×

Zitiervorschlag

Intensivierung der Elternarbeit. Abschlussbericht zum Modellversuch in der Diözese Passau. München: Bayerisches Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Gesundheit 1997

Martin R. Textor (Redaktion)

 

zu Teil 1

Teil 2

4 Ergebnisse der wissenschaftlichen Begleitung

Martin R. Textor

5 Stellungnahme des Caritasverbandes für die Diözese Passau

Waltraud Erb

(Anhang fehlt)


4 Ergebnisse der wissenschaftlichen Begleitung

Martin R. Textor

Der Modellversuch "Intensivierung der Elternarbeit" wurde während seiner Laufzeit kontinuierlich seitens des Staatsinstituts für Frühpädagogik begleitet. Bei etwa monatlich stattfindenden Treffen mit den Projektmitarbeiterinnen Frau Blank und Frau Eder sowie der Referatsleiterin Frau Erb wurde der Projektverlauf reflektiert. Aufgrund des ausgeprägten Fachwissens, der Erfahrungen und Beratungskompetenzen der Projektmitarbeiterinnen mussten nur selten Fachfragen oder gar Probleme diskutiert werden. So ging es bei den Treffen zumeist um die Planung von Veranstaltungen, die Abstimmung von Erhebungsinstrumenten sowie die Besprechung von Manuskripten für Berichte, Fachzeitschriften und Bücher. Im letzten Projektjahr war die wissenschaftliche Begleitung vor allem durch die Evaluation des Modellversuchs gefordert. Die Ergebnisse der durchgeführten drei Untersuchungen sollen im Folgenden referiert werden.

Die Teilnehmerinnenbefragung

Die Befragung der Kindergartenleiterinnen, Gruppenleiterinnen und pädagogischen Zweitkräfte, die an dem Modellversuch "Intensivierung der Elternarbeit" teilnehmen, erfolgte im Januar 1997. Es wurden 344 Fragebögen versandt, von denen 228 zurückgeschickt wurden.

Der Tabelle 2 kann entnommen werden, dass aber nur 219 Fragebögen ausgewertet werden konnten. Davon stammten 40 von Kindergartenleiterinnen, 76 von Gruppenleiterinnen und 103 von Pädagogischen Zweitkräften. Der Tabelle 3 kann entnommen werden, in welchem Umfang sich der jeweilige Kindergarten an dem Modellversuch beteiligt hat.

Tabelle 2: Rücklaufkontrolle

Zahl der versandten Fragebögen: 344
Zurückerhaltene auswertbare Fragebögen: 219
Zurückerhaltene nicht auswertbare Fragebögen: 9
Summe: 228
Rücklaufquote: 66,3%

 

Tabelle 3: Tätigkeit der befragten Fachkräfte und Umfang der Teilnahme am Modellversuch

Kindergartenleiterinnen:
  • Einrichtung nahm an Teamberatung und Regionalgruppentreffen teil:
  • Einrichtung nahm nur an Regionalgruppen teil:
40 (100,0%)
32 (80,0%)
8 (20,0%)
Gruppenleiterinnen:
  • Einrichtung nahm an Teamberatung und Regionalgruppentreffen teil:
  • Einrichtung nahm nur an Regionalgruppen teil:
76 (100,0%)
59 (77,6%)
17 (22,4%)
Pädagogische Zweitkräfte:
  • Einrichtung nahm an Teamberatung und Regionalgruppentreffen teil:
  • Einrichtung nahm nur an Regionalgruppen teil:
103 (100,0%)
85 (82,5%)
18 (17,5%)
Summe der befragten Fachkräfte:
  • Einrichtung nahm an Teamberatung und Regionalgruppentreffen teil:
  • Einrichtung nahm nur an Regionalgruppen teil:
219 (100,0%)
176 (80,4%)
43 (19,6%)

Auf die zuvor geplante Differenzierung der Befragungsergebnisse nach Dauer der beruflichen Tätigkeit im jeweiligen Kindergarten wurde verzichtet, da nur 20 Befragte (9,2%) weniger als zwei Jahre in der Einrichtung arbeiteten. Wir können im folgenden also davon ausgehen, dass die weitaus meisten Befragten (90,8%) während des gesamten Projektzeitraums (174 Personen) oder den größten Teil desselben (weitere 24 Personen) in den beteiligten Kindergärten tätig waren und von der Teamberatung bzw. den Projektgruppentreffen profitieren konnten.

Tabelle 4: Teilnahme am Modellversuch als Gewinn für die Einrichtung

  ja eher ja eher nein nein
Kindergartenleiterinnen (Teamberatung/ Projektgruppentreffen) 16
50,0%
15
46,9%
1
3,1%
-.-
Kindergartenleiterinnen (nur Projektgruppen) 1
12,5%
5
62,5%
2
25,0%
-.-
Kindergartenleiterinnen (gesamt) 17
42,5%
20
50,0%
3
7,5%
-.-
Gruppenleiterinnen (Teamberatung/ Projektgruppentreffen) 22
38,6%
31
54,4%
3
5,3%
1
1,8%
Gruppenleiterinnen (nur Projektgruppen) -.- 11
68,8%
4
25,0%
1
6,3%
Gruppenleiterinnen (gesamt) 22
30,1%
42
57,5%
7
9,6%
2
2,7%
päd. Zweitkräfte (Teamberatung/ Projektgruppentreffen) 25
31,7%
36
45,6%
16
20,3%
2
2,5%
päd. Zweitkräfte (nur Projektgruppentreffen) -.- 7
46,7%
3
20,0%
5
33,3%
päd. Zweitkräfte (gesamt)  25
26,6%
43
45,8%
19
20,2%
7
7,5%
Befragte (Teamberatung/ Projektgruppentreffen) 63
37,5%
82
48,8%
20
11,9%
3
1,8%
Befragte (nur Projektgruppentreffen) 1
2,6%
23
59,0%
9
23,1%
6
15,4%
alle Befragten (gesamt)  64
30,9%
105
50,7%
29
14,0%
9
4,4%

Laut Tabelle 4 war für 31% der Befragten die Teilnahme am Modellprojekt uneingeschränkt ein Gewinn, für weitere 51% zum größeren Teil. Nur 4% der Befragten antworteten mit "kein Gewinn". Fachkräfte aus Kindergärten, die sowohl an der Teamberatung als auch an den Projektgruppentreffen teilnehmen, äußerten sich positiver als solche, deren Einrichtungen nur an den Projektgruppentreffen partizipieren. Diese Tendenz gilt auch für die weitaus meisten der folgenden Befragungsergebnisse. Eine weitere, zumeist durchgängige Tendenz ist, dass Kindergartenleiterinnen positiver antworteten als Gruppenleiterinnen und pädagogische Zweitkräfte.

Laut Aussage der Befragten wurden folgende Veränderungen in ihrer Elternarbeit durch die Teilnahme am Modellversuch mitbedingt:

  • verstärkte Berücksichtigung der Wünsche und Bedürfnisse der Eltern bei der Planung der Elternarbeit bei 80% der Befragten,
  • Erstellung einer (Jahres-)Planung für die Elternarbeit bei 73%,
  • veränderte Angebote für Eltern/mit Eltern bei 72%,
  • Einbeziehung von Eltern in die Planung der Elternarbeit bei 70%,
  • Erstellen veränderter schriftlicher Materialien bei 48%,
  • mehr Angebote für Eltern/ mit Eltern bei 45%,
  • mehr Angebote für neue Eltern (vor Aufnahme des Kindes/in der Eingewöhnungsphase) bei 40%,
  • vermehrte Durchführung von Termingesprächen bei 36% sowie
  • Erreichen von mehr Eltern bei 34% der Befragten.

