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Zitiervorschlag

Aus: Martin R. Textor (Hrsg.): Hilfen für Familien. Ein Handbuch für psychosoziale Berufe. Frankfurt/Main: Fischer Taschenbuch Verlag, 2. Aufl. 1992, S. 407-418

Die (therapeutische) Familienfreizeit

Ingeborg Becker-Textor

 

Familienfreizeit ist eine ganz spezielle Form der Arbeit mit Eltern und Kindern. Ihre Wirkung reicht von unterhaltenden bis hin zu therapeutischen Effekten. Der Begriff der Familienfreizeit taucht in der Fachliteratur nicht als eigenständiger Terminus auf, sondern wird nur hin und wieder als eine mögliche Methode der Elternarbeit kurz beschrieben. Im Praxisfeld wird er negativ besetzt, da von den Mitarbeitern ein hoher persönlicher Einsatz, viel Freizeit, Wochenendtätigkeit, Rund-um-die-Uhr-Einsatzbereitschaft u.Ä. gefordert werden. Nur unter solchen Bedingungen können Familienfreizeiten realisiert werden.

Der Begriff der Familienfreizeit

Unter Freizeit versteht man die von der überwiegend fremd bestimmten Berufsarbeit entlastete Zeit, also die Stunden, die vom einzelnen nach freiem Ermessen ausgefüllt werden können, vorausgesetzt, er kann sich von sozialen und Konsumzwängen befreien und zur wirklichen Muße finden. Dass dies nur wenigen Menschen ohne fremde Hilfe gelingt, zeigt das große Problem der Freizeitbewältigung. Was tun mit der freien "zwecklosen" Zeit? Für die Freizeitpädagogen und -animateure hat sich ein breites Betätigungsfeld eröffnet. Auch entartet Freizeit nicht selten in Arbeit. Denken wir z.B. an die Aktivitäten in Vereinen und sonstigen Gruppierungen. Insbesondere Personen, die in ihrem Beruf oder an ihrem Arbeitsplatz wenig Anerkennung und Bestätigung erhalten, bauen sich regelrechte "Freizeitkarrieren" auf.

Der Terminus Familienfreizeit beinhaltet jedoch auch den Begriff der Familie. Familie bezeichnet in erster Linie die im sog. Familienverband zusammenlebenden Eltern und Kinder Neben diesem "klassischen" Familientypus bestehen heute verschiedene neue oder Sonderformen der Familie wie z.B. die Scheidungsfamilie, die Einelternfamilie, die Stieffamilie, die Pflegefamilie, die Adoptivfamilie usw.

Die Gesellschaft erwartet von der Familie eine grundlegende und vor allem verwertbare Erziehungsleistung. Um diese Erwartung zu erfüllen, gerät die Familie nicht selten unter einen gewissen Leistungsdruck, den sie in Abhängigkeit von ihrer Lebenssituation und ihrem sozialen Standort ganz unterschiedlich bewältigt: "Die Erziehung in der Familie ist danach unlöslich geknüpft an den Status und die Kompetenzen der erwachsenen Mitglieder, an die Muster interpersonellen Verhaltens (Laing), die sie unter dem Druck ihrer gesellschaftlichen Stellung entwickeln und die sie an ihre Kinder weitergeben. Dies geschieht auf drei 'Ebenen': Im Eltern- bzw. Erwachsenen-System, in dem nach Maßgabe der gesellschaftlichen Stellung Arbeitsteilung vorgenommen, Rollen realisiert und Beziehungen definiert werden; im Eltern-Kind-System, in dem die Wertorientierungen, Handlungsmuster und Fertigkeiten, die mit dem Erwachsenen-System übereinstimmen, an die Kinder vermittelt werden, u.U. auch Beziehungs- und Identitätskonflikte der Erwachsenen 'kompensiert' werden (Sündenbockstrategie); im Kinder-System, in dem Bedürfnisse und ihre Befriedigung spielerisch balanciert, Handlungsmuster und Rollen spielerisch antizipiert und familienexterne Orientierungen (Gleichaltrigengruppe) eingeübt werden" (Mollenhauer 1974, S. 209, 210).

