermöglicht Kindern, sich in die Musik als Akteure hineinzubegeben und sie bewusst zu erleben. Hierzu eignen sich zum Beispiel: Die Schlittenfahrt von Leopold Mozart, der russische Tanz Trepak von Tschaikowsky, die Kleine Nachtmusik von W.A. Mozart, das Aquarium von Camille Saint-Saens, aber auch Werke von Mike Olfield u.a.
Zur Erarbeitung hören wir gemeinsam die Musik. Was stellt sie dar? Welche Fantasien entwickeln sich? Was fühle ich? Angezielt wird ein bewusstes Hören von Wiederholungen und Variationen in der Musik (laut/ leise, schnell/ langsam, Spannung/ Entspannung). Anschließend werden die Kinder dazu angeregt, die Musik (Rhythmus und Klang) durch die Bewegung des ganzen Körpers auszudrücken (schnell/ langsam, hoch/ tief, leise/ laut usw.). Danach begleiten wir das Musikstück rhythmisch mit unseren "Körperinstrumenten" (klatschen, stampfen, klopfen auf die Oberschenkel usw.).
Die Zuordnung und Auswahl der Orff'schen Klanginstrumente erfolgt in gemeinsamer Überlegung (Welche Instrumente passen zu der Musik, wie klingen sie?). Nun bilden die Kinder Klanggruppen (die Gruppe der Triangeln, die der Klangstäbe...), welche die entsprechenden Passagen begleiten. Zu Anfang bedarf es noch der Unterstützung des Erziehers zum Anzeigen der Einsätze. Sehr schnell jedoch hören und erkennen die Kinder die Wechsel selbständig und agieren frei.
Mit viel Begeisterung und Freude sind auch immer die jüngeren Kinder dabei, denn bei der Mitspielmusik kann man nichts "falsch" machen. Das Ziel ist nicht die perfekte rhythmische Begleitung, sondern der Spaß, aktiv die Musik zu erleben und gemeinsam zu gestalten.
Einige so erarbeitete Musikstücke lassen sich auch ergänzend mit weiteren Aktionen verbinden: z.B. das Aquarium - hier kann eine weitere Gruppe von Kindern mit einem selbstgestalteten Schattenspiel die Musik zusätzlich bildhaft darstellen. Des weiteren lässt sich das Ganze auch in die Bilderbuchgeschichte des kleinen Swimmy gelungen einbinden.
Margit Jansen, Kita Sternschnuppe, Recklinghausen

Lautorchester
Alle Kinder dürfen sich als Lautmusiker betätigen. Jedes Kind bekommt einen bestimmten Laut zugeordnet. Der Dirigent bestimmt, wann welches Kind einsetzt und wieder aufhört. Dadurch entsteht ein "Orchesterstück".
Gerhard Friedrich/ Viola de Galgóczy,
www.ifvl.de

Unser Körper als Musikinstrument
Welche Geräusche können unsere Kinder mit den Händen machen? Mit den Füßen? Mit dem Mund? Wir komponieren ein Stück, bei dem die Kinder unterschiedliche "Körperinstrumente" einsetzen.
Martin R. Textor

Instrumente und Melodien kennen lernen
An verschiedenen Tagen stellen wir (oder Eltern, Musiker...) unterschiedliche Musikinstrumente vor. Wenn vorgespielt wird, werden zwei bekannte Melodien "eingebaut". Erkennen die Kinder die Melodien von sich aus wieder, obwohl sie jetzt mit einem anderen Instrument vorgespielt werden? (Variationen: Rhythmen mit verschiedenen Trommeln, Triangeln, Tamburins, Glocken...).
Martin R. Textor

Konzertbesuch
Insbesondere wenn unsere Kinder bereits verschiedene Musikinstrumente kennen gelernt haben, bietet es sich an, mit ihnen ein Konzert - oder besser: eine Konzertprobe - zu besuchen. So können die Musiker in Aktion, ihre Instrumente im Zusammenspiel erlebt werden. Bei einer entsprechenden Vorbereitung kann auch die Probe einer Oper, einer Operette oder eines Musicals besucht werden. Beispielsweise übt Mozarts "Zauberflöte" schon auf Kleinkinder einen großen Reiz aus...
Martin R. Textor

Musik und Gefühl I
Auf einer Kassette/ CD stellen wir kurze Instrumentalstücke zusammen, die unterschiedliche Stimmungen vermitteln (fröhliche, friedliche, traurige... Musik). Nach jedem Stück berichten die Kinder, welche Stimmung sie empfinden und wodurch diese "erzeugt" wurde.
Martin R. Textor

Musik und Gefühl II
Die Kinder können zwischen verschiedenen Musikinstrumenten wählen. Wir zeigen ihnen Bilder (aus Bilderbüchern, Fotos, Dias...). Mit welchen Instrumenten, Melodien, Rhythmen... können die auf den Bildern wiedergegebenen Stimmungen widergespiegelt werden?
Martin R. Textor