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Zitiervorschlag

ABC-Countdown - Literacy-Erziehung nicht nur für Vorschulkinder

Barbara Perras

 

Im Rahmen einer Fortbildungsveranstaltung zum Thema "Mathematik und Deutsch - zwei Seiten derselben Medaille" entstanden eingangs folgende Thesen:

Gemeinsamkeiten?

  • Ja: Sprache ist überall. Wie können Mathematische Inhalte ohne Sprache vermittelt werden? Mathematik und Sprache haben ähnliche Strukturen...
  • Nein: Mathematische Genies sind oft sprachlich unbegabt und umgekehrt.

"Von 1 bis 10: Der 1satz auf dem 2rad ist 3fach lästig, wenn 4beiner dabei im 5eck springen. Da ist es besser, mit dem 6achser durchs 7gebirge zu fahren und gut 8 zu geben, 9malklugen nicht auf die 10 zu treten" (Holtei/ Holland 2006, S. 66).

Zahlen sind wie Buchstaben nur Symbole. Rein theoretisch könnten wir auch D minus B ist gleich B rechnen! Bei meinen weiteren Überlegungen zur Verbindung von Mathematik und Deutsch bzw. Sprache und Schrift landete ich bei "x-mas". Was bitte hat Weihnachten mit einem x zu tun? Da ich schon einmal einen Papierkalender mit Buchstaben von A bis XYZ besaß, hinter dessen Türchen sich Tierabbildungen mit dem jeweiligen Anlaut verbargen, vermutete ich, dass das x als 24. Buchstabe gleichzusetzen ist mit dem 24. Dezember (X kommt jedoch aus dem Griechischen für Christos).

Die Idee mit dem Adventskalender gefiel mir so gut, dass ich einen mit Buchstaben statt Zahlen gestalten wollte - leider stehen dann nur 24 Türchen zur Verfügung. Die Idee, XYZ zusammenzufassen, behagte mir nicht. Ich fand jedoch im Internet eine Vorleseburg mit 32 kleinen Kartons. Vermutlich hat diese aus Symmetriegründen ein Schächtelchen mehr als im längsten Monat notwendig sind. Die Symbole über 26 (also Z) heißen AU - EI - EU - PF - SCH und ST. Es könnten aber auch die Umlaute Ä und Ö oder Ü sein...

Ein solcher - mit und von den Kindern gestalteter Kalender - kann den Rahmen für ein Buchstabenprojekt mit Vorschulkindern sein. Aufbauend können die Kinder die Reihenfolge des Alphabets lernen und die einzelnen Tage immer einem Buchstaben widmen. Neben einer Geschichte zu dem jeweiligen Buchstaben gibt es noch ein Lied und einen Bewegungspart, z.B. nach dem Buch "Die Abenteuer der kleinen Hexe im Buchstabenland" von Silke Schönrade.

Partizipation - die Kinder gestalten gemeinsam den Kalender

Ein Blanko-Adventskalender bildet zunächst die Grundlage für unser Projekt. Gemeinsam werden zuerst die Buchstaben auf den Türchen verteilt. Da nur 24 Plätze zur Verfügung stehen, muss einiges gestrafft werden. Zum Beispiel können x, y und z zusammengefasst werden, auch c und h oder q und u oder alle Selbstlaute? Der Fantasie sind hier keine Grenzen gesetzt! Mit Joker-Kärtchen für die Umlaute - Ä wie Änderung, Ö wie Öffnung und Ü wie Überraschung wird der Kalender ergänzt.

Vorschläge zum "Füllen" des Buchstabenkalenders (Diese können jederzeit durch Ideen der Kinder bzw. vorhandenes Material ersetzt werden):

A

Anlautdose(n)

ABC-Zug (Puzzle-Spiel von Party-Games)

B

Buchstaben backen - Biegeplüsch

Buchstabenbilder (-buch)

C

CD von Geraldino

Clown Xibo fühlt die Buchstaben

D

Digit (von Piatnik)

Anlaut-Domino

E

Buchstabenelemente

Würfelspiel mit Buchstabenelementen

F

(Trocken-)Filzen von Buchstaben

Mit FIMO Anlaute und Symbole gestalten

G

Gips-ABC

Gefühle

H

Halli galli (abgewandelt)

Halli hallo (Ballspiel)

I

Hefeteigigel backen

Geschichten: Ich und meine Schwester Klara

J

Jojo - oder Jahreszeitenbuchstaben basteln

Reise nach Jerusalem

K

Körperinstrumente (aus bewusst hören...)

Silben klatschen

L

LLL-Lokomotive (Bewegungsspiel)

Lachgeschichten (von U. Wölfel)

M

Mein rechter Platz ist leer

Verräterisches Memory

N

In einer Geschichte alle N n markieren

Nasenmemory

O

Der Obstkorb fällt um

Eine Kugel nass filzen

P

Perlen-Buchstaben (bügeln)

Spiel mit Picknickkörbchen

Q

Bilderbuch: Es ist so schön, ein Querk zu sein

Requisiten mit Knöpfen, Gummi, Klett usw.

R

Radio mit klingenden Lauten

Reimwörter suchen

S

Seidenmalerei

Seifengießen

T

Bilderbuch "Trampel durchs ABC im Trampeltrott"

Tierstimmen (aus bewusst hören …)

U

Bilderbuch ""pps, benimm dich!

In Ulm und um Ulm und um Ulm herum (Zungenbrecher)

V

Vorlesen - Verben

Ein Vogel wollte Hochzeit machen (Singspiel mit Reimen)

W

Wortschatz, Wörter würfeln

Wissen oder Fragen stellen?

X

X x - Wörter ausschneiden und aufkleben

Hexe, was kochst du?

Y

Gedicht vom Tibet-Yak

Labyrinthe

Z

Zootiere

"Fehler"-Bilderbuch Zacharias Zuckerbein

Au

Fingerspiel: Das ist der Daumen (Pflaumen, auf, Haus...)

Auffädeln von Buchstabenperlen

Ei

Eine Ostergeschichte (ABC-Suppe S. 9)

Das Omelett aus 19 Eiern (ABC-Suppe S. 61)

Experimente und Basteln mit Eiern

Eu

Heulen Eulen? (Fragen aus der Tierwelt, ABC-Suppe S. 39)

Feuer - Wasser - Sturm (Bewegungsspiel)

Pf

Pflaumenkern-Weitspucken

Mundmotorik Pfeifen und Pusten

Sch

Schwungübungen

Schreiben

Sp

Spiegel-Buchstaben - Sambesi (Kartenspiel)

Spuren-Stempel von Tieren

St

ABC Stempel

Sticken

Ö

Wenn in Höhlen... (ABC-Suppe S. 14)

 

ß-ss

Fußtastpfad

Wasserexperimente

ck

Ecken raten

Trocken - nass (Gegensätze)

Sind die 24 einzelnen Blöcke festgelegt, sollte sich die Gruppe auf einen zeitlichen Rahmen einigen. Es macht Sinn, im Januar als Anschluss an den nun bekannten Adventskalender zu starten, und wöchentlich an einem festen Tag ein Türchen zu öffnen. Bis zum Ende des Kindergartenjahres könnte auch der Projektabschluss mit einem "Buchstabenfest" gefeiert werden. Dabei erleben die Kinder statt des bekannten täglichen Öffnens einen anderen Rhythmus.

Eine Reise durch das ABC mit lustigen lehrreichen Liedern

Die Audio-CD "Im Buchstabenland" von Starke Hits für schlaue Kids (2001) begleitet die Kinder mit Geschichten und Liedern zu den jeweiligen Buchstaben durch das Alphabet. Von "Am Anfang steht das A" bis "Das zackige Z" werden die Besonderheiten der einzelnen Buchstaben musikalisch dargestellt.

"Lerne schnell das L
Jetzt lernen wir das L oder EL
Links von der Lampe da lümmelt die Laus
und lurt wie ein Luchs auf das L.
Denn ohne ein L, ja da wär's mit der Laus
locker für allezeit aus!
D'rum
lerne schnell das L!
Das L macht Lichter hell!
Und wärmt das Löwenkind
mit einem Löwenfell!
Lerne schnell das L!
Das L macht Lichter hell!
Und schmeckt so lecker im
Karamel!
Das L gibt es einfach und doppelt dazu
im Ball und auch im Stall.
Und wer das nicht lernt, der hat auf jeden Fall
leider für mich einen Knall!
D'rum
lerne schnell das L!
Das L macht Lichter hell!
Und wärmt das Löwenkind
mit einem Löwenfell!
Lerne schnell das L!
Das L macht Lichter hell!
Und schmeckt so lecker im
Karamel!"