Freizeit, Familie, Familienfreizeit. Jedoch werden Familienfreizeiten nur selten ausschließlich als zweckfreie Stunden der Entspannung und Muße innerhalb einer Gruppe von Familien verstanden. Zumeist sollen sie zusätzlich oder in erster Linie andere Funktionen erfüllen, also z.B. die Familienmitglieder hinsichtlich bestimmter Themen weiterbilden, ihnen neue Techniken lehren, die Familien einander näher bringen, ihnen beim Aufbau eines Netzwerkes helfen, Kindern die Möglichkeit von Aktivitäten mit Gleichaltrigen in der freien Natur bieten, Problemfamilien integrieren oder verhaltensgestörten Kindern neue Lernerfahrungen vermitteln. So reichen die Ziele und Aufgaben von Familienfreizeiten über das ganze Spektrum bildender, sozialpädagogischer und therapeutischer Maßnahmen.

Dieser Beitrag basiert in erster Linie auf der persönlichen Erfahrung von dreißig im Zeitraum von zehn Jahren durchgeführten Familienfreizeiten mit ganz unterschiedlichen Zielsetzungen und Ergebnissen. So können anhand von konkreten Praxisbeispielen

  • die Entwicklung von Familienfreizeiten,
  • die unterschiedlichen Gestaltungsmöglichkeiten,
  • die verschiedenen Verläufe,
  • die ganz besonderen Ergebnisse,
  • die angewandten Methoden,
  • die räumlichen und personellen Bedingungen.
  • die familialen Prozesse,
  • die Auswirkungen auf den Erziehungsalltag junger Familien,
  • der Einfluss auf die Arbeit in Erziehungsinstitutionen wie Kindergärten und Schulen,
  • die Entstehung von Nachbarschaftshilfen sowie von Eltern-Kind-Gruppen,
  • der Einfluss und die Veränderungen im Erziehungsverhalten von Eltern und Erziehern,
  • die verstärkte Elternarbeit in den Institutionen usw.

aufgezeigt und verdeutlicht werden.

Gleichzeitig will der Beitrag Hilfestellung für die Organisation, Planung und Durchführung von Familienfreizeiten bieten und die Mitarbeiter in den klassischen nichtschulischen Erziehungseinrichtungen wie Kindergarten oder Hort motivieren, diese Form der intensiven und teilweise sich therapeutisch auswirkenden Begegnung von Familien zu ermöglichen. Zunächst sollen jedoch fünf Fallbeispiele erste Informationen vermitteln und vor allem Handlungsperspektiven aufzeigen.

1. Fallbeispiel

Die Familienfreizeit war im Programm eines Erwachsenen-Bildungszentrums ausgeschrieben. Die Legende machte keine näheren Angaben über Inhalt und Ziele der Veranstaltung, sondern versprach nur ein erholsames Wochenende für Familien mit Kindern. Alle Teilnehmer hatten sieh im Büro des Zentrums angemeldet. Drei Familien waren mir durch meine Tätigkeit im Kindergarten bekannt. Ein Vorbereitungstreffen fand nicht statt, da wir in unserem Team beschlossen hatten, dass die Freizeit erst am Samstagmorgen beginnen und ein Bus für die Hin- und Rückfahrt benutzt werden soll, um so durch die gemeinsame Fahrt das gegenseitige Kennenlernen zu erleichtern. Als Treffpunkt wurde die Abfahrtstelle des Busses mitgeteilt.