Diese Befragungsergebnisse verdeutlichen, dass der Modellversuch vor allem zu einer besseren Planung der Elternarbeit, einer stärkeren Einbindung von Eltern und einer Veränderung von Maßnahmen der Elternarbeit führte, weniger aber z.B. zu einer Vermehrung der Zahl der Angebote. Im Durchschnitt nannten die Befragten drei Angebote, die während des Projektes in ihrem Kindergarten neu eingeführt wurden (insbesondere Elterncafé, Basteln/Malen/Werken mit Eltern, Schnuppertage/Hospitationsmöglichkeiten, Familienwanderungen und Termingespräche).

Tabelle 5: Veränderungen im Verhältnis zu den Eltern seit der Teilnahme am Modellversuch

Frage: Hat sich Ihr Verhältnis zu den Eltern seit der Teilnahme am Modellversuch geändert? mehr gleichgeblieben weniger
Vertrauen 33
16,1%
168
82,0%
4
2,0%
Kontakt 72
34,6%
134
64,4%
2
1,0%
Konflikte 23
11,2%
156
75,7%
27
13,1%
Offenheit 63
30,9%
134
65,7%
7
3,4%
Gespräche über Erziehungs- und Familienprobleme 65
33,7%
119
61,7%
9
4,7%
Mitarbeit der Eltern 71
34,8%
125
61,3%
8
3,9%
Verhältnis zum Kindergartenbeirat 34
16,7%
167
81,9%
3
1,5%

Tabelle 5 verdeutlicht, dass sich das Verhältnis zu den Eltern für zwei Drittel und mehr der Fachkräfte seit der Teilnahme am Modellversuch nicht verändert hat. Die übrigen berichteten überwiegend von einer Verbesserung, insbesondere hinsichtlich der Mitarbeit von Eltern (35%), des Kontaktes zu ihnen (35%), bei den mit ihnen geführten Gesprächen über Erziehungs- und Familienprobleme (34%) sowie bezüglich der Offenheit zwischen beiden Seiten (31%). Eine Verschlechterung im Verhältnis zu den Eltern wurde bei den in Tabelle 5 genannten Dimensionen von weniger als 5% der Befragten festgestellt - mit einer Ausnahme: 13% der Fachkräfte berichteten von mehr Konflikten.

Rund 94% der Befragten waren der Meinung, dass sie die Erwartungen der Eltern bezüglich einer Zusammenarbeit erfüllen. Etwa zwei Drittel der Fachkräfte meinten, dass die Eltern nun zufriedener mit der Elternarbeit ihrer Einrichtung seien. Sie selbst waren zu 40% mit der Zusammenarbeit mit den Eltern zufrieden; weitere 48% antworteten auf die entsprechende Frage mit "eher ja" (nur 4% waren gänzlich unzufrieden). Mit der Beteiligung der Eltern an ihren Angeboten waren aber nur 28% der Fachkräfte ganz und 44% mit Einschränkung zufrieden. Hingegen waren 6% ganz und 22% teilweise unzufrieden.

Die zuletzt genannten Befragungsergebnisse verdeutlichen, dass sich der Modellversuch nach Meinung der Teilnehmerinnen nur wenig auf ihre Beziehung zu den Eltern ausgewirkt hat. Das ist nicht verwunderlich, wenn man bedenkt, dass dieses Verhältnis als gut bezeichnet werden kann - zumindest laut der Elternumfrage (s.u.) - und somit eine Verbesserung nur in Einzelfällen möglich zu sein scheint. Die meisten Fachkräfte waren aber mit ihrer Zusammenarbeit mit den Eltern und - mit Einschränkung - mit deren Resonanz auf ihre Angebote zufrieden.

Erfahrungen mit der Teamberatung

Besonders interessierte, wie diejenigen Fachkräfte, die an der Teamberatung teilgenommen hatten, diese Beratungsform erlebten und bewerten. Da viele Befragte nur von den Regionalgruppentreffen profitiert hatten, sank die Zahl der Antwortenden bei den folgenden Fragen auf rund 140 Personen.

Tabelle 6 kann entnommen werden, dass für 35% der Befragten die Teamberatung uneingeschränkt, für weitere 45% zum größeren Teil die an sie gestellten Erwartungen erfüllt hat. Auch hier und bei den folgenden Fragen zeigte sich wieder die Tendenz, dass Kindergartenleiterinnen in der Regel positiver urteilten als Gruppenleiterinnen und diese wiederum positiver als Zweitkräfte.

Tabelle 6: Erfüllung der Erwartungen durch die Teamberatung

Frage: Hat die Teamberatung Ihre Erwartungen erfüllt? ja eher ja eher nein nein
Kindergartenleiterinnen  13
46,4%
14
50,0%
-.- 1
3,6%
Gruppenleiterinnen  17
38,6%
20
45,5%
6
13,6%
1
2,3%
pädagogische Zweitkräfte  19
27,5%
29
42,0%
18
26,1%
3
4,4%
alle Befragten  49
34,8%
63
44,7%
24
17,0%
5
3,6%

Für 95% der Befragten wurde die individuelle Situation ihres Kindergartens und für 92% wurden ihre Probleme mit der Elternarbeit ganz oder größtenteils bei der Beratung berücksichtigt. 79% der Fachkräfte lernten neue Formen und Möglichkeiten der Elternarbeit kennen, 71% erfuhren, wie sie besser mit Eltern ins Gespräch kommen können, und 77% fühlen sich nun sicherer im Umgang mit Eltern. Allerdings bereiten Termingespräche weiterhin 40% der Befragten Probleme. Nur 45% der Befragten hätten die Teamberatung gerne noch fortgesetzt. 7% der Fachkräfte würden in Zukunft nicht erneut an einer Teamberatung teilnehmen, hingegen 24% wieder an einer zum Thema "Elternarbeit" und 58% an einer zu einem anderen Thema.

Die Elternbefragung

Die Elternumfrage wurde im Juni 1996 durchgeführt, also gegen Ende des vierten Projektjahrs. Die Erzieherinnen in 30 Projektkindergärten (Versuchsgruppe) und 30 am Modellversuch "Intensivierung der Elternarbeit" nicht beteiligten Einrichtungen (Kontrollgruppe) wurden gebeten, einen Fragebogen an alle Eltern der von ihnen betreuten Kinder zu verteilen. Alle diese Kindergärten waren dem Caritasverband für die Diözese Passau e.V. angeschlossen. Der Tabelle 7 kann entnommen werden, dass 5 Kindergärten der Kontrollgruppe die Fragebögen nicht ausgaben. Insgesamt wurden 4.230 Fragebögen verteilt; 1.067 Eltern beantworteten sie.