Ein psychomotorischer Zugang zum Lernen von A bis Z

Das Buch "Die Abenteuer der kleinen Hexe im Buchstabenland" von Silke Schönrade (2008) umfasst neben einer Geschichte zu den kreativ gestalteten Buchstaben mehrere psychomotorische Spielanregungen zu den verschiedenen Wahrnehmungsbereichen, der Atmung, der Handlungsplanung, dem Körperschema, der Lateralität usw.

"A - Affe

Vor uns liegt ein dichter Urwald. Der Weg zum Ziel liegt in der Richtung Nord, Nord-Ost. Geht ihn mit Mut und unbeirrt. Erinnert euch an die Worte der Oberhexe.

Noch etwas scheu und unentschlossen steht ihr mitten im Urwald. Ihr lauscht den ungewohnten Stimmen des Dschungels. Von allen Richtungen dringen fremde Laute an euer Ohr. Doch zum Fürchten ist keine Zeit. Ihr müsst die Affen suchen! In all diesem Stimmengewirr ist auch Affengebrüll zu hören. Irgendwo, nicht weit von hier, muss sich eine Affenherde aufhalten. Hört genau hin! Aus welcher Richtung kommt das Affengebrüll? Euer Ohr gewöhnt sich allmählich an die Urwaldlaute. Ihr könnt das Affengebrüll nun deutlich von den anderen Stimmen unterscheiden. Geht vorsichtig in dessen Richtung.

Endlich erblickt ihr die Affenhorde, die sich wild und spielerisch von einem Baum zum anderen hangelt. Das Affengebrüll durchdringt den Dschungel. Fasziniert schaut ihr den Affen zu. Plötzlich bemerkt einer von euch: 'Oh Gott, wir befinden uns auf sumpfigem Boden. Was sollen wir tun? Wir müssen ihn überqueren, der Kompass zeigt es genau an.'

Langsam merkt ihr alle, dass ihr mehr und mehr im Boden einsinkt. Kurz bevor ihr kniehoch im Sumpfe steckt, kommt die Einsicht. 'Wir müssen es den Affen gleich tun. Wir müssen uns an den Ästen entlang hangeln. Wir dürfen den Boden nicht mehr berühren.'

Die Affen freuen sich. Sie glauben, in euch neue Spielgefährten..." (S. 28).

"'Hangelei' ... Wir müssen es den Affen gleich tun. Wir müssen uns an den Ästen entlang hangeln. Wir dürfen den Boden nicht mehr berühren...

Förderschwerpunkt

  • Vestibuläre Wahrnehmung
  • Propriozeptive Wahrnehmung
  • Raumorientierung
  • Bewegungsplanung

Aufgabenbeschreibung/Didaktische Umsetzung

Die Kinder stellen die Stühle in Form des Buchstaben A. Sie bewegen sich so über die Stühle, dass sie dabei die Stuhllehnen anfassen und sich darüber entlang hangeln.

Variation für die Turnhalle: Drei Turnbänke (evtl. umgedreht) so aufstellen, dass sich ein 'A' daraus ergibt. Darüber balancieren. Erhöhter Schwierigkeitsgrad: Gymnastikstäbe unter die umgedrehten Bänke legen, ein dickes Seil über Kopfhöhe spannen, so dass die Kinder sich zum 'Hangeln' daran festhalten können. Damit die Bänke nicht unkontrolliert weg rollen können, am Ende jeweils mit einem kleinen Kasten oder einer Matte sichern" (S. 31).

A wie Anlautdosen und ABC-Zug

Von Montessori stammt das Körbchen mit kleinen Utensilien, deren Anlaute von den Kindern erkannt werden sollen: "Ich sehe etwas, das beginnt mit A (Anker, Apfel usw.). Ich sehe etwas das beginnt mit...". In dieser Form kann das komplette Alphabet in einer Dose aufbewahrt werden. In eine weitere Dose kommen Dinge mit schwierigen Mehrfach-Anlauten wie Au, Pf, Sch, St usw. Für die kleineren Kinder bewähren sich Dosen mit Schraubdeckel, auf denen selbstklebende Filzbuchstaben den Anlaut zeigen und spürbar machen. Ich habe in diesen Behältern kleine Plüschtiere (ty beanies) versteckt. Dadurch lernen die Kinder nicht nur Laute kennen, sondern erweitern auch ihren Wortschatz und ihr Wissen, z.B. um Qualle und Krebs.

Der ABC-Zug von Party-Games (oder von Noris) verteilt das ABC in seiner Reihenfolge auf drei Lokomotiven (A bis H, I bis Q und R bis Z) mit Wagons für die einzelnen Buchstaben. Für jeden gibt es ein Symbol, so dass erst die Wagons an die Lokomotive und dann die Symbole in die Wagen gepuzzelt werden. Gerne biete ich von beiden Firmen die Zug-Varianten an, weil die Kinder lernen, dass Anlaute mit gleichen und verschiedenen Dingen verbunden werden können (A = Apfel, B = Banane oder Ball).

B wie Buchstaben backen oder Buchstabenbilder

Zutaten abwiegen und mischen, Teig kneten und Formen ausstechen spricht wohl die meisten Sinne der Kinder gleichzeitig an. Zum Ausstechen von Buchstaben sollten die Formen relativ groß sein. Es gibt sie aus Plastik von Eberhard Faber und noch etwas größer aus Metall über den Bäcker- oder Konditorbedarf. Biegeplüsch eignet sich zum Nachbilden bereits "begriffener - gefühlter" Buchstabenformen.

Buchstabenbilder gibt es in Anlauttabellen, im "ABC-Zoo" von Detlef Kersten und - besonders umfangreich - in "Das große ABC-Buch" von Heike und Werner Tenta. Im Tieralphabet werden das A zum Affen, das C zum Chamäleon und das Z zum Zebra. Das große ABC-Buch befasst sich mit "Sprachförderung als Grundlage für den späteren Schriftspracherwerb in der Schule".

C wie CD oder "Clown Xibos Buchstaben zum Fühlen"

Die CD "Mit Liedern Sprache fördern" von Geraldino (2006) und das Begleitheft bieten Spielideen und Arbeitsblätter für Kindergarten, 1. und 2. Klasse. Die Liedersammlung umfasst die Themen Wörterschlangen, Silben, Reimwörter, Anlaute u.a. Hier ein Auszug aus dem Arbeitsheft zur Erkennung von Silben:

"Sprache gliedert sich in Silben. Die Anzahl der Silben eines Wortes entspricht der Anzahl der darin enthaltenen Selbstlaute. So enthält z.B. 'Schokolade' vier Vokale und lässt sich auch in vier Silben zerlegen. Auch ohne diese theoretischen Vorkenntnisse gliedern Kinder Wörter in Silben, wenn sie mit Auszählsprüchen ermitteln, wer zuerst an der Reihe ist, oder Handklappverse üben. Damit bereiten sie sich indirekt auf das Lesen und das Rechtschreiben vor, denn das Wissen um die Silbenstruktur unserer Sprache ist Bestandteil des Lese- und Rechtschreiblernprozesses. Kann ein Kind erst einmal Silben auf einen Blick erfassen und lesen, beschleunigen sich das Lesetempo und somit auch die Lesefreude enorm. Beim Erlernen der Trennungsregeln hat ein Kind, das die Sprache in Silben gliedern kann, einen Vorsprung, da die meisten deutschen Wörter nach Sprechsilben getrennt werden. Hier gibt es allerdings viele Ausnahmen, die ab der dritten Klasse erlernt werden müssen. Bei dem Lied 'Sachen gibt es!' wird nach Sprechsilben und nicht nach den orthographischen Regeln getrennt, um die Kinder in ihrem natürlichen Sprachgefühl zu bestärken. Zum Beispiel wird 'Sonnenhut' in die Sprechsilben 'So-nnen-hut' gegliedert, nicht in die rechtschreiblich korrekten Silben 'Son-nen-hut'.

Seltsamerweise haben alle Kinder große Schwierigkeiten, einsilbige Wörter zu erkennen. Sie dehnen den einzigen Vokal so lang, dass sie dazu fast beliebig oft klatschen können. Deshalb empfiehlt es sich, wie in dem Lied zunächst mit Zweisilbern zu beginnen und diese mit Drei- bzw. Viersilbern zu kontrastieren. Am Ende der Silbenarbeit stehen dann die einsilbigen Wörter.