Samstagmorgen, 8.00 Uhr: Die Familien treffen mit Kindern und Gepäck ein. Eine Familie kommt zu spät. Sie scheint einen Konflikt auszutragen. Die Kinder werden beschimpft und aufgefordert, den Mund zu halten. Da nun alle eingetroffen sind und das Gepäck verstaut ist, kann es losgehen. Wir vom Team sammeln alle Kinder im hinteren Teil des Busses. Die Kinder, die uns kennen, kommen ganz spontan, die anderen zögern, fragen ihre Eltern, nähern sich vorsichtig. Einige müssen bei ihren Eltern sitzen bleiben, z.B. die Kinder der zuletzt gekommenen Familie. Nach ca. 40 Minuten Fahrzeit, während der gesungen wird und den Kindern Geschichten erzählt werden, erreichen wir das Tagungshaus, ein Schloss. Die Kinder sind von dem alten Gebäude begeistert und stürmen gleich los. Wieder werden einige von den Eltern zurückgehalten. (Zwischenbemerkung: Kinder haben allerdings ein ganz natürliches Durchsetzungsvermögen. Gerade bei Freizeiten geben Eltern leichter nach, um unter keinen Umständen aufzufallen, noch dazu in neuer Umgebung und mit fremden Personen. Dies bedeutet für die Kinder einen "Schonraum" für die Dauer der Veranstaltung, also zumindest für zwei Tage.) Dann werden die Zimmer verteilt und ein gemeinsames Treffen in der Vorhalle vereinbart.

10.00 Uhr: Alle Teilnehmer kommen in Mänteln und mit festen Schuhen. Das Wetter ist schön, und so soll der Schlossberg erkundet werden. Das feuchte Herbstlaub auf dem Boden riecht schon modrig, die dürren Zweige knacken bei jedem Schritt. Nachdem die Kinder von den Eltern immer wieder "zurückgepfiffen" werden und möglichst auf dem Weg, wenn nicht sogar an der Hand, bleiben sollen, beschließe ich kurzerhand, mich auf die Seite der Kinder zu schlagen. Ich renne ein Stück voraus und rufe alle zu mir her. Wir entscheiden, dass wir ohne die Erwachsenen den Wald erforschen möchten, wobei wir allerdings dicht zusammenbleiben und immer darauf achten wollen, dass auch die Kleineren mitkommen. Die Kinder strahlen, und wir stürmen los. Eine Mitarbeiterin aus dem Betreuerteam bleibt bei den Eltern. Diese äußern zunächst ihre Besorgnis, sind dann aber schon bald in Gespräche vertieft. Die Kindergruppe ist vorangestürmt. Wir entdecken ein Steinhäuschen mit Bänken und einem Tisch, das Wanderer zur Rast einlädt. Dort lassen wir uns nieder und erzählen Geschichten von verwunschenen Prinzen, dem versunkenen Schloss usw. Als nach ca. einer halben Stunde die ersten Erwachsenen in Sicht kommen, laden wir sie zum Zuhören ein. "Aber das ist zu eng!" "Nein", sagen die Kinder, "man muss nur dicht zusammenrücken." Und es haben dann wirklich alle Platz: 24 Erwachsene und 19 Kinder. Im Nu sind alle im Bann der Geschichten. So wird die Zeit für den Rückweg knapp, und wir müssen los eilen, um rechtzeitig zum Essen wieder im Schloss zu sein.