Tabelle 7: Rücklaufkontrolle

   Versuchsgruppe Kontrollgruppe Gesamtgruppe
Zahl der befragten Kindergärten 30 25 55
Zahl der verschickten Fragebögen 2 383 1 847 4 230
zurückerhaltene Fragebögen 583 484 1 067
Rücklaufquote 24,5% 26,2% 25,2%

Im Folgenden sollen nun die Ergebnisse der Elternbefragung aufgezeigt und erläutert werden. Der Tabelle 8 kann entnommen werden, dass der Kontakt zu den Erzieherinnen in der Versuchs- und in der Kontrollgruppe von jeweils 57% der Befragten mit "sehr gut" sowie von 33 bzw. 35% mit "gut" bewertet wurde. Die Note "mangelhaft" wurde von insgesamt 8 Befragten vergeben.

Tabelle 8: Bewertung des Kontakts zu den Erzieherinnen

Frage: Den Kontakt zu den Erzieherinnen in unserem Kindergarten erlebe ich als... Versuchsgruppe Kontrollgruppe Gesamtgruppe
   n % n % n %
sehr gut 325 56,5 269 57,4 594 56,9
gut 190 33,0 164 35,0 354 33,9
befriedigend 39 6,8 26 5,5 65 6,2
ausreichend 15 2,6 8 1,7 23 2,2
mangelhaft 6 1,0 2 0,4 8 0,8
Gesamtzahl der Antworten 575 99,9 469 100,0 1 044 100,0
Durchschnittsnote 1,6    1,5    1,6  

Laut Tabelle 8 sehen also die Eltern den Kontakt zu den Erzieherinnen sehr positiv: Die "Durchschnittsnote" beträgt 1,56. Die Unterschiede zwischen der Versuchsgruppe (Durchschnittsnote 1,59) und Kontrollgruppe (Durchschnittsnote 1,53) sind so gering, dass man ihnen keine Bedeutung beimessen kann. Beim Kodieren der Fragebögen ergab sich aus deren Abfolge, dass sich die "schlechteren" Noten nicht in ein oder zwei Einrichtungen "ballten". Es ist somit davon auszugehen, dass es in nahezu allen an der Umfrage beteiligten Kindergärten einige wenige Eltern gibt, die mit dem Kontakt zu den Erzieherinnen unzufrieden bzw. wenig zufrieden sind. Die weitaus meisten Eltern sind aber höchst bzw. hoch zufrieden.

Rund 37% der Eltern der Versuchsgruppe nutzten zwischen einem und zwei Dritteln der Angebote der Elternarbeit im jeweiligen Kindergarten während der letzten 12 Monate; 40% nutzten mehr als zwei Drittel. In der Kontrollgruppe betrugen die entsprechenden Angaben 35 bzw. 40%. Es sind hier also keine nennenswerten Unterschiede zwischen Versuchs- und Kontrollgruppe festzustellen.

Dadurch, dass die Befragten in den Fragebögen die in den letzten 12 Monaten persönlich genutzten Formen der Elternarbeit eintragen mussten, konnte auch deren Anzahl ermittelt werden. Von den Eltern wurden zwischen 0 und 22 Angeboten genannt; am häufigsten war die Nennung "7 Angebote" (10,0%), am zweithäufigsten "10 Angebote" (9,8%) und am dritthäufigsten "9 Angebote" (9,5%).

Die durchschnittliche Zahl der von den Eltern in den vergangenen 12 Monaten genutzten Angebote der Elternarbeit beträgt 8,8. Sie ist eher zu niedrig angesetzt, weil zu vermuten ist, dass z.B. einige Eltern genutzte Angebote vergessen haben oder nicht dem Bereich der Elternarbeit zugerechnet haben. Aber auch aus anderen Gründen kann der hier ermittelte Durchschnittswert nur als ein sehr grober Messwert bezeichnet werden, der z.B. nicht die Zahl besuchter Veranstaltungen wiedergibt.

Da diese Einschränkungen aber sowohl für die Versuchs- als auch für die Kontrollgruppe zutreffen, kann man durchaus die hier ermittelten Durchschnittswerte miteinander vergleichen. Sie betragen 9,4 versus 8,1. Dieser Unterschied ist durchaus als relevant einzustufen: Die Befragten in der Versuchsgruppe haben durchschnittlich ein Angebot der Elternarbeit mehr genannt als die Eltern in der Kontrollgruppe. Somit ist zu vermuten, dass die Teilnahme am Modellversuch "Intensivierung der Elternarbeit" zu einer gewissen - wenn auch kleinen - Ausweitung der (genutzten) Angebote für Eltern geführt hat. Es war allerdings nicht Ziel des Modellversuchs, quantitative Veränderungen zu erreichen; vielmehr sollte die Qualität der Elternarbeit verbessert werden.

Insgesamt wurden von den Eltern mehr als 120 verschiedene Angebote der Elternarbeit aufgelistet, weitere gingen in Sammelbegriffe wie "Feste/Feiern" oder "Gottesdienste" ein. Folgende Angebote der Elternarbeit wurden am häufigsten genannt (vgl. Tabelle 9):

  1. Tür- und Angelgespräche
  2. Elternbriefe/Kindergartenzeitschrift
  3. Elternabende/Vorträge
  4. St. Martin/Laternenumzug
  5. Anmeldegespräch

Festzuhalten ist, dass häufig neuere oder qualitativ hochwertige Formen der Elternarbeit genannt wurden. Dies trifft z.B. auf die verschiedenen Gesprächsformen zu - vom Termingespräch über das Anmelde- bis hin zum Tür- und Angelgespräch. Aber auch Hospitationsmöglichkeiten wurden relativ oft angeboten. Dasselbe gilt für Maßnahmen, die mit einer Aktivierung der Eltern verbunden sind, also z.B. für das Basteln oder Wandern - aber auch für Basare und Flohmärkte, die zugleich einen wichtigen Beitrag zur Familienselbsthilfe leisten. Traditionelleren Formen der Elternarbeit wie Elternabenden, Festen und Elternbriefen kommt weiterhin eine sehr große Bedeutung zu.

Einige Formen der Elternarbeit wurden häufiger in der Versuchs- bzw. in der Kontrollgruppe genannt. In zehn Fällen beträgt der Unterschied mehr als 10%. Geordnet nach der Gesamtzahl der Nennungen sind dies:

  • St. Martin/Laternenumzug: 45,5% (Versuchsgruppe) versus 55,8% (Kontrollgruppe)
  • Sommer(nachts)fest: 20,9% versus 41,7%
  • Termingespräche: 31,7% versus 12,6%
  • Feste/Feiern: 27,8% versus 16,5%
  • Laternenbasteln: 29,2% versus 6,4%
  • Muttertagsfeier: 7,0% versus 28,1%
  • Eltern-/Stehcafé: 20,2% versus 9,3%
  • Vater-Kind-Basteln: 16,0% versus 3,9%
  • Buch-/Spieleausstellung: 2,6% versus 12,6%
  • Kindergartenbücherei: 11,3% versus 0%

In sechs dieser Fälle ist der Prozentsatz der Nennungen in der Versuchsgruppe und in vier Fällen in der Kontrollgruppe höher. Ein Zusammenhang mit der Arbeit der Projektmitarbeiterinnen ist in allen Fällen anzunehmen: Termingespräche, die Schaffung von Eltern-/ Stehcafés und das Vater-Kind-Basteln wurden von ihnen forciert - aber auch die Kindergartenbücherei (in Kombination mit dem Elterncafé) aufgrund der positiven Erfahrungen, die mit ihr im vorausgegangenen Modellversuch "Familienunterstützende Maßnahmen im Kontext des Kindergartens" gemacht wurden. Im Modellversuch wurden alternative Feste betont; so ist es nicht verwunderlich, dass Laternenumzüge, Sommerfeste und Muttertagsfeiern in der Versuchsgruppe seltener, der Sammelbegriff "Feste/Feiern" (sowie Maifest, Herbstfest und Erntedankfeier) aber häufiger genannt wurden. Wurde ein traditionelleres Fest wie St. Martin durchgeführt, wurde zumindest versucht, die Eltern stärker einzubinden - dies zeigt sich in der häufigeren Nennung des Laternenbastelns seitens der Versuchsgruppe.

Berücksichtigt man zusätzlich, dass neben der häufigeren Nennung von Termingesprächen ausschließlich in der Versuchsgruppe Neuanfängergespräche (für Eltern von Kindern, die erst vor kurzem in den Kindergarten aufgenommen wurden) und Termingespräche für "Schulanfänger" (d.h. Kinder im letzten Kindergartenjahr) genannt wurden, kann das Ziel einer größeren Verbreitung von Termingesprächen durch den Modellversuch als teilweise erreicht gelten - immerhin wurde dieses Angebot nun von fast der Hälfte der befragten Eltern genannt.

Andere Auswirkungen des Modellversuchs sind weniger deutlich: Beispielsweise sollte der informelle Kontakt zwischen Eltern verstärkt werden. Dies zeigt sich in den häufigeren Nennungen von Gruppenelternabenden, Kennenlernabenden/-nachmittagen, Wanderungen, Flohmärkten und Ausflügen durch Eltern der Versuchsgruppe. Viele dieser Angebote erleichtern es auch den Erzieherinnen, mit Eltern in Kontakt zu kommen und insbesondere die ganze Familie kennenzulernen. Dies gilt natürlich auch für Feste und Feiern, die sowohl in der Versuchs- als auch in der Kontrollgruppe eine große Rolle spielen. Hier scheint der Modellversuch tendenziell zu einer Reduzierung der Zahl traditioneller Feste wie St. Martin, Sommerfest und Muttertagsfeier geführt zu haben - zugunsten weniger typischer Feste wie Maifest, Erntedankfeier oder Herbstfest. Die Betonung von Eltern-Kind-Aktivitäten im Rahmen des Projekts scheint zu einer etwas größeren Verbreitung von Bastelaktivitäten oder dem Kochen bzw. Backen mit Eltern geführt zu haben; Spielnachmittage wurden hingegen sehr viel seltener als in der Kontrollgruppe genannt.

Ein zentrales Ziel der Elternbefragung war die Bewertung erlebter Formen der Elternarbeit durch die Eltern selbst. Die sieben, zu jedem Angebot zu beantwortenden Fragen bezogen sich auf zentrale Zieldimensionen der Elternarbeit:

  1. Öffnung der Kindertageseinrichtung/Transparenz der pädagogischen Arbeit: Durch die Frage "Durch dieses Angebot habe ich die pädagogische Arbeit des Kindergartens ... kennengelernt" sollte erfasst werden, inwieweit Eltern ihrer Meinung nach durch die jeweilige Form der Elternarbeit Einblick in die kindliche Lebenswelt "Kindergarten", insbesondere hinsichtlich der beruflichen Tätigkeit von Erzieherinnen, nehmen konnten.
  2. Gewinnung von Kenntnissen über das Verhalten des Kindes in der Kindertagesstätte: Mit Hilfe der Frage "Durch dieses Angebot wurde ich ... über die Entwicklung und das Verhalten meines Kindes informiert" sollte ermittelt werden, inwieweit Eltern ihrer Meinung nach durch die jeweilige Form der Elternarbeit Einblick in die kindliche Lebenswelt "Kindergarten", insbesondere hinsichtlich des dortigen Verhaltens und Erlebens ihres Kindes, erlangten.
  3. Öffnung der Familie: Mit der Frage "Hierdurch konnte ich ... die Erzieherin über mein Kind und seine Familiensituation informieren" sollte erfasst werden, inwieweit Eltern ihrer Meinung nach im Rahmen des jeweiligen Angebots der Elternarbeit den Erzieherinnen Einblick in die kindliche Lebenswelt "Familie" und das Verhalten ihres Kindes außerhalb des Kindergartens geben konnten.
  4. Elternbildung zur Verbesserung der Familienerziehung: Mit der Frage "Die durch dieses Angebot erfahrene Hilfe bei meinen Erziehungsfragen bewerte ich mit ..." sollte erfasst werden, inwieweit Eltern ihrer Meinung nach durch das jeweilige Angebot der Elternarbeit Informationen über die kindliche Entwicklung, ein positiv wirkendes Erziehungsverhalten, altersgemäße Beschäftigungsmöglichkeiten und Förderangebote erhielten.
  5. Mitarbeit von Eltern: Mit der Frage "Die hierdurch gegebenen Möglichkeiten zur Mitarbeit im Kindergarten bewerte ich mit ..." sollte ermittelt werden, inwieweit Eltern ihrer Meinung nach die Möglichkeit hatten, im Kindergartenalltag, bei besonderen Aktivitäten, bei Projekten und Veranstaltungen sowie deren Planung mitzuwirken.
  6. Hilfe bei Erziehungsschwierigkeiten, Verhaltensauffälligkeiten und Familienproblemen: Mit Hilfe der Frage "Die durch dieses Angebot erhaltene Beratung bei Erziehungs- und Familienproblemen bewerte ich mit ..." sollte erfasst werden, inwieweit Eltern ihrer Meinung nach im Rahmen des jeweiligen Angebots der Elternarbeit Hilfe und Unterstützung bei Problemen erfuhren.
  7. Förderung von Kontakten zwischen Familien: Die Frage "Das Ausmaß meiner hier entstandenen Kontakte zu anderen Eltern/Familien bewerte ich mit..." sollte erfassen, inwieweit nach Meinung der Eltern das jeweilige Angebot der Elternarbeit den Gesprächs- und Erfahrungsaustausch mit anderen Eltern ermöglichte sowie freundschaftliche Beziehungen und gemeinsame Aktivitäten förderte.

Diesbezüglich ausgewertet wurden die Angaben der befragten Eltern über alle Formen der Elternarbeit, die mindestens 30 Mal genannt wurden. Dies sind insgesamt 46 Angebote der Elternarbeit. Bei der Datenerfassung konnte aus der Abfolge der Fragebögen ersehen werden, dass oft dieselbe Form der Elternarbeit in einem Kindergarten ganz unterschiedlich von verschiedenen Eltern bewertet wurde. Außerdem wurden auf den einzelnen Fragebögen die jeweils genannten Angebote zumeist recht differenziert benotet - wobei dies häufig auch für das einzelne Angebot galt: Auf die sieben Fragen (Zieldimensionen) hin wurden manchmal bei einer Form der Elternarbeit Noten zwischen 1 und 5 vergeben.

Aus den auf die jeweiligen Fragen hin genannten Noten wurden "Durchschnittsnoten" für die sieben Zieldimensionen berechnet. Damit Verfälschungen durch fehlerhaft ausgefüllte Fragebögen keine größere Rolle spielen können, geschah dies aber nur dann, wenn mindestens ein Drittel der Eltern, die die jeweilige Form der Elternarbeit genannt hatten, eine Note auf die entsprechende Frage hin vergeben hatten. Dadurch wird zugleich erreicht, dass bei den seltener genannten Formen der Elternarbeit den Durchschnittsnoten mindestens 10 Einzelbewertungen zugrundeliegen, so dass hier eine größere Verlässlichkeit erreicht wird.

Die 46 Formen der Elternarbeit wurden von den Eltern sehr positiv bewertet: Die ermittelten Durchschnittsnoten liegen zwischen 1,4 und 2,9. Am häufigsten wurde die Note 2,0 genannt, am zweithäufigsten die Note 2,2 und am dritthäufigsten die Note 2,1. Der Mittelwert liegt bei 2,14. Die Eltern sind somit sehr zufrieden mit den verschiedenen Formen der Elternarbeit. Das Ergebnis ist vergleichbar mit der noch etwas positiveren Bewertung des Kontaktes zu den Erzieherinnen seitens der Eltern (siehe Tabelle 8), wobei hier - wie dort - gilt, dass bei der Datenerfassung der Abfolge der Fragebögen zu entnehmen war, dass sich die unzufriedenen Eltern nicht in einzelnen Einrichtungen "ballen", sondern quer über die gesamte Stichprobe verteilt sind.

Der Vergleich zwischen Versuchsgruppe und Kontrollgruppe ergibt kaum nennenswerte Unterschiede: So beträgt der Mittelwert aller Durchschnittsnoten 2,14 bei der Versuchs- und 2,15 bei der Kontrollgruppe. Auch der direkte Vergleich einzelner Durchschnittsnoten zeigt kaum größere Unterschiede zwischen beiden Gruppen: Einen Unterschied von mindestens 0,5 zwischen den Durchschnittsnoten der Versuchs- und der Kontrollgruppe gibt es in 5 von 75 möglichen Fällen: Bei Muttertagsfeiern wurde der Einblick in die pädagogische Arbeit mit 2,2 in der Versuchs- und 1,7 in der Kontrollgruppe bewertet, die Möglichkeit zur Mitarbeit im Kindergarten mit 2,8 versus 2,1. Bei Nikolausfeiern wurde der entstandene Kontakt zu anderen Eltern mit 2,8 versus 2,3 benotet. Und beim Elternabend "Schulreife" wurden die erfahrene Beratung bei Erziehungs- und Familienproblemen mit 1,8 versus 2,3 und der entstandene Kontakt zu anderen Eltern mit 2,3 versus 2,8 benotet.

Tabelle 9: Bewertung von Formen der Elternarbeit laut der vorgenannten sieben Dimensionen

Form der Elternarbeit Zahl der Antworten 1 2 3 4 5 6 7
Tür- und
Angelgespräche
716 2,2
(83,7)
1,8
(95,5)
2,0
(91,2)
2,2
(79,9)
  2,2
(52,4)
 
Elternbriefe 715 2,0
(95,8)
           
Elternabende/
Vorträge
572 2,0
(85,0)
2,4
(35,1)
   2,3
(67,0)
2,3
(35,1)
2,3
(42,3)
2,5
(83,0)
St. Martin/
Laternenzug
535 2,1
(76,1)
       2,2
(64,7)
   2,4
(84,1)
Anmeldegespräch 357 2,2
(93,0)
   2,0
(85,7)
       
Gottesdienste 345 2,0
(84,4)
       2,3
(42,0)
   2,5
(68,7)
Bastelnachmit-
tage/-abende
339 2,1
(56,9)
2,5
(35,4)
     1,8
(76,4)
   2,0
(90,3)
Sommer-
(nachts)fest
324 2,0
(65,4)
       1,9
(82,7)
   2,0
(92,9)
Schnuppertage/
Hospitation
308 1,7
(95,5)
2,0
(38,6)
2,1
(37,7)
 
   2,8
(41,6)
Advents-/Weih-
nachtsfeier
274 2,1
(79,2)
       2,3
(62,0)
   2,3
(86,1)
Faschingsfeier/
-umzug
255 2,1
(60,4)
       2,0
(66,3)
   2,0
(92,9)
Termingespräche/
Sprechstunde
246 2,1
(78,1)
1,5
(89,0)
1,6
(85,0)
2,0
(83,7)
   2,1
(76,0)
 
Feste/Feiern 242 2,1
(69,8)
       1,9
(74,8)
   2,0
(92,6)
Elternbeirats-
wahl
230 2,2
(63,9)
       1,9
(77,0)
   2,4
(83,9)
Wanderungen/
Schlittenfahrt
207 2,2
(41,1)
       2,1
(51,7)
   1,9
(96,6)
Laternenbasteln 201 2,2
(74,6)
2,4
(51,2)
     1,8
(84,6)
   2,2
(88,1)
Muttertags-
feier
177 1,8
(87,0)
2,1
(40,1)
     2,3
(35,6)
   2,0
(89,8)
Eltern-/
Stehcafé
163 2,4
(38,0)
       2,0
(41,7)
   1,9
(96,3)
Basar/
Flohmarkt
146 2,3
(45,9)
       2,3
(80,1)
   2,4
(81,5)
Vater-Kind-
Basteln
112 2,2
(60,7)
2,5
(47,3)
     1,7
(80,4)
   2,2
(86,6)
Schultüten-
basteln
111 2,2
(55,0)
2,1
(34,2)


 1,9
(71,2)
   2,1
(82,0)
Vorträge/
Infoabende
103 1,9
(81,6)
     2,1
(46,6)
   2,3
(36,9)
2,7
(74,8)
Einführungs-
elternabend
98 1,8
(95,9)
   2,4
(33,7)
2,6
(35,7)
     2,6
(76,5)
Gruppeneltern-
abende
89 1,9
(93,3)
2,3
(55,1)
2,5
(60,7)
2,5
(61,8)
2,2
(52,8)
2,4
(52,8)
2,2
(95,5)
Nikolausfeier/
-aktion
84 2,0
(64,3)
       2,3
(53,6)
   2,5
(78,6)
Kochen/Backen/
Frühstücksbuffet
83 2,5
(75,9)
       2,2
(73,5)
   2,4
(48,2)
Maifest/-tanz 79 2,0
(70,9)
        1,9
(79,8)
   2,1
(93,7)
Buch-/Spiele-
ausstellung
76 2,4
(77,6)
 
  



 2,9
(36,8)
Elternabend
"Schulreife"
72 1,9
(63,9)
1,9
(59,7)
   1,9
(63,9)
 
 1,9
(61,1)
2,5
(70,8)
Schwarzes Brett/
Aushang
72 1,9
(84,7)
         2,1
(43,1)

  
Ausflüge/
Besuche
70 2,0
(48,6)
2,6
(37,1)
      2,0
(52,9)
   1,9
(91,4)
Schriftliche
Konzeption
68 1,4
(97,1)
               
Kindergarten-
bücherei
66 2,1
(54,6)
      2,0
(40,9)
1,8
(51,5)
   2,2
(51,5)
Theaterfahrt/
-besuch
63                   2,0
(93,7)
Elternabend
"Verkehrserz."
59 2,3
(52,5)
      2,1
(71,2)
   2,3
(47,5)
2,6
(71,2)
Elternzeitschrift 57 2,1
(64,9)
      2,4
(66,7)
   2,5
(54,4)
 
 Erntedankfest/
-essen
56 2,0
(76,8)
         2,3
(62,5)
   2,6
(85,7)
Herbstfest 51 1,9
(62,8)
        1,9
(58,8)
   2,0
(94,1)
Informationsbro-
schüren/-zettel
49 2,2
(79,6)
      2,3
(38,8)
       
Spielnach-
mittage
49 1,7
(85,7)
2,1
(51,0)
      1,7
(63,3)
   2,0
(89,8)
Schwimm-/
Skikurs
46 1,8
(39,1)
2,1
(41,3)
     2,1
(43,5)
   2,2
(76,1)
Gartenarbeit/
-aktion
39 1,9
(56,4)
       1,6
(84,6)
   1,9
(79,5)
Vorbesuche/
Schnuppertage
39 1,6
(92,3)
2,0
(48,7)
2,1
(38,5)
2,5
(33,3)
     2,6
(41,0)
Neuanfänger-
gespräch
34 1,9
(91,2)
2,1
(44,1)
1,9
(73,5)
2,3
(67,7)
2,2
(38,2)
2,5
(67,7)
2,7
(47,1)
Kennenlernnach-
mittag/-abend
31 2,1
(80,7)
   2,2
(35,5)
   1,9
(38,7)
   2,2
(90,3)
Einweihungs-
feier
31 2,3
(61,3)
   
 1,9
(64,5)
   2,1
(83,9)
Endnote    2,0 2,2 2,1 2,3 2,0 2,3 2,3

In Tabelle 9 werden die Durchschnittsnoten für die mindestens 30 Mal genannten Formen der Elternarbeit wiedergegeben, und zwar bezogen auf die Gesamtgruppe. Die "Durchschnittsnote der Durchschnittsnoten" - im Folgenden als "Endnote" bezeichnet - in der letzten Reihe der Tabelle verdeutlicht, dass die zuvor unterschiedenen sieben Zieldimensionen der Elternarbeit unterschiedlich gut erreicht wurden. Zugleich wird offensichtlich, dass durch viele Formen der Elternarbeit nur einige der Ziele erfüllt werden:

  • Durch 45 der aufgelisteten 46 Formen der Elternarbeit wurde nach Meinung von mindestens einem Drittel der Befragten, welche die jeweilige Maßnahme benannten, die pädagogische Arbeit des Kindergartens verdeutlicht. Dass dies gut gelang, zeigt die Endnote von 2,04.
  • Bei 16 der genannten 46 Formen der Elternarbeit wurde jeweils mindestens ein Drittel der Eltern über die Entwicklung und das Verhalten ihres Kindes informiert. Die hier erzielte Endnote beträgt 2,15.
  • Bei 9 der hier aufgeführten 46 Formen der Elternarbeit konnte jeweils mindestens ein Drittel der Befragten die Erzieherinnen über ihr Kind und ihre Familiensituation informieren. Dies gelang aber trotzdem gut, wie die Endnote von 2,09 verdeutlicht.
  • Durch 13 von 46 Formen der Elternarbeit hat jeweils mindestens ein Drittel der Eltern Hilfe bei Erziehungsfragen erfahren. Die Endnote beträgt 2,25.
  • Bei 31 der 46 Formen der Elternarbeit fand jeweils mindestens ein Drittel der Befragten Möglichkeiten zur Mitarbeit im Kindergarten vor. Diese wurden mit der Endnote 2,03 bewertet.
  • Bei 9 der 46 Formen der Elternarbeit erhielt jeweils mindestens ein Drittel der Eltern Beratung bei Erziehungs- und/oder Familienproblemen. Die Endnote beträgt 2,28.
  • Bei 38 der 46 Formen der Elternarbeit ergaben sich für jeweils mindestens ein Drittel der Befragten Kontakte zu anderen Eltern. Die Endnote liegt bei 2,28.

Am besten wurden somit die Möglichkeiten zur Mitarbeit im Kindergarten und der Einblick in die pädagogische Arbeit der Einrichtung beurteilt. Falls man bei Noten um 2,3 überhaupt von einer Verbesserungsbedürftigkeit der Elternarbeit sprechen darf, so ist diese hinsichtlich der Förderung des Kontakts zu anderen Eltern, der Beratung bei Erziehungs- und Familienproblemen sowie der Hilfe bei Erziehungsfragen am ehesten gegeben. Ansatzweise besteht somit ein geringer Bedarf an einer Verbesserung von Angeboten der Elternbildung und -beratung sowie von Beratungskompetenzen auf Seiten der Erzieherinnen, aber auch von animierenden Kompetenzen, durch die sich Kontakte zwischen Eltern intensivieren lassen. Aber - wie bereits gesagt - sind solche Empfehlungen bei Noten von 2,3 und besser von geringer Dringlichkeit.

Durch die Elternbefragung wurden wenige Unterschiede zwischen Versuchs- und Kontrollgruppe ermittelt, die zudem von ihrer Tendenz her nicht einheitlich sind. Hierfür kommen verschiedene Erklärungsmöglichkeiten in Betracht, zum Beispiel:

  • Das Erhebungsinstrument war zu grob, um (feinere) Unterschiede zwischen Versuchs- und Kontrollgruppe zu erfassen.
  • Viele Kindergärten der Kontrollgruppe hatten wahrscheinlich nicht an dem Modellversuch teilgenommen, weil sie (und die Eltern) mit der Elternarbeit zufrieden waren. An diesem hohen Standard gemessen, konnten in den Projektkindergärten erzielte Verbesserungen nicht auffallen.
  • Der Modellversuch zeitigte wenige Veränderungen oder nur solche, die von den Eltern nicht wahrgenommen wurden bzw. werden konnten (z.B. Reduzierung von Ängsten gegenüber Eltern, neues Verständnis von Elternarbeit auf Seiten der Erzieherinnen).
  • Bei den Eltern in der Versuchs- und in der Kontrollgruppe war bereits eine so große Zufriedenheit mit der Elternarbeit gegeben, dass durch den Modellversuch erreichte Verbesserungen kaum noch Auswirkungen auf den Grad ihrer Zufriedenheit haben konnten.
  • Eltern haben nur sehr niedrige bzw. wenig ausgeprägte Erwartungen an die Elternarbeit, die von Erzieherinnen sehr leicht erfüllt werden können. So waren sie sowohl in der Versuchs- als auch in der Kontrollgruppe sehr zufrieden.

Unabhängig davon, welche der möglichen Erklärungen zutreffen, ist festzuhalten, dass die Elternbefragung keinen großen Beitrag zur Evaluation des Modellversuchs "Intensivierung der Elternarbeit" leistet. Hingegen verdeutlicht die Umfrage sehr gut die gesamte Bandbreite praktizierter Formen der Elternarbeit. So erwies sich, dass Erzieherinnen individuell und kreativ auf ganz unterschiedlichen Wegen versuchen, Eltern zu erreichen. Dabei zeigen sie ein hohes Maß an persönlichem Einsatz.

Befragung der ausgeschiedenen Einrichtungen

Tabelle 1 konnte entnommen werden, dass im Verlauf des Modellversuchs 16 Kindergärten vorzeitig ausschieden, die sich für das Projekt angemeldet hatten. Dies waren überraschend viele der insgesamt 77 Projektkindergärten.

Deshalb wurden im April 1997 durch eine Nachbefragung die Gründe für das vorzeitige Ausscheiden zu erfassen versucht. Der hierzu erstellte Fragebogen wurde von 10 Kindergärten zurückgeschickt. Von den übrigen 6 Einrichtungen wurden die Angaben nachträglich per Telefon ermittelt.

10 der 16 Kindergärten hatten keinerlei Teamberatung erfahren. In einem Fall gab es einen Beratungstermin. In einem anderen Fall war unbekannt, ob eine Teamberatung stattfand (in 4 Fällen fehlte eine Antwort). 2 Einrichtungen hatten an keinen Regionalgruppentreffen teilgenommen, 1 Einrichtung an einem, 2 Einrichtungen an zwei, 3 Einrichtungen an drei, 1 Einrichtung an vier, 1 Einrichtung an vier bis fünf und 1 Einrichtung an fünf bis sechs Treffen. In jeweils einem Fall wurde die entsprechende Frage mit "ja", "mehrmals" oder "unbekannt" beantwortet; zweimal fehlte eine Antwort. Deutlich wird, dass die Beteiligung am Modellversuch vor dem Ausscheiden zumeist sehr gering war und z.B. keine Erfahrungen mit Teamberatung gesammelt werden konnten.

Die Gründe für das Ausscheiden waren vielfach. Genannt wurden:

  • personelle Gründe: Wechsel der Leitung (8 Nennungen, oft wegen Erziehungsurlaub), personelle Gründe (2 Nennungen, ohne weitere Erläuterung), neues Team (1 Nennung), längere Krankheit der Leitung (1 Nennung; gab spätere Termine nicht an das Team weiter), Erziehungsurlaub der beiden am Modellversuch beteiligten Kolleginnen (1 Nennung)
  • zeitliche und organisatorische Gründe: Zeitmangel (4 Nennungen), terminliche Gründe (2 Nennungen), andere, wichtigere Verpflichtungen (1 Nennung), zu viel Belastung für neue Leiterin wegen Einarbeitung (1 Nennung), zu hoher Aufwand (1 Nennung), zu viel Wegfahren (1 Nennung), zu weite Entfernungen (1 Nennung), organisatorische Gründe (1 Nennung), zu viel Arbeit (1 Nennung)
  • kein Bedarf: Elternarbeit läuft sehr gut (2 Nennungen), eingearbeitetes Team (1 Nennung), Interesse seitens der neuen Leitung und auf Nachfrage beim Personal nicht so groß (1 Nennung)
  • genauere Gründe für das Ausscheiden nicht bekannt (2 Nennungen)
  • begrenzte Räumlichkeiten: viele Anregungen von vornherein nicht umsetzbar (1 Nennung)
  • Protest gegen neue Schließtagsregelung (1 Nennung)
  • Missverständnis: nicht bewusst, dass aus Modellprojekt ausgeschieden - unregelmäßige Teilnahme hat interne organisatorische Gründe; nehmen das Angebot gerne wahr und finden es sehr sinnvoll (1 Nennung)
  • Unzufriedenheit: Erwartungen nicht erfüllt, nicht zufrieden, vom Projekt enttäuscht (1 Nennung)

Deutlich wird, dass nur in einem Fall das Ausscheiden aus dem Modellversuch auf Enttäuschung mit dem Projekt zurückzuführen ist. Inwieweit diese Unzufriedenheit berechtigt ist, lässt sich nicht ermitteln - die Einrichtung erfuhr keine Teamberatung; sie nahm nur an vier bis fünf Regionalgruppentreffen teil. In den übrigen Fällen handelte es sich überwiegend um einrichtungsinterne Gründe, insbesondere personeller, zeitlicher oder aufwandbezogener Natur.

In vielen der 16 Kindergärten bestand letztlich aber auch kein Bedarf an einer Intensivierung der Elternarbeit. So waren 6 Einrichtungen mit ihrer Elternarbeit sehr zufrieden und 7 zufrieden; nur 2 beantworteten die entsprechende Frage mit "teils, teils" und 1 Einrichtung mit "unzufrieden".

Abschließend lässt sich also festhalten, dass ein vorzeitiges Ausscheiden aus dem Modellversuch nicht als Zeichen der Unzufriedenheit mit dem Projektverlauf oder der Arbeit der Projektmitarbeiterinnen bezeichnet werden kann.

Abschließende Stellungnahme

Festzuhalten ist, dass die meisten sozialpädagogischen Fachkräfte mit der Teamberatung zufrieden waren und sie als bereichernd für die Praxis ihrer Elternarbeit erlebten. Nur die Durchführung von Termingesprächen erweist sich weiterhin für manche Fachkräfte als problematisch. Die Teamberatung kann somit als eine erfolgversprechende Methode zur Weiterqualifizierung von Erzieherinnen und pädagogischen Zweitkräften bezeichnet werden.

Durch den Modellversuch konnte eine Ausweitung der Zahl von Formen der Elternarbeit erreicht werden. Bedeutungsvoller ist aber, dass sich die Art der Angebote änderte. Beispielsweise wurden mehr Termingespräche und mehr "alternative" Feste durchgeführt. Insbesondere wurden die Kontakte zwischen Familien intensiviert und Eltern stärker hinsichtlich einer Mitarbeit aktiviert.

Die meisten Fachkräfte waren gegen Ende des Modellversuchs der Meinung, dass sie die Erwartungen der Eltern erfüllen und diese mit ihren Angeboten zufrieden seien - ein Befragungsergebnis, das von den Eltern selbst eindrucksvoll bestätigt wurde. Hingegen waren die Fachkräfte nicht ganz so zufrieden mit der Kooperation mit Eltern, insbesondere mit deren Beteiligung an ihren Angeboten für Eltern.

Besonders deutlich wurde, dass Eltern überaus zufrieden sind - zum einen mit den verschiedenen Formen der Elternarbeit und zum anderen mit der Beziehung zu den Erzieherinnen. Letztere wurde von den Eltern mit der Durchschnittsnote 1,6 bewertet, während die einzelnen Formen der Elternarbeit mit der Durchschnittsnote 2,1 beurteilt wurden. In den untersuchten Einrichtungen gab es somit nur ganz wenige unzufriedene Eltern. Damit wurden landläufige Meinungen über eine schlechte oder unzureichende Elternarbeit in Kindergärten korrigiert.

Mit den Augen von Eltern betrachtet, ist somit eine hohe Qualität im Bereich der Elternarbeit gegeben. Dies sollte Konsequenzen für das Selbstverständnis pädagogischer Fachkräfte haben, die sich auf diesem Gebiet manchmal noch als unsicher und wenig erfolgreich erleben. Die Eltern sehen sie hingegen als Professionelle, die eine hervorragende Arbeit leisten.

Abschließend ist festzuhalten, dass der Modellversuch aufgrund der Ergebnisse der Teilnehmerinnen- und der Elternbefragung als erfolgreich bezeichnet werden kann.

5 Stellungnahme des Caritasverbandes für die Diözese Passau

Waltraud Erb

Wenn wir jetzt, im Jahre 1997, den Modellversuch "Intensivierung der Elternarbeit" abschließen, sehen wir auf einen langen Projektweg zurück, auf dem wir Kindergärten bei der Weiterentwicklung ihrer Elternarbeit begleiten konnten.

Der Ausgangspunkt war in den 80er Jahren, als uns Kindergartenleiterinnen von einer zunehmenden Zahl von Kindern mit besonderen Bedürfnissen und von Familien in schwierigen Lebenslagen berichteten. Wir entschlossen uns, einen Modellversuch zur Verbesserung der Elternberatung und zur Unterstützung von Familien zu initiieren. 1987 trat der Caritasverband für die Diözese Passau an das Bayerische Sozialministerium mit der Bitte heran, dieses Projekt zu fördern.

Der drei Jahre dauernde Modellversuch "Familienunterstützende Maßnahmen im Kontext des Kindergartens" diente der Klärung, inwieweit im Kindergarten längerfristige Familienberatung geleistet werden kann, Familien an soziale Dienste vermittelt werden können und die Elternarbeit intensiviert werden kann. Das Projekt wurde in zwei Passauer Kindergärten durchgeführt. Es verlief sehr positiv; die Projektziele konnten erreicht werden. Aber es zeigte sich auch, dass in den beiden Kindergärten ganz verschiedene Schwerpunkte gesetzt und daher auch sehr unterschiedliche Aktivitäten durchgeführt wurden. Dies bestätigte unsere Erfahrungen aus der Fachberatung, dass jeder Kindergarten seinen eigenen, bedarfsorientierten Weg in der Elternarbeit gehen muss.

In den Projektkindergärten waren viele Möglichkeiten erprobt worden. Diese Erfahrungen wollten wir nun auch anderen Einrichtungen zukommen lassen. Im Rahmen der allgemeinen Fachberatung war dies jedoch nicht zu leisten. Wie sollte es weitergehen?

Es war eine glückliche Fügung, so möchten wir es bezeichnen, dass das Bayerische Sozialministerium sich bereit erklärte, ein Anschlussprojekt für zunächst drei, und dann nochmals weitere zwei Jahre zu fördern.

Im Modellversuch "Intensivierung der Elternarbeit" hatten wir Voraussetzungen, wie man sie sich für Fachberatung nur wünschen kann: Es war eine Fülle erprobter, innovativer Ideen aus dem ersten Projekt vorhanden, und es stand Fachpersonal zur Verfügung, das genug Zeit hatte, um allen Kindergartenteams, die dies wünschten, eine Teamberatung anzubieten. Gerade solche Voraussetzungen sind im Rahmen von Fachberatung nicht gegeben. Häufig hat sie eine "Feuerwehrfunktion", d.h., sie wird zu einem aktuellen, brennenden Thema angefordert. Langfristige Beratung einzelner Einrichtungen ist in der Regel aus zeitlichen Gründen nicht möglich. Gerade das Thema "Elternarbeit" erfordert aber eine intensive Begleitung. Deshalb war es gut, dass im Projekt entsprechende Rahmenbedingungen vorhanden waren.

Im Modellversuch "Intensivierung der Elternarbeit" wollten wir nicht nur inhaltliche Schwerpunkte und Fertigkeiten vermitteln, sondern es ging uns vor allem darum, dass Kindergärten ein neues Miteinander mit den Eltern finden. Es mussten dabei Grenzen in den Köpfen überwunden werden: hier die "Erziehungsprofis" im Kindergarten, dort die Eltern als "Laien". Es mussten Wege gefunden werden, welche die gegenseitigen Wünsche und Vorstellungen berücksichtigen.

Dass derartige Entwicklungen in Projektkindergärten tatsächlich gelangen, hängt damit zusammen, dass im Rahmen der Teamberatung die Einstellungen der einzelnen Mitarbeiter zu den Eltern hinterfragt wurden, dass sich die Auseinandersetzung mit dem Thema "Elternarbeit" über einen langen Zeitraum erstreckte und somit auch Raum zur persönlichen Weiterentwicklung vorhanden war. Viele Kindergärten, die Teamberatung in Anspruch nahmen, haben so neue Erziehungspartnerschaften mit den Eltern aufgebaut. Aber was ist mit den anderen Einrichtungen?

Uns war von Anfang an wichtig, auch solche Kindergärten, die nicht an einer Teamberatung teilnehmen konnten oder wollten, am Projekt zu beteiligen. Deshalb gab es im Modellversuch drei Zielgruppen:

  1. Kindergärten, die Teamberatung und Projektgruppentreffen in Anspruch nahmen,
  2. Einrichtungen, die nur den fachlichen Austausch in den Projektgruppen nutzten, und
  3. schließlich alle übrigen Kindergärten in der Diözese Passau, die in verschiedensten Veranstaltungen sowie über Fachartikel während der gesamten Zeit über die Entwicklungen im Modellversuch informiert wurden.

Rund ein Drittel der Kindergärten in der Diözese Passau nahm am Projekt teil. So entstand diözesanweit ein Netzwerk von Einrichtungen, die sich intensiv mit der Verbesserung ihrer Elternarbeit auseinandersetzten. Alle übrigen Kindergärten wurden durch verschiedenste Maßnahmen in die Diskussion um die Elternarbeit einbezogen. Dies war sicher eine gute Ausgangsposition, um möglichst breit innovativ wirken zu können.

Die Nachhaltigkeit des Projektes wird sich nun daran zeigen, wie die Kindergärten ihre neuen Konzepte der Elternarbeit weiterverfolgen und weiterentwickeln. Selbstverständlich ist auch Fachberatung gefordert, diese Einrichtungen weiterhin zu begleiten.

Jetzt, in der Schlussphase des Modellversuchs, legen wir unseren Schwerpunkt darauf, dass die Projektmitarbeiterinnen ihr Wissen und ihre Erfahrungen an das Fachberaterteam weitergeben. Es ist unserem Fachreferat ein großes Anliegen, dass am Thema Elternarbeit weitergearbeitet wird. Darüber hinaus knüpft sich für uns eine Weiterführung des Themas in Hinblick auf die Öffnung der Kindergärten auf die Gemeinden hin an. Zusammen mit dem Referat Caritas und Pastoral werden wir hierzu ein neues Konzept entwickeln.

Acht Projektjahre zum Thema Elternarbeit gehen nun zu Ende. Ich will nicht behaupten, dass wir Berge versetzt haben. Aber es gelang, in vielen Kindergärten ein neues Verständnis und Miteinander mit den Eltern zu entwickeln und das Thema "Elternarbeit" in allen uns angeschlossenen Einrichtungen neu zu bearbeiten. Sehr hilfreich war für uns während der gesamten Projektzeit die wissenschaftliche Begleitung, die Herr Dr. Martin R. Textor dynamisch und einfühlsam durchführte.

Letztendlich haben nicht nur die Kindergärten vom Projekt profitiert, sondern auch die Fachberaterinnen. Wir im Referat Kindertagesstätten konnten Erfahrungen in der Teamberatung und Teamfortbildung sammeln und lernten beide Methoden als wichtige Instrumente zur Innovation in Kindertageseinrichtungen schätzen. Der Modellversuch hat uns letztlich dazu veranlasst, unser Fachberatungskonzept neu zu überdenken. Auch sind wir jetzt mitten in der Diskussion, welche bisherigen Aktivitäten zugunsten des Ausbaus von Teamberatung reduziert werden könnten.

Das Projekt war aus unserer Sicht ein voller Erfolg. Wir danken allen, die dazu beigetragen haben, dass der Modellversuch "Intensivierung der Elternarbeit" durchgeführt werden konnte, und auch denen, die daran teilnahmen. Unser besonderer Dank gilt dem Bayerischen Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Gesundheit für die Förderung des Projektes und die Genehmigung der wissenschaftlichen Begleitung.