Spielideen

Silben spüren: Beim Gliedern in Silben ist der ganze Körper im Einsatz. Zu den Silben kann geklatscht, gepatscht, geschnippt, gestampft und gehüpft werden. Wem es zu einfach ist, sich mit der rechten Hand auf den rechten Oberschenkel zu patschen, darf sich im Überkreuzen versuchen. Auch die Ohrläppchen, die Pobacken, die Fußsohlen und vieles mehr können berührt werden.

Silben legen: Zur Verdeutlichung der Silbenanzahl können Steine, Bauklötze, Bonbons usw. eingesetzt werden, später wird pro Silbe ein Punkt oder ein Strich gemalt.

Gegenstände sortieren: Die Kinder tragen verschiedene Gegenstände zusammen und ordnen sie nach ihrer Silbenanzahl (am besten gehören die Gegenstände zu einem Oberbegriff wie z.B. Kleidung, Tiere, Spielsachen etc.).

Namenspiel: Im Raum verteilt sind Türme aus Bausteinen, die je nach Anzahl verschiedene Silbenwerte darstellen. Die Kinder klatschen, patschen etc. ihren Namen, überlegen,..." (S. 10).

"Clown Xibos Buchstaben zum Fühlen" von Marlene Pichler ermöglicht es, Tastbuchstaben anzubieten. Genauso geeignet sind Sandpapierbuchstaben (Montessori) oder selbstklebende Filzbuchstaben wie oben unter A beschrieben.

D wie Digit (von Piatnik) oder Anlautdomino

Bei Digit (von Piatnik) lassen sich mit nur fünf Hölzern (wie Streichhölzer) die unterschiedlichsten buchstabenähnlichen Formen bilden; dazu gibt es Vorlagenkarten. Ziel des Spiels ist es, bei jedem Zug nur ein Hölzchen zu verändern und die Chance rasch zu erfassen (siehe meinen Beitrag in: www.kindergartenpaedagogik.de/1827.html).

Anlautdominos gibt es fertig zu kaufen, z.B. mit schwierigen Anlauten T-D, G-K, P-B von Ling Play. Mehr Spaß macht es jedoch, ein Dominospiel gemeinsam mit den Kindern zu gestalten. Dabei können gleiche Symbole mit Stickern aufgeklebt werden oder Dinge aus Katalogen ausgeschnitten werden und an selbst geschriebene oder gestempelte Anlaut-Buchstaben angelegt werden. Verschlüsselte Codes wie im Internet, bei denen Buchstaben übereinander oder verdreht abgebildet sind, an eine geordnete Dominoseite anzulegen, ist für größere Kindern interessant.

E wie Buchstabenelemente

Unsere Druckbuchstaben lassen sich mit nur fünf Grundelementen ausführen: kurzer Strich, langer Strich, kleiner Bogen, großer Bogen und Punkt (siehe meinen Beitrag in: www.kindergartenpaedagogik.de/1996.html).

Mit den Stempeln von Margret Sauer-Philippek (1995) lassen sich nicht nur unsere kleinen und großen Druckbuchstaben stempeln, sondern auch kreative Bilder!

Auf der Grundidee der Buchstabenelemente lässt sich mit Buchstabenwürfeln (Großbuchstaben) eine Art "Kniffel" für Kinder herstellen:

  • In der Zeile mit einem kurzen Strich sammeln wir A, E, F usw.
  • In der Zeile mit einem langen Strich sammeln wir A, B, D, E usw.
  • In der Zeile mit einem kleinen Bogen dürfen B, J, P, R usw. gesammelt werden
  • In der Zeile mit einem großen Bogen bringen C, D, G, O usw. Punkte
  • Um mit Punkten Punkte zu sammeln brauchen wir Umlaute oder das kleine i und j

Aus Kombinationen oder Verdoppelungen entstehen neue weitere Anforderungen:

  • Großer Strich und kleiner Strich: E, F...
  • Großer Strich und kleiner Bogen: B, J, P...
  • Großer Strich und großer Bogen: D
  • Kleiner Strich und kleiner Bogen: R
  • Kleiner Strich und großer Bogen: G
  • Zwei große Striche: A
  • Zwei kleine Striche: E, K, Z
  • Zwei kleine Bögen: B, S
  • Zwei große Bögen: O

Manche Buchstaben benötigen sogar drei oder vier große Striche. Ein Würfelspiel ist beliebig ausbaubar. Gewürfelt wird mit fünf oder sechs Buchstabenwürfeln, welche die verschiedenen genannten Varianten möglich machen. Jedes Kind hat pro Runde drei Versuche...

F wie Filzen oder FIMO

Mit Filznadel, Buchstaben-Backformen aus Metall und Märchenwolle lassen sich leicht Fühlbuchstaben herstellen. In die Formen wird ein Wollstrang gelegt und auf einer Unterlage so lange mit der Nadel durchpiekst, bis die erwünschte Verfilzung erreicht ist. Fester wird das Material, wenn auch von der Rückseite aus eine Bearbeitung erfolgt.

Mit FIMO (oder auch Ton), Plastik-Buchstabenformen (efa) und Motiv-Formen wie Baum, Fisch, Löwe und Pinguin stellten wir begreifbare Anlauttabellen her. Die einzelnen Symbole können auch frei und kreativ gestaltet werden.

G wie Gips-ABC und Gefühle

Mit Gips/Gießmasse und kleinen Großbuchstaben-Gießformen kann leicht das Alphabet selbst hergestellt werden. Es ist begreifbar, kann bemalt werden und eignet sich zum Schreiben von Namen und Wörtern.

Gefühle sind Namenwörter (Substantive), die da sind, obwohl wir sie weder sehen noch anfassen können. Obwohl Gefühle und Emotionen eine große Antriebskraft haben, werden sie in unserer Kultur kaum benannt. Interessant ist, dass wir leichter Bezeichnungen für negative Gefühle finden als für positive. Ärger, Wut, Enttäuschung, Zorn sind uns geläufiger als Zufriedenheit und Glück. Neben Bilderbüchern, welche Gefühle beim Namen nennen, können wir mit den Kindern Collagen gestalten mit Bildern aus Zeitschriften. Ferner gibt es "Strichgesichter", mit denen sich Memorys basteln lassen.

H wie Halli Galli und Halli-Hallo

Das bekannte Halli Galli Spiel von Amigo lässt sich einfach mit weiteren Karten ergänzen. Werden beim ursprünglichen Spiel genau fünf Früchte "geklingelt", so kann die Sprachvariante z.B. bei gleichen Anlauten ein Klingeln veranlassen.

Interessant ist auch eine Anlehnung an das "Bielefelder Screening BISC": Zu schwarz-weiß gehaltenen Früchten und Gemüsesorten müssen entsprechende Farben erkannt werden, oder die Karten von "Solche Strolche" (Amigo) sollen nach der Rubrik gleiches Tier oder gleiche Farbe erkannt werden. Hier gibt es unzählige Möglichkeiten, die Klingel-Motivation für die Sprachförderung einzuspannen.

Halli-Hallo ist ein Ballspiel, welches ich bereits in meiner Kindheit gespielt habe. Die Kinder stehen oder sitzen in einer Reihe nebeneinander. Ein Spieler steht im Abstand von einigen Metern (je nach Wurf- und Fangvermögen der Gruppe) mit einem Ball gegenüber. Der Reihe nach (oder auch durcheinander) wirft er den anderen Spielern den Ball zu und fragt: "Ein Wort beginnt mit A?" Der Angesprochene wirft den Ball zurück und sagt z.B. "Apfel". Der nächste Spieler sucht ein Wort mit B oder anderen Anlauten. Wirft der Fragende den Ball in die Luft und ruft Halli-Hallo, muss ein anderes Kind den Ball fangen und neue Fragen stellen.

Fragen können auch nach Reimwörtern "Was reimt sich auf Haus?" - "Maus" oder zusammengesetzten Wörtern gestellt werden.

I wie Igel backen oder "ICH und meine Schwester Klara" vorlesen

Hefeteigigel lassen sich aus einfachem Hefeteig leicht herstellen. Neben dem naturwissenschaftlichen Erleben der arbeitenden Hefe ist es für die Kinder sicher ungewöhnlich, eine Teigkugel zu formen und mit der Schere zu bearbeiten. Die einzelnen Igelstacheln werden nämlich in den Teig geschnitten. Sie verbinden sich nicht mehr mit der Masse und stehen ab. Zwei Rosinen werden als Augen in den Teig gesteckt. Backen - fertig!

Geschichten von Dimiter Inkiow habe ich schon vor Jahrzehnten im Hort vorgelesen. Sie sind zeitlos und immer noch aktuell. Der besondere Schreibstil, alltägliche Situationen und vor allem umfangreiche wörtliche Reden sprechen die Kinder an. Es folgt ein Auszug aus "Ich und meine Schwester Klara" von Dimiter Inkiow (erschienen 2003 im Verlag Heinrich Ellermann, Hamburg):

"Unser Staubsaugervertreter

Wir hatten einen Vertreter, der uns jeden Monat besuchte. Er wollte uns einen neuen Staubsauger verkaufen, obwohl wir einen hatten. Er sagte, seiner sei viel besser. Wir nannten ihn 'unseren Vertreter'. Mama sagte, sie habe von unserem Vertreter die Nase voll. Aber er klingelte jeden Monat an der Tür und fragte, ob unser Staubsauger schon kaputt sei und wir einen neuen brauchten. Er meinte, eines Tages müsse unser Staubsauger kaputt sein. Mama antwortete: 'Er ist aber noch nicht kaputt.' Dann sagte er höflich, er komme noch einmal wieder, wenn uns das nicht störe. Mama sagte, es störe uns nicht. Aber sie sagte es nur so. Wenn er weg war, seufzte sie immer und meinte besorgt, wir müssten sicher einen Staubsauger kaufen, weil der Mann so oft komme.

Eines Tages, als Mama nicht zu Hause war und ich und Klara durch das Fenster schauten, sahen wir wieder unseren Vertreter kommen. 'Wir werden ihm gar nicht öffnen', sagte ich. 'Mama ist nicht da.' 'Doch', meinte Klara. 'Wenn der Mann schon da ist, müssen wir ihm öffnen.' 'Wir werden ihm nicht öffnen, weil wir keinen Staubsauger kaufen. Wir beide haben ja kein Geld', sagte ich, und schon klingelte es. Klara öffnete, und unser Vertreter fragte an der Tür: 'Guten Tag, Kinder. Ist eure Mutter nicht da?' 'Nein', antwortete Klara, 'Mama ist nicht da.' 'Schade', seufzte der Vertreter. 'Ich habe einen neuen Staubsauger mitgebracht. So was gab es nie vorher.' 'Das ist sehr gut', sagte dann Klara. 'Wir können ihn ausprobieren, weil unser Staubsauger gar nicht mehr gut saugt, wie jeder weiß.' 'Das stimmt gar nicht', sagte ich. 'Unser Staubsauer ist sehr gut.' 'Du verstehst so etwas gar nicht', sagte Klara. 'Das ist Frauensache!' "Es stimmt, es stimmt', nickte der Vertreter und kam mit seinem Staubsauger herein. 'Es ist reine Frauensache.' Ich ärgerte mich sehr, aber ich sagte nichts, weil ich keine Frau bin. Der Vertreter war aber auch keine Frau und verkaufte doch Staubsauger, überlegte ich.

Unsere Wohnung war noch nicht geputzt, und der Boden war ziemlich schmutzig. Der Vertreter holte seinen Staubsauger und zeigte ihn Klara: 'So was hat man wirklich noch nie gesehen!' 'Sehr gut', nickte Klara, 'probieren Sie ihn aus.' Der Vertreter steckte den Staubsaugerstecker in die Steckdose und begann staubzusaugen. 'Seht ihr', sagte er, 'seht ihr, er saugt alles weg! So was hat es noch nie gegeben.' Er saugte unseren Teppich ganz sauber.

'Aber die Ecken', meinte Klara, 'die Ecken sind noch schmutzig!' 'Das kriege ich schon', sagte er und saugte die Ecken sauber. 'Kann man damit auch ein Kinderzimmer säubern?' fragte Klara. 'Natürlich', sagte er und saugte das Kinderzimmer sauber. 'Und auch eine Küche?' 'Keine Frage!' Er saugte auch den Boden unserer Küche sauber. 'Aber unter die Betten kommt man damit sicher nicht?' 'Doch, doch!' Er saugte auch das Schlafzimmer ganz sauber. Er saugte und saugte und sagte oft stolz: 'Seht ihr, seht ihr, solchen Staubsauger hat es noch nie gegeben!' Am Ende war unser Vertreter ganz verschwitzt, und unsere Wohnung war sauber. Nirgendwo lag noch Schmutz. 'Was sagt ihr jetzt?' fragte er ermattet. 'Sind diese neuen Staubsauger nicht toll?' 'Die sind sehr gut', meinte Klara. 'Die sind fast genauso gut wie unser alter!' Wir haben unseren Vertreter dann nie mehr gesehen" (S. 136 ff.).

J wie Jojo, Jahreszeitenbuchstaben oder nach Jerusalem reisen

Ein Jojo fallen und wieder auffädeln lassen ist heute leider nicht mehr so selbstverständlich wie früher. Dabei bieten sich gerade im Kindergarten Möglichkeiten, bewegte und sinnvolle kleine Geschenke zu verteilen. Das Symbol Jojo auf der Anlauttabelle bekommt dadurch eine inhaltliche Bedeutung.

Über Jahreszeitenbuchstaben schreiben Heike und Werner Tenta in "Das große ABC-Buch. Malen, Spielen, Basteln, Reimen rund um das Alphabet" (erschienen 2008 im Ökotopia Verlag, Münster):

J - die Jahreszeiten

"Ein Jahr hat 365 Tage. Das entspricht fast genau der Zeit, welche die Erde benötigt, um die Sonne einmal zu umkreisen. Tage und Wochen fasst man zu Monaten zusammen, die wiederum in die Jahreszeiten Frühling, Sommer, Herbst und Winter unterteilt werden. Im Frühling blühen die Blumen in den prächtigsten Farben. Wenn die Sonne scheint, gehen im Sommer viele zum Baden oder Segeln. Die Winde im Herbst nutzen viele Kinder dazu, ihre Drachen steigen zu lassen. Der kalte Winter hüllt das Land in eine weiße Decke und lädt uns zum Rodeln oder Eislaufen ein. Jede Jahreszeit kann mit ihren besonderen Merkmalen oder durch bestimmte Aktivitäten beschrieben werden.

Jahreszeitenbuchstaben: Frühling, Sommer, Herbst und Winter

Durch die Herstellung und Ausgestaltung von Drahtbuchstaben können Sie zusammen mit den Kindern die Jahreszeiten bildlich darstellen und später als Wand- oder Türdekoration verwenden.

Material: dünner Draht, Blumendraht, Drahtzange, Zeitungspapier, Kleister, Pinsel, Deckweiß, Plakafarben, Schere, Klebstoff, Kartonreste

Vorbereitung: Tapetenkleister anrühren

  • Die Kinder biegen den Draht zu dem Anfangsbuchstaben einer Jahreszeit (F, S, H, W). Sie können ihn auch aus mehreren Teilen zusammensetzen, indem sie die einzelnen Drahtstücke mit Blumendraht umwickeln. Überstehende Drahtteile schneiden sie mit der Zange ab.
  • Die Kinder reißen alte Zeitungen in dünne Streifen und bestreichen diese mit dem Tapetenkleister.
  • Diese Papierstreifen kleben sie um das Drahtgerüst des Buchstabens. Gerade die Verbindungsstellen der einzelnen Drahtteile können damit gut versteckt werden. Je mehr Schichten Papier übereinander geklebt werden, desto besser hält das Drahtgestell nach dem Austrocknen zusammen.
  • Nach dem Trocknen grundieren die Kinder das fest gewordene Papier mit Deckweiß. Die Farbschicht muss vollkommen austrocknen, bevor der Buchstabe weiter bunt bemalt wird.
  • Zur Ausgestaltung des Buchstabens schneiden sie aus Karton zum Thema passende Motive aus und bemalen diese ebenfalls. Die fertigen Motive werden am Buchstaben festgeklebt.

Hinweis

Mit dieser Technik lassen sich auch die Anfangsbuchstaben der Kinder oder ganze Namen schön gestalten, die dann auf Holz aufgeklebt besonders dekorativ wirken" (S. 57 f.).

Bei der "Reise nach Jerusalem" sitzen alle Kinder zunächst auf ihren Stühlen im Kreis, jedoch stehen die Stühle mit den Sitzflächen nach außen. Musik wird eingeschaltet, die Kinder stehen auf und gehen im Kreis um die Stühle herum. Ein Stuhl wird weggenommen. Die Musik wird abgeschaltet, und alle Kinder versuchen, möglichst schnell einen Platz zu erreichen. Das Kind, welches keinen Platz bekommen hat, scheidet aus, und das Spiel beginnt von vorne, bis nur noch ein Kind übrig bleibt.

Erschwerend können statt Musik Texte oder Geschichten vorgespielt werden. Die Kinder müssen dann unterscheiden, ob es sich um Sprechpausen oder um unnatürliche Unterbrechungen handelt...

K wie Körperinstrumente und Klatschen von Silben

Unser Körper kann Musik machen: Wir klatschen, patschen, stampfen, schnipsen usw. Besondere Unterscheidung ist notwendig, wenn wir die Aktion nicht sehen sondern nur hören - wie z.B. bei der CD "Bewusst hören - besser sprechen" (Günther 2008): Schnarchen, schreien, weinen, pfeifen - insgesamt 10 Körpergeräusche sollen wieder erkannt werden.

Silben klatschen wurde bereits unter "C" beschrieben. Zur Einführung genügt es, wenn die Kinder ihren Namen und Namen aus der Gruppe klatschen können.

L wie LLL-Lokomotive und Lachgeschichten

Die LLL-Lokomotive: Alle Kinder stehen in einer Reihe hintereinander und legen sich die Hände auf die Schultern. Das erste Kind ist die Lokomotive, die anderen die Waggons. Mit LLLauten setzt sich der Zug in Bewegung. Bei plötzlich auftretenden anderen Lauten ist die Lok defekt (fff, tttt, kkk ...): Das vorderste Kind geht nach hinten und hängt sich an. Die neue Lok fährt mit LLL los. Das Spiel kann auch mit Sch-sch-sch durchgeführt werden.

Lachgeschichten von Ursula Wölfel sind wie die Erzählungen aus "Ich und meine Schwester Klara" Dauerbrenner. Kurze Geschichten von einer halben Seite mit jeweils einem Bild sind bereits für kleine Kinder - aber auch für größere Jungs - spannend.

M wie "Mein rechter Platz ist leer" oder "verräterisches Memory"

Die Kinder sitzen im Stuhlkreis, ein Stuhl ist zuviel. Er bleibt zunächst frei. Die Erzieherin erklärt das Spiel: Das Kind, welches links neben dem freien Platz sitzt, beginnt. Es zeigt auf den leeren Stuhl und sagt: "Mein rechter, rechter Platz ist leer - da wünsch' ich mir den/die her..."

Das aufgerufene Kind könnte sich auf den freien Stuhl setzen und das Spiel würde von vorne beginnen. Üblicherweise wird das Spiel erweitert, indem das gewünschte Kind fragt: "Wie (oder als was) soll ich kommen?" Und der Gefragte antwortet z.B.: "Als Löwe!" Der Löwe geht brüllend auf vier Beinen auf den neuen Platz. Der Spielablauf wiederholt sich...

Das Spiel hat sich im Laufe der Zeit so eingeschliffen, dass die Kinder zwar etwas tun (sollen), die Tätigkeit jedoch nicht benannt wird. Dabei ist die Verbindung einer Tätigkeit mit einer Bewegung günstig für die Merkfähigkeit... Perfekt wäre natürlich eine Kombination von Tiernamen, Bewegungsform und ausgeführter Bewegung. Das Wortfeld gehen - laufen - kommen würde spielerisch vergrößert und verfeinert mit Verben wie schleichen, krabbeln, galoppieren, traben, kriechen, schlängeln usw., und auch die Bewegungen können noch begleitet werden: "Brüllend trampeln wie ein Elefant" oder "zwitschernd flattern wie ein Vogel" etc. (vgl. meinen Beitrag in: www.kindergartenpaedagogik.de/1963.html).

Beim "Verräterischen Memory" wird jeweils eine Karte der Paare auf der Rückseite markiert, z.B. mit einem Anlaut oder Endlaut (A---- für Apfel oder -sch für Fisch) oder Punkten, welche der Anzahl der Silben entsprechen (o-o-o = Kro-ko-dil). Jedes Kind hat nun die Möglichkeit, das Memory traditionell zu spielen oder zu einer nicht markierten Karte mittels der Zeichen auf der Rückseite das passende Gegenstück zu finden.

N wie N und n in einer Geschichte finden und markieren oder Nasenmemory

Eine beliebige Geschichte, in welcher viele N und n vorkommen, kopieren und von den Kindern die Buchstaben mit Textmarker anstreichen lassen (Schriftbild beachten! Im Zweifelsfall in Comic Sans ausdrucken).

Für das Nasenmemory werden verschiedene Düfte benötigt. In (Film-) Döschen werden Kräuter und Gewürze abgefüllt und die Deckel mit kleinen Löchern versehen. Die Kinder haben die Wahl, zwei gleiche Düfte zu finden oder dem Duft eine Bildkarte zuzuordnen (Salatgurke, Erdbeeren, Maggikraut usw.). Nicht mehr als fünf verschiedene Sorten gleichzeitig anbieten!

O wie "Der Obstkorb fällt um" oder eine Kugel nass filzen

Bei "Der Obstkorb (fällt um)" sitzen die Kinder im Stuhlkreis, jedes auf einem Stuhl. Ein Kind steht in der Mitte - der Stuhl dieses Kindes wird beiseite gestellt. Somit ist ein Platz zuwenig. Die Kinder werden in Obstsorten eingeteilt. Von ... bis, das sind Bananen, von ... bis das sind die Äpfel usw. Je nach Teilnehmerzahl gibt es drei bis fünf Obstsorten. Das Kind in der Mitte versucht nun, einen Sitzplatz zu bekommen, indem es die Obstsorten untereinander oder miteinander Plätze tauschen lässt: "Alle Bananen tauschen die Plätze" oder "die Äpfel tauschen mit den Birnen die Plätze". Alle Kinder wechseln die Plätze beim Kommando "Der Obstkorb fällt um" oder "Obstsalat"...

Zum Nassfilzen benötigen wir Märchenwolle in verschiedenen Farben, Schüsseln mit Wasser und Seife. Jedes Kind nimmt sich eine Hand voll Wolle, taucht diese mit beiden Händen in das Seifenwasser und formt einen Ball. In der Regel ist die nasse Kugel kleiner als zuvor die trockene, deshalb nehmen die Kinder weitere Wolle, mit der sie die bereits nasse Kugel umwickeln, bis diese individuell groß genug ist. Erst jetzt darf die Wolle gerieben und gestreichelt werden, bis sie verfilzt und eine feste Oberfläche besitzt. Eine sehr angenehme taktile Beschäftigung!

P wie mit Perlen Buchstaben stecken und bügeln oder mit Picknickkörbchen spielen

Steckperlen lassen sich auch für Buchstabenformen verwenden. Es gibt einreihige Vorlagen für das gesamte ABC und Zählvorlagen für breitere kompaktere Varianten.

Für den Umgang mit dem Picknickkörbchen gibt es Anweisungskarten: "Stelle die gelbe Tasse auf den grünen Teller und lege den blauen Löffel dazu!" Es gibt Karten mit Fotos zur Selbstkontrolle durch das Kind. Für Kinder, die noch nicht lesen können und denen kein Vorleser zur Verfügung steht, können die Bildkarten als Auftragskarten verwendet werden.

Q wie Querks

Im Bilderbuch "Es ist so schön ein Querk zu sein" (mit CD) schreiben Michaela Biehler und Christian Kämpf (2001):

"Aus dem Ei war ein leises Klopfen zu hören. 'Tock, tock, tock', machte es. Nach einer Weile hatte die Schale feine Risse. Und dann zerbrach sie. Da war er, der kleine Querk. Er rieb sich seine Äuglein und sah sich um. Wo war er nur? 'Hallo, alles Gute zum Geburtstag!' Vier fast gleiche Gesichter beugten sich über ihn. 'Wir sind deine Brüder', sagten sie. 'Wir sind schon früher geschlüpft.' Dann stellten sie sich vor: 'Ich bin Alvar.' 'Und ich Bogdan.' 'Ich heiße Cedric.' 'Und ich Drago.' 'Dich', riefen sie einstimmig, 'werden wir Erasmus nennen.' 'Gut', nickte Erasmus. Der Name gefiel ihm.

Die fünf Querks wohnten tief im Wald. Dort lebten sie geschützt und ganz allein auf einer herrlichen Waldlichtung. Hier gab es alles, was sich ein Querk wünschen konnte. Frisches Quellwasser sprudelte aus der Erde, die Büsche hingen voll von großen, süßen Beeren und auf der Wiese blühten die schönsten Blumen. Der Sommer war niemals zu..."

Ein Querk ist ein Querk, hat keine Ohren, doch zum Ausgleich einen Bauchnabel. In der Geschichte schlüpfen die Querks in die Rollen von Tieren und erkennen dabei die Vor- und Nachteile des Hundseins oder des Mäuselebens. Zum Buch gibt es ca. 35 cm große Spielfiguren aus Stoff, welche mit entsprechenden Kostümen verwandelt werden können: Der Schwanz wird angeknöpft, die Schuhe/ Füße haben Reißverschlüsse, die Handschuhe Klettverschlüsse, Zähne oder Nasen ein Gummiband, und die Ohren werden mit einer Schleife geschlossen. So werden eher beiläufig verschiedene feinmotorische Techniken geübt. Passende Verkleidungen mit gleicher Verschlusstechnik gibt es auch in Kindergröße.

R wie Radio mit klingenden Lauten und Reimwörter finden

Für die Selbstlaute a, e, i, o und u und für einige klingende Mitlaute wie l, m und s spielen wir unser Radio-Spiel. Alle Kinder richten ihren Blick auf die Erzieherin (oder ein beauftragtes Kind). Diese schaltet mit einer Drehbewegung das Radio ein. Beide Handflächen aneinander gelegt zeigen den Lautstärkeregler - liegen sie beisammen, bedeutet das leise, je weiter die Hände und Arme auseinander zeigen, umso lauter wird der zuvor vereinbarte Ton aaaaaaaaaaaaa oder sssssssssss usw. gesprochen oder gerufen. Schnell wechselndes Volumen fördert die Atmung der Kinder.

Reimwörter finden die Kinder zunächst mit entsprechenden Bildkarten und mit den Liedern Wuffblatong und Denkste! von Geraldino (2006). Während bei Wuffblatong ein Fantasie-Reimwort zu Luftballon gesungen wird, reimen sich im zweiten Lied nur reale deutsche Wörter.

Reimdominos können selbst gestaltet werden.

S wie Seidenmalerei oder Seifen gießen

Beim Malen auf Seide kann sehr kreativ gearbeitet werden. Die Kinder können richtige Buchstaben, aber auch Fantasieschriften entwerfen. Durch das Trocknen der Farben bleiben die Zeichenformen relativ stabil; bei der Nasstechnik verlaufen sie ineinander und neue Schriften entstehen... Über die Arbeit an der großen Fläche öffnen sich die Kinder und entwickeln Selbstbewusstsein und Kreativität.

Das Seifengießen ist mehr für größere Kinder geeignet, weil die Masse auf 60° erhitzt, gefärbt, mit Duftöl vermischt und in die Buchstaben-Blockformen gegossen wird. Auf jedem Seifenstück ist dann ein erhabener Groß- oder Kleinbuchstabe zu sehen und zu fühlen.

T wie "Trampel langsam, trampel flott, durchs ABC im Trampeltrott" und wie Tiere auf dem Bauernhof und ihre Stimmen

Im Buch "Trampel langsam, trampel flott ... durchs ABC im Trampeltrott" von Regina Schwarz und Sven Leberer (2008) finden sich Sprachspielereien rund ums ABC und Laut- und Bewegungsgedichte zum Mitmachen:

"Der Ameisenbär hat vorn ein A.
Aus gutem Grunde steht es da.
Denn ohne A am Anfang wär
er nur ein kleiner Meisenbär."

Zu jedem Buchstaben findet sich in dem Bilderbuch ein lustiger Vierzeiler-Reim. Zusammenfassend für die dargestellten Buchstaben gibt es auf jeder Doppelseite Bewegungsaufforderungen, welche am Schluss des Buches zusammengefasst werden:

"Laut- und Bewegungsgedicht

So geht's: Die erste Vershälfte - A und B - wird laut gesprochen, die zweite - zicke, zacke, geh! - wird ebenfalls laut gesprochen und durch die Bewegung rhythmisch begleitet.

A und B - zicke, zacke, geh! > Einmal mit dem rechten Fuß aufstampfen, dann einmal mit dem linken und wieder mit dem rechten
C und D - rundherum und dreh! > Einmal um die eigene Achse drehen
E und Fund G - Sauseschritt und..."

Zum Benennen von Tieren und zur Wortschatzerweiterung verwende ich sehr naturgetreue Tiere (z.B. von Schleich). Neben den Elterntieren wie Schaf, Kuh, Schwein und Pferd gibt es ein Lamm, ein Kalb, ein Ferkel und ein Fohlen. Da es aber auch ein Pony mit seinem Fohlen gibt, haben die Kinder oft Probleme. Ein Fohlen ist ein kleines Pferd, wobei die Eigenschaft "klein" gleichzusetzen ist mit "jung", und ein Pony ist ein (ausgewachsenes) kleines Pferd - es wird jedoch immer klein bleiben, egal wie alt es ist. Für jedes Tier gibt es eine (Scan-) Bildkarte; ich bezeichne sie als "Stall" des jeweiligen Tieres. Gemäß Montessori benenne ich zuerst die Tiere mit ihrem Namen und fordere dann die Kinder auf: "Stell die Kuh in ihren Stall!" Die Kinder haben dann die Aufgabe, das genannte Tier auf die richtige der ausgelegten Bildkarten zu stellen oder zu legen. Als Weiterführung können die Bildkarten um das Wort erweitert werden.

Auf der bereits unter K wie Körperinstrumente vorgestellten CD von Herbert Günther (2008) gibt es als dritte Geräuscheeinheit "Tierstimmen auf dem Bauernhof". Zu hören sind Esel, Schwein, Hahn/ Henne usw.

U wie "Upps, benimm Dich" und Zungenbrecher wie "In Ulm und um Ulm und um Ulm herum"

In "Upps, benimm dich! Das vergnügte Benimmbuch für Kinder" schreiben Ursel Scheffler und Jutta Timm (2004):

"'Haben! Baanaane!', quiekt Upps, das kleine Monster, und greift gierig nach der gelben Frucht. 'Halt! Halt! Man nimmt nicht immer einfach alles!', ruft Lucas. 'Da gibt es ein kleines Zauberwort!' 'Hoksepoksefidibus-Banane?', erkundigt sich Upps und schaut frech. 'Nein! Viel kürzer!', seufzt Lucas. Wer hätte gedacht, dass es so schwer ist einem kleinen Monster gutes Benehmen beizubringen...

Gutes Benehmen ist wieder gefragt! Das Upps benimmt sich einfach unmöglich. Lucas gibt sich Mühe, dem liebenswerten Chaoten vom Planeten Maxhix beizubringen, wie man sich in alltäglichen Situationen auf der Erde benimmt: beim Begrüßen, am Telefon, im Straßenverkehr, bei Tisch oder auf der Geburtstagsparty. Spielerisch wird den jungen Lesern vermittelt, wie wichtig es ist, bestimmte Regeln einzuhalten, Rücksicht zu nehmen und die Gefühle anderer zu achten."

Zungenbrecher fördern die Mundmotorik, eine deutliche Aussprache und die Konzentration. Es gibt viele Verse, in welchen (fast) jedes Wort mit demselben Anlaut beginnt:

  • Zwischen zwei Zwetschgenzweigen zwitschern zwei Zwitscherlinge (oder Schwalben).
  • Brautkleid bleibt Brautkleid und Blaukraut bleibt Blaukraut.
  • Hinter Hermann Hannes' Haus, hängen hundert Hemden raus - hundert Hemden hängen raus, hinter Hermann Hannes' Haus.

V wie Vorlesen, Verben und das Singspiel "Ein Vogel wollte Hochzeit machen"

Vorlesegeschichten fördern nicht nur die Sprache der Kinder, sondern auch ihre Fantasie. Im Gegensatz zu Medien, die keine Antwort erwarten, findet beim Bilderbuchbetrachten, Erzählen und Vorlesen ein Dialog statt. "Das Wort stirbt, wenn wir es nicht mit anderen teilen" (Tschingis Aitmatow, Kirgisien, in Hartkemeyer/ Dhority 2006, S. 29). Dabei ist zunächst beim kleinen Kind "das Wort teilen" auch als passiver Wortschatz - z.B. in Form von gemeinsamen Bilderbetrachtungen oder Bewegungsanweisungen usw. - gemeint.

Verben sind bewegte Wörter - wie Sprachförderung im Stuhlkreis (siehe meinen Beitrag in: www.kindergartenpaedagogik.de/1963.html) zum Thema "Wer schwimmt mit?" verdeutlicht:

Ein Kind geht in die Mitte und nennt ein Verb (Zur Hilfe können Bildkarten von Tätigkeiten angeboten werden). Es sagt: "Ich schwimme" und bewegt sich entsprechend dazu.
Es zeigt auf ein Kind: "Du schwimmst mit". Beide Kinder "schwimmen".
Es zeigt auf einen Jungen: "Er schwimmt mit."
Zuletzt wird ein Mädchen aufgefordert: "Sie schwimmt mit."
Dann sagen alle Kinder im Kreis: "Wir schwimmen".
Ein anderes Kind wird vom Spielleiter benannt, und das Spiel beginnt von vorne.

Überliefertes Liedgut wie "Ein Vogel wollte Hochzeit machen in dem grünen Walde. Fiderallalla, fiderallalla, fiderallallallalla" fördert nicht nur beim Singen die Atmung und die Mundmotorik (besonders beim Refrain), sondern fordert auch zur Bewegung auf. Gleichzeitig werden in allen Strophen (mit Ausnahme der beiden ersten) einfache Reime gebildet:

"Der Wiedehopf, der Wiedehopf - der schenkt der Braut 'nen Blumentopf...
Die Meisen, die Meisen - die brachten was zu Speisen...
Brautmutter war die Eule - nahm Abschied mit Geheule...
Der Uhu, der Uhu - der macht die Fensterläden zu..." (usw.).

W wie Wortschatz und Wörter würfeln - "Wissen" oder Fragen stellen?

Wortschatzkarten sollten immer direkten Bezug zur Umwelt des Kindes haben. Nur so können neue Bezeichnungen ins Langzeitgedächtnis gelangen. Besonders geeignet sind deshalb Nahrungsmittel, Obst und Gemüse. Äpfel, Birnen, Bananen usw. können die Kinder tatsächlich begreifen, sie werden zu Begriffen ... und können dem Bildmaterial zugeordnet werden. Die Obstsorten werden auf einer Sammelkarte Überbegriffen zugeordnet: Welches Obst wächst bei uns? Welches Obst wächst im Süden? Ebenso wird "Gemüse" erarbeitet. Das Zuordnen von Überbegriffen, Sammelbegriffen und Schnittmengen bildet eine Basiskompetenz für Sprache und Mathematik gleichermaßen.

Mit Buchstabenwürfeln und einem Würfelbecher können einfache Wörter erwürfelt werden. Stehen viele Würfel zur Verfügung, werden - ähnlich wie bei Kreuzworträtseln - Wortverbindungen gelegt.

Kinder müssen lernen, Fragen zu stellen. Das bedeutet auch, dass wir ihnen Zeit lassen, Fragen zu beantworten und nicht vorschnell eigene Antworten geben. So lernen sie das Wechselspiel von Fragen und Antworten. Nur im Dialog lernen Kinder, wie wichtig es sein kann, eine einfache, aufrichtige Frage zu stellen. Sie sind nicht gewohnt nachzufragen; auch Fragewörter wie wann, wo und was sind ihnen nicht geläufig. In unserer Kultur sind Fragen eher ein Zeichen von Dummheit und negativer Neugier anstatt von Neugier im Sinne von Wissensdurst und Wissenserweiterung.

Echte Fragen werden selten gestellt. Wolfram von Eschenbach schrieb vor 700 Jahren: Parzivals höfliches Benehmen erlaubte ihm zunächst nicht, dem kranken König Anfortas die wichtige persönliche Frage "Wie geht es Dir/Ihnen?" zu stellen. Erst beim zweiten Zusammentreffen erkannte er in dem Gralkönig seinen Onkel und traute sich dann ganz einfach zu fragen: "'Oheim, was fehlt dir?' Diese echte, mitfühlende Frage heilte seinen Onkel und ermöglichte es Parzival, seiner Bestimmung gemäß König des Heiligen Gral zu werden." (Hartkemeyer/ Dhority 2006, S. 93).

X wie Wörter mit X x ausschneiden und aufkleben oder "Hexe, was kochst Du?"

Aus einem vergrößert kopierten Text mit vielen X und x (z.B. aus "Komm mit ins Buchstabenland", "Die Abenteuer der kleinen Hexe im Buchstabenland" oder "Max und Moritz") schneiden die Kinder die Wörter mit X x aus und kleben sie auf ein farbiges Blatt. Anschließend werden alle großen X blau nachgemalt und eingekreist, alle kleinen x mit der Farbe rot.

Bewegungsspiel "Hexe, was kochst Du?" mit Silben-Schritten: Alle Kinder stehen an einer Wand im Bewegungsraum (Garten). Eine Hexe wird bestimmt; sie steht auf der gegenüberliegenden Seite. Die Kinder fragen nun gemeinsam: "Hexe, was kochst Du?" Je nach der Silbenzahl der geantworteten Wörter (Suppe = 2, Marmorkuchen = 4 usw.) dürfen alle Kinder die entsprechende Anzahl der Silben gehen. Sie fragen wieder... Das Spiel ist zu Ende, wenn ein Spieler die gegenüberliegende Seite erreicht hat oder die Hexe "Zaubertrank" sagt, losläuft und versucht, ein Kind zu fangen.

Y wie Tibet-Yak und Labyrinth

Aus einem meiner eigenen Kinderbücher - ich glaube, es hieß "Arche Noah" - habe ich noch folgendes Gedicht im Kopf:

"Der Tibet Yak, der schwindelt oft,
denn neulich sprach er unverhofft:
'Wenn ich das grüne Gras nur seh,
dann tun mir schon die Augen weh.'
Doch wenn ihm keiner zuschaut dann -
frisst er vom Gras so viel er kann."

Für mich war dadurch der Yak kein hohler Begriff. Ich konnte ihn als Rind zuordnen!

In Labyrinthen den richtigen Weg zu finden, fördert die Auge-Hand-Koordination und bereitet auf das Schreiben vor. Labyrinthe können aus Kinderzeitschriften kopiert und laminiert werden. Mit Folienstiften gelöst, können die Vorlagen mit Spiritus gereinigt und immer wieder verwendet werden. Als Vorstufen zu den Papier-Labyrinthen können Holzwände mit Kugelspielen und Wegespiele oder Sortierbretter mit Stift und Magnetkugeln dienen.

Z wie Zootiere und "Zacharias Zuckerbein"

Als Ergänzung zu meinen unter T beschriebenen Tieren auf dem Bauernhof gibt es Zootiere wie Elefant, Dromedar, Kamel, Pinguin usw. mit dem passenden Kartenmaterial.

Die Fehlerbilderbücher mit dem Zauberer Zacharias Zuckerbein von Silke Moritz und Achim Ahlgrimm (2008) regen mit unzähligen unsinnigen Fehlerbildern zum Lachen und Sprechen an. In "Zacharias Zuckerbein rettet das Märchenland" finden sich Flaschen mit nach unten gebogenen Hälsen, Äste an Bäumen sind zu Zöpfen geflochten, ein Tischfuß trägt Strümpfe und Schuhe usw. Auf den letzten Seiten gibt es Auflösungen zu jedem Bild. Bei so viel Unsinn weiß auch der erwachsene Betrachter bald nicht mehr, was stimmt und was Quatsch ist...

Au - Ei - Eu

Beim Fingerspiel "Das ist der Daumen, der schüttelt die Pflaumen, der hebt sie auf, der trägt sie nach Haus und der Kleine isst sie alle auf", gibt es zu jedem Finger die Buchstabenverbindung "Au".

Au wie Auffädeln von Buchstabenperlen ist dagegen ein feinmotorisches Angebot nach der These: Kleinen Kindern die Hände streicheln und massieren fördert die Sprachentwicklung, weil Tastsinn und Mundmotorik evolutionär eng in Verbindung stehen; beide entwickeln sich aus demselben Keimblatt. Ebenso hängen die Entwicklung der Feinmotorik, die Auge-Hand-Koordination und die Sprache stark zusammen.

Die "Ostergeschichte" von Mira Lobe (in Holtei/ Holland 2006, S. 9) zeigt, wie sich Wörter verändern, wenn wir Buchstaben entfernen: Ein Osterhase sah hinter einem parkenden Auto ein rotes Dreieck stehen. Und was passiert, wenn er diesem ein "Ei" entnimmt?

Das Ei ist nicht nur ein Thema für Ostern. Ein Marmor-Ei als Handschmeichler und Sprechstein kann ganzjährig gute Dienste leisten und mit entsprechenden Reimen verbunden werden, wie z.B. im Gedicht "Das Omelett aus 19 Eiern" von Shel Silverstein (in Holtei/ Holland 2006, S. 61). Viele "Ei-"Wörter laden zum Nachdenken und Nachsprechen ein.

"Feuer - Wasser - Sturm" ist ein Bewegungsspiel für den Turnraum. Bei gleichmäßigem Tamburinschlag bewegen sich die Kinder frei im Zimmer. Beim Kommando "Feuer" ziehen sie sich in die Ecken zurück, bei "Wasser" steigen sie auf die Langbank und bei "Sturm" legen sie sich flach auf den Boden, damit sie nicht "umgeweht" werden. Dieses Spiel ist erweiterbar (z.B. mit Blitz, Hagel usw.).

In "Fragen aus der Tierwelt" von Uwe Kurz (in Holtei/ Holland 2006, S. 39) werden wie bei "Heulen Eulen?" oder "Stottern Ottern?" "Tiersprachen" gereimt.

Pf - Sch - Sp - St

Geeignete Aktivitäten sind beispielsweise:

  • Pflaumenkern-Weitspucken
  • Pfeifen und Pusten zur Förderung der Mundmotorik
  • Schwungübungen und Schreiben
  • Spiegelbuchstaben,
  • Sambesi - ein Kartenspiel mit Spuren von Tieren
  • ABC-Stempel und Sticken

ß-ss und ck

Diese Laute kommen nicht als Anlaute in unserer Sprache vor. Ein Fußtastpfad ist drinnen und draußen ist ausgesprochen wahrnehmungsfördernd. Experimente mit Wasser machen allen Kindern Spaß.

Das Ecken-raten-Spiel ist leider ein wenig aus der Mode gekommen. Dabei haben viele Kinder Probleme, die vier Ecken eines Raumes zu erkennen: Eine Gruppe sitzt im Raum. Ein Kind geht nach draußen. In der Zwischenzeit werden die Ecken Anwesenden zugeteilt. Der Mitspieler wird ins Zimmer geholt und gefragt: "Was machst Du mit dieser Ecke?" "Mit der tanze ich..." "Mit der nächsten spiele ich Ball" usw. Die Aktivitäten werden sofort durchgeführt.

Nass - trocken, dick - dünn. Gegensätze suchen ist z.B. als Fangspiel möglich: Der Fänger klopft einen Mitspieler ab und nennt ein Eigenschaftswort. Kann dieser ein Gegenteil benennen, ist er sofort wieder frei. Weiß er keines, muss er warten, bis er von anderen Mitspielern frei geschlagen wird. Es fällt Kindern heute sehr schwer, laufen, fangen und antworten zu kombinieren. Eine tolle Übung!

... und zuletzt das Ö

Das "Ö" prägt z.B. das Gedicht "Wenn in Höhlen Trommeln dröhnen" von Ute Andresen (in Holtei/ Holland 2006, S. 14).

Die Liste der Anregungen zur Literacy-Erziehung ließe sich unendlich fortführen. Die Tabelle soll letztlich nur als Leitlinie dienen und kann mit persönlichen Materialien und Ideen aufgefüllt werden. Gemeinsam mit den Kindern und den Kolleginnen können Sie einen wahren Fundus für Sprachförderung schaffen, aus dem Sie spontan, situations- und bedürfnisorientiert schöpfen können. Und natürlich lassen sich besondere und zeitaufwändige Anlässe wie M und Muttertag oder S und Sommerfest auch integrieren. Ich habe für mich die einzelnen Buchstabenanregungen auf getrennten Blättern ausgedruckt und in ein ABC-Register einsortiert. So kann ich jederzeit nachschlagen und ergänzen.

Bewegung ist die erste Sprache

Abschließend möchte ich noch einmal auf den Zusammenhang von Mathematik und Sprache und allen anderen Förderbereichen hinweisen und darauf, dass nur ganzheitliche Förderung in vernetzten Lernfeldern Sinn macht und langfristig gespeichert wird. Von anfangs Bewegung pur wird über Zeiten intensiven Wechsels und Zusammenspiels später Sprache pur (vgl. meinen Beitrag in: www.kindergartenpaedagogik.de/667.html).

"Als mein Sohn mich fragte, mit welchem Fuß ich auf das Bremspedal trete, hatte ich nicht gleich eine Antwort parat, aber mein Fuß" (Hartkemeyer/ Dhority 2006, S. 59).

Denken in Verbindung mit Bewegungen prägt sich (nicht nur) im Kindergartenalter besonders leicht ein. Beim Fahrradfahren lernen muss zunächst jeder Detailschritt genau beachtet werden. Bei längerer Übung in Form von lustvollem Fahren aus Spaß an der Freude gewinnt das Kind immer mehr Sicherheit und die Denkvorgänge können in Form von Bewegungsmustern in ältere Hirnschichten (z.B. Kleinhirn) abrutschen, so dass die Aufmerksamkeit auf weitere neue und interessantere Dinge gelenkt werden kann. Beim Versuch, die Inhalte in das Bewusstsein zurückzuholen, passiert es leicht, dass Bewegungen schneller präsent sind als ihre verbale Beschreibung.

Dasselbe Phänomen tritt auf, wenn Sie aufgefordert werden, eine Wendeltreppe zu beschreiben. Automatisch nehmen Sie Ihre Hand zu Hilfe und beschreiben mit ihr kleine, sich aufwärts bewegende Kreise. Und werden Sie nach der Anzahl der Teller in Ihrem Küchenschrank gefragt, so gehen Sie in Gedanken in Ihre Küche, öffnen die Schranktüre und zählen Ihre Teller, bevor Sie antworten...

Unser Gehirn sortiert nicht benutztes Wissen in regelmäßigen Abständen aus - ähnlich wie uns der Computer nicht verwendete Verknüpfungen zum Löschen anbietet. Laut Maria Montessori sind besonders die Zeitpunkte nach jeweils sechs Lebensjahren (Einschulungsalter, Pubertät und Erwachsenwerden) dafür relevant. Länger nicht verwendete Bewegungsdaten bleiben hingegen erhalten. Sie sind als so genanntes Körperkönnen wortwörtlich in "Fleisch und Blut" übergegangen und werden zusätzlich in Körperzellen und der Chemie der Synapsen erhalten. Wir sollten diese Form des Lernens tagtäglich besser nutzen!

Literatur

Biehler, Michaela/Kämpf, Christian: Es ist so schön, ein Querk zu sein. Münster 2001

Friedrich, Gerhard: Komm mit ins Buchstabenland. Freiburg 2008

Geraldino/Gleuwitz, Lily: Mit Liedern Sprache fördern. Buxtehude, 2. Aufl. 2006

Günther, Herbert: Bewusst hören - besser sprechen. Geräusche CD und Kopiervorlagen. Weinheim, Basel, 2. Aufl. 2008

Hartkemeyer, Martina/Hartkemeyer, Johannes F./Dhority, L. Freeman: Miteinander Denken. Das Geheimnis des Dialogs. Stuttgart, 4. Aufl. 2006

Holtei, Christa/Holland, Carola: ABC-Suppe und Wortsalat. Geschichten, Spiele und Gedichte rund um die Sprache. Düsseldorf: Patmos 2006

Inkiow, Dimiter: Ich und meine Schwester Klara. Hamburg: Ellermann, 3. Aufl. 2003

Kersten, Detlev: ABC-Zoo. Ravensburg 1998

Moritz, Silke/Ahlgimm, Achim: Zacharias Zuckerbein rettet das Märchenland. Esslingen, 3. Aufl. 2008

Perras, Barbara: Das Verb ist eine runde Sache. www.kindergartenpaedagogik.de/1962.html

Sauer-Philippek, Margret: Die fünf Buchstaben-Elemente. ABC-Stempel. Donauwörth 1995

Scheffler, Ursel/Timm, Jutta: Upps, benimm dich! Das vergnügte Benimmbuch für Kinder. München 2004

Schönrade, Silke/Limbach, Raya: Die Abenteuer der kleinen Hexe im Buchstabenland. Dortmund 2005

Schwarz, Regina/Leberer, Sven: Trampel langsam, trampel flott ... durchs ABC im Trampeltrott. Esslingen 2008

Starke Hits für schlaue Kids: Im Buchstabenland. Hoorn 2001

Tenta, Heike/Tenta, Werner: Das große ABC-Buch. Malen, Spielen, Basteln, Reimen rund um das Alphabet. Münster: Ökotopia 2008 (http://www.oekotopia-verlag.de)

Wölfel, Ursula: 28 Lachgeschichten. Stuttgart, 39. Aufl. 2005

Autorin

Barbara Perras, Erzieherin, Motopädagogin. Seit 01.10.2008 Sprachberaterin beim Bay. Landesverband Evang. Tageseinrichtungen für Kinder. Kontakt: [email protected] oder [email protected]