13.00 Uhr Mittagessen: Der große runde Tisch in der Ecke ist noch frei. Viele Familien haben sich nämlich kleine Tische ausgewählt, um unter sich zu sein. Ich stelle eine Reservierungskarte auf den runden Tisch mit der Aufschrift "Kindertisch". Einige Schulkinder haben es gesehen und kommen sofort her. Eine Mitarbeiterin geht von Tisch zu Tisch und fragt die anderen Kinder, ob sie auch an den Kindertisch kommen möchten. Zaghafte Blicke zu den Eltern, bei diesen Verunsicherung, aber die Kinder dürfen kommen. Einige Mütter fragen, ob sie sieh dazusetzen dürften. Die Kinder lehnen es ganz spontan ab. "Wir können das alleine!" Gute Ratschläge sind zu hören, wie z. B. "Schneide dich nicht mit dem Messer", "Wäre es nicht besser, man würde die Messer und Gabeln wegen ihrer Gefährlichkeit gleich wegnehmen", "Mein Kind isst keine Bratkartoffeln", "Und meiner kein Hühnerfrikassee..." Irgendwann ist es mir zu viel. Ich bitte die Erwachsenen, in aller Ruhe zu essen, und sage, dass ich die Verantwortung dafür übernehme, dass alle Kinder satt werden und nach der Mahlzeit auch noch alle Finger an ihren Händen sind. Unheimliche Spannung im Raum, aber am Kindertisch geht es fröhlich zu. Klaus isst "Räuberkartoffeln" (Bratkartoffeln) und fasst zweimal nach, weil Räuber stark sein müssen. Peter schöpft zweimal vom "Fleisch mit Sauce" (Hühnerfrikassee) und meint, "hm, das schmeckt aber lecker!" Am Kindertisch wird alles aufgegessen, bei den Erwachsenen gibt es viele Reste. Nach Beendigung der Mahlzeit sprechen wir nicht über die Geschehnisse, sondern vereinbaren nur eine Mittagspause von ca. einer Stunde.

Das Team zieht sich zurück, um die Erlebnisse des Vormittags kurz zu reflektieren; dann setzen wir uns in die Halle. Einige Eltern und Kinder gesellen sich nach und nach zu uns. Vorsichtige Fragen und Bemerkungen: "Es war interessant, unser Kind mit anderen Erwachsenen zu beobachten..." Wir bestätigen dieses nur, nicken, werten jedoch nicht. Mittlerweile sind alle eingetroffen, und wir besprechen gemeinsam das Nachmittagsprogramm. Basteln von verschiedenen Puppen ist geplant. Vor dem Abendessen wird dann die Kindergruppe für die Erwachsenen und eine Elterngruppe für die Kinder spielen, während die zweite Erwachsenengruppe ein Puppenspiel für den Abend vorbereiten soll. Wieder eine angespannte Situation. Die Kinder können sich sofort von den Eltern entfernen, die Eltern aber nicht von den Kindern. Sie geben Verhaltensmaßregeln wie "Pass auf", "Schneide dich nicht", "Vorsicht mit dem Klebstoff" usw. Dann geht es los. Die Kinder sprühen schon vor Ideen, und eine Kiste voll wertlosem Material lässt sie gleich in die Arbeit stürzen.

Bei den Erwachsenen geht es hingegen zäh und planvoll bzw. beinahe verplant zu. "Also zuerst, ..." "Dann, ..." "Nein, das haben wir nicht ..." "Sollten wir nicht, ..." "Nein, das ist zu primitiv, ..." Dann bilden sieh doch zwei Gruppen. Bis sie sich jedoch zu kreativem Handeln durchringen können, dauert es eine ganze Weile. Gegen 17.00 Uhr kommt es zu dem gemeinsamen Treffen. Die Kinder spielen Szenen aus Traum-, Phantasie- und Zaubergeschichten mit phantasiereichen Figuren aus wertlosem Material, aus Ästen, Zweigen, Blättern, Moos usw. Viel Beifall und Überraschung auf Seiten der Erwachsenen. Der Vater der eingangs erwähnten Familie, die zu spät kam, steht mehrfach auf und eilt hinter die provisorisch aufgebaute Bühne (drei übereinander gestellte Tische mit einer Decke darüber), um den Kindern die Figuren richtig in die Hand zu geben. Ein Fünfjähriger weiß sich aber zu wehren, tritt vor die Bühne und meint: "Also, wenn ihr nicht auf euren Plätzen sitzen bleibt, dann könnt ihr unser Stück nicht sehen!" Dem Vater fällt es schwer.

Dann sind die Erwachsenen an der Reihe. Sie können sich nicht einigen, wer wo spielen soll, sie haben Probleme mit der Bühne, haben den Inhalt nicht abgesprochen, beschimpfen sich, gehen unfreundlich und aggressiv miteinander um. (Die Kinder kichern und bemerken: "Die streiten sich. Wenn wir streiten, werden wir immer geschimpft"). Schließlich kann es losgehen. Schon gleich zu Beginn wird spürbar, dass sie bemüht sind, ganz professionell zu spielen. Mit der Improvisation tun sie sich schwer. Während sich die Zuschauer auf das Spiel konzentrieren, verfolgen wir vom Team das Spiel der Füße, denn die Füße der Spieler sind sichtbar. Der schon vorher erwähnte Vater versucht immer wieder, sich durchzusetzen. Gelingt es ihm nicht mit seiner Figur, einem Zauberer, die anderen zum Schweigen zu bringen, so steigt er seinem Nachbarspieler ganz einfach auf den Fuß. Ob man das Spiel der Füße hätte psychologisch auswerten sollen? Auch in der späteren Besprechung wird nicht darauf eingegangen; der betroffene Vater sagt jedoch, dass er ständig in seiner Rolle als Zauberer gestört worden sei und er sich kaum hätte durchsetzen können. Die Aussage bleibt so stehen.

18.00 Uhr: Es folgt das Abendessen, wieder mit Erwachsenen- und Kindertischen. Dieses Mal können sich die Erwachsenen schon leichter von den Kindern trennen, und es kommt zu einer regen Unterhaltung. Auch die Kinder fühlen sich wohl und essen selbständig. Für 19.00 Uhr ist die Gutenacht-Geschichte in meinem Zimmer angekündigt - ohne Eltern. Alle Kinder sollen bis dahin gewaschen und im Schlafanzug sein. Neunzehn Kinder finden auf dem Bett Platz, es gibt kein Geschubse und kein Gedrängel. Einige Eltern haben sich vor die Tür gestellt, da sie ihre Kinder nicht gerne allein lassen wollen. Wir haben jedoch beschlossen, die Tür zu schließen, und es ist die Idee der Kinder, die Geschichte nur im Flüsterton zu erzählen, so dass ein Erwachsener sie auf gar keinen Fall hören kann. Um 20.00 Uhr gehen die Kinder zu Bett.

Die Erwachsenen treffen sich dann um 20.15 Uhr im Tagungsraum. Einer nach dem anderen kommt herein, setzt sich zu den anderen, plaudert, besorgt sich etwas zu trinken. Gegen 20.30 Uhr sind alle anwesend, wir bilden einen Spielkreis und beginnen mit einem Spiel zum Kennenlernen. Der erste Teilnehmer hat einen Bleistift in der Hand und stellt sich vor:

"Ich heiße Klaus, und ich behaupte, das ist ein Krokodil." Dann gibt er den Bleistift an seinen Nachbarn weiter. Dieser muss nun die Aussagen des ersten wiederholen: "Du heißt Klaus und behauptest, das ist ein Krokodil. Ich heiße Peter und ich behaupte, das ist ein Luftballon." So setzt sich das Spiel fort, bis alle an der Reihe waren. Als nächstes Spiel folgt das Zublinzeln. Vielen Erwachsenen fällt es schwer, den anderen festzuhalten bzw. überhaupt zu berühren. Aber auch hier sprechen wir nicht weiter über das Spiel, sondern lassen die Erfahrungen, die die Eltern machen, einfach stehen. Dann meldet sich die Elterngruppe zu Wort, die das Spiel für den Abend vorbereitet hat. Sie sind ungeduldig und voller Spannung; man spürt einen gewissen Leistungsdruck bzw. einen hohen Anspruch. Sie spielen ein Stück von den Waldgeistern. Die Situation ist ähnlich wie bei der Vorführung für die Kinder. Am späteren Abend hören wir noch Musik an, machen Schattenspiele und experimentieren mit Licht und Schatten hinter einem Betttuch. Jeder, der Lust hat, kann sich daran beteiligen. Hierbei ist interessant zu beobachten, wie nach und nach jeder sich einmal versucht. In dem Moment, in dem sich die Teilnehmer jedoch auf das Schattenspiel konzentrieren, brechen viele Erwachsene ab. Sie fühlen sich wohl zu stark beobachtet.

Am nächsten Morgen steht ein Spaziergang oder der Besuch des Gottesdienstes auf dem Programm. Danach treffen sich die Kinder wieder in einem Raum und die Erwachsenen in einem anderen. Während die Kinder spielen, bieten wir eine Gesprächsrunde zu Fragen aus dem Feld der Erziehung an, wozu wir durch einen Vorschlag aus der Elternrunde angeregt wurden. Viele Fragen werden an uns gestellt, insbesondere wird der Wunsch nach Rezepten deutlich. Dennoch verläuft das Gespräch harmonisch, kommt es zu einem intensiven Austausch der Eltern untereinander Sie nehmen kaum wahr, dass wir uns immer mehr aus dem Dialog ausblenden und sie sich gegenseitig über ihre Erfahrungen, Methoden und Möglichkeiten im Umgang mit den Kindern informieren. Es folgen das gemeinsame Mittagessen und anschließend noch einmal ein langer Spaziergang durch den Wald. Wir wählen den gleichen Weg wie am Tag vorher. Er ist den Kindern vertraut, so dass sie sich sicher fühlen und sich sofort von den Eltern trennen. Diese sind intensiv im Gespräch miteinander vertieft, und es ist keine Familie mehr dabei, die ihr Kind unbedingt bei sich haben will. Nach einem gemeinsamen Kaffee holt uns um 17.00 Uhr der Bus zur Heimfahrt ab.

Zwischenbemerkung: Von der Grundstruktur ähneln sich alle Familienfreizeiten. Deshalb möchte ich in den nachfolgenden Fallbeispielen nur einige wichtige Ereignisse beschreiben.

2. Fallbeispiel

Frau K. hatte schon mehrfach an Familienfreizeiten mit ihren beiden Kindern teilgenommen. Herr K. wollte das Wochenende immer für sich haben und blieb aus diesem Grunde zu Hause. Auch ein persönliches Gespräch mit ihm blieb erfolglos. Bei den vorangegangenen Familienfreizeiten war uns aufgefallen, dass Frau K. immer sehr abgespannt wirkte. Problemhaft war, dass die Kinder nicht allein in einem Raum schliefen, sondern immer ihre Matratze neben dem Bett der Mutter haben wollten. Im Gespräch stellten wir fest, dass dies auch zu Hause der Fall war und Frau K. kaum eine Nacht durchschlafen konnte. So beschloss ich, auf dieser Freizeit mit den Kindern zusammen zu schlafen, um Frau K. zum einen die Möglichkeit zu bieten, den Abend mit den anderen Eltern zu verbringen, und um zum anderen den Kindern die Erfahrung zu vermitteln, dass man nicht unbedingt mit der Mutter in einem Raum schlafen muss.

Am ersten Abend wurden die Kinder zu Bett gebracht, kamen aber bereits nach zehn Minuten wieder in den Raum der Erwachsenen und erklärten, sie hätten Durst, Kopfweh, Bauchweh. Ich brachte sie zurück, gab ihnen zu trinken, deckte sie zu, erzählte ihnen nochmals eine kurze Geschichte und ging zurück in den Raum der Erwachsenen. Das Spiel wiederholte sich zwei- bis dreimal. Frau K. war versucht, zu ihren Kindern zu gehen und die Gruppe zu verlassen. Ich erklärte ihr, dass ich gerne bereit sei, bei den Kindern zu schlafen. Einige Eltern nahmen sich ihrer besonders an, während ich mit den Kindern nach oben ging. Was sich dort abspielte, könnte man mit dem Begriff der "Haltetherapie" umschreiben. Die Kinder versuchten immer wieder, den Raum zu verlassen. So rutschte ich mein Bett vor die Tür und konnte dies damit verhindern. Susanne und Karl legten sieh hin und warteten, bis sie glaubten, dass ich schlafen würde. Dann begannen sie beinahe im Wechsel zu jammern und über irgendwelche Schmerzen zu klagen. Ich erklärte ihnen, dass ich gerne etwas gegen ihren Schmerz tun würde. Ich streichelte Susannes Bauch, gab Karl ein Bonbon gegen seine Kopfschmerzen. Etwa gegen Mitternacht waren die Kinder, aber ebenso ich, von dem ständigen Aufwecken und Reden übermüdet und schliefen ein. Wir wiederholten dieses gemeinsame Schlafen am nächsten Abend noch einmal. Da ging es bereits sehr viel einfacher Frau K. hatte seit der Geburt ihrer beiden Kinder in diesen beiden Nächten das erste Mal durchgeschlafen, ohne dass sie die Kinder bei sich im Zimmer hatte und von diesen gestört wurde. Wie ich später erfahren habe, wünschten sich die Kinder, fortan auch daheim allein zu schlafen.

3. Fallbeispiel

Dem Ehepaar S., ein Kind, war von der Erziehungsberatungsstelle empfohlen worden, an einer unserer Familienfreizeiten teilzunehmen. Dieses Mal fuhren wir in ein Haus, in dem wir uns selbst versorgen mussten. Im Vorgespräch war vereinbart worden, dass jede Familie alle Lebensmittel mitbringen sollte, die sie für die nächsten zweieinhalb Tage brauchen würde. Im Tagungshaus angekommen, stellte jede Familie ihre Nahrungsmittel in der Speisekammer ab. Damit erklärten wir sie zum Allgemeingut. Es war interessant zu beobachten, wie unterschiedlich die Auswahl der Lebensmittel war. Eine Familie hatte nur Dinge aus einem Delikatessladen dabei, während andere die Speisen mit sich führten, die ihre Kinder einfach am liebsten mochten. Das genannte Ehepaar hielt sich sehr viel in der Küche auf und beobachtete, wer was aus der Speisekammer holte. Schon nach dem ersten Abend sprach mich der Vater an und meinte, dass es wohl ungerecht sei, wenn man selbst keine Wurstwaren mitbringen und sich dann von der Wurst der anderen ernähren würde. Ich erklärte ihm, dass wir dies vorher so vereinbart hätten und dass ich darin keine besondere Schwierigkeit sähe. Das Ehepaar beobachtete jedoch weiter Am nächsten Mittag sprach mich die Ehefrau an und meinte, dass sie es ungerecht fände, dass Frau P. schon dreimal abgewaschen hätte, andere Leute sich jedoch überhaupt noch nicht an der Hausarbeit beteiligt hätten. Es sei wohl meine Aufgabe als verantwortliche Leiterin, dafür zu sorgen, dass diese Aufgaben gerecht verteilt würden. Ich versuche zu erklären, dass jeder dort Hand anlegen sollte, wo er gerade gebraucht würde, und dass keine Listen geführt würden, in denen die Aktivitäten des einzelnen erfasst werden. Ich bemerkte, dass sie mit meiner Antwort unzufrieden war. Auffallend war auch das Verhalten des Kindes dieses Ehepaares. Als wir zusammen spielten, stellte der Junge fest, dass der Peter schon das zweite Mal neben mir saß und er noch keinmal. Er zählte auch alle Aktivitäten der Kinder und rechnete sie dann auf. So kam er selbst überhaupt nicht zum Spielen, weil er mit dem Beobachten der anderen Kinder und dem "Petzen" beschäftigt war

Bei der Abfahrt erklärten die Eltern, dass sie mit dieser Art von Familienfreizeiten nicht einverstanden seien. Sie wollten nie mehr an einer solchen Veranstaltung teilnehmen. (Nach etwa eineinhalb Jahren haben sie jedoch an drei weiteren Veranstaltungen teilgenommen. Ihr Verhalten hat sich stark verändert.)

4. Fallbeispiel

Familie L. hatte zwei Kinder Herr und Frau L. lebten seit eineinhalb Jahren getrennt. Die Kinder waren bei der Mutter, jedoch betreute sie der Vater in seiner Freizeit und unternahm viel mit ihnen. Die Eltern hatten sich zur Freizeit angemeldet, um wieder einmal ein Wochenende gemeinsam zu verbringen und anstehende Fragen gemeinsam zu diskutieren, ohne jedoch mit dem anderen allein sein zu müssen. Die beiden Kinder waren glücklich, dass beide Elternteile dabei waren, lösten sich aber nach einer Zeit von diesen und mischten sich unter die anderen Kinder Frau L. hatte ein Mitglied unseres Teams gebeten, sie doch beim Spaziergang mit ihrem Expartner zu begleiten. Sie fürchtete sich ein bisschen vor dem Alleinsein mit ihrem Mann. Diesen Wunsch konnten wir ihr erfüllen. Jedoch zog sich die Mitarbeiterin bald aus dem Gespräch zurück, da sie das Gefühl hatte, dass die beiden Expartner eine zufriedenstellende Kommunikationsmöglichkeit gefunden hatten. Am Ende der Freizeit entschied Familie L., dass sie diese Möglichkeit der Begegnung noch öfter wahrnehmen möchte.

5. Fallbeispiel

Familie O. hatte in kurzer Aufeinanderfolge vier Kinder bekommen. Die Mutter war durch die Kinder und den Haushalt stark überlastet und gesundheitlich nicht ganz auf der Höhe. Herr O. fragte nach, ob er auch alleine mit den Kindern kommen könne und ob wir ihn bei der Betreuung der Kinder unterstützen würden. Er möchte seine Frau gerne daheim lassen, so dass sie ein ruhiges Wochenende hätte. Dies war möglich, denn die Betreuung der Kinder konnte auch auf ältere Kinder und die anderen Familien verlagert werden. So erwuchs daraus für die Gruppe kein Problem. Vater und Kinder fühlten sich sehr wohl, und die Mutter genoss die Ruhe in der Familienwohnung. So kann eine Familienfreizeit auch eine Entlastung von dem üblichen Alltagsstress bedeuten.

Resümee

Welches Resümee lässt sich nun aus diesen Familienfreizeiten ziehen, und was macht den Charakter einer therapeutischen Familienfreizeit aus?

Familienfreizeiten können ganz unterschiedlich verlaufen. Grundsätzlich ist ihr Ursprung in dem Bedürfnis zu sehen, dass Familien in ähnlichen Situationen, mit etwa gleichaltrigen Kindern und mit vergleichbaren Erziehungsfragen und -problemen den Wunsch haben, in ihrer Freizeit zusammen zu sein. Viele Familienbildungsstätten und Erwachsenenbildungszentren kommen diesen Bedürfnissen durch ihre Angebote nach. Besonders bewährt haben sich jedoch Familienfreizeiten, die aus einer Institution erwachsen. Beispielsweise wird im Kindergarten eine Vielzahl von Kindern aus unterschiedlichen Familien betreut. Viele Erzieher haben den Wunsch, mit einigen dieser Familien näher in Kontakt zu kommen und nach neuen Wegen zu suchen, um ihnen in ihrem Erziehungsalltag zu helfen. Für einen solchen Kreis bietet sich die Familienfreizeit an, denn hier kann auf vorhandene Erfahrungen, entsprechendes Wissen und bestehende Beziehungen aufgebaut werden.

Familienfreizeiten werden immer unterschiedlich gestaltet sein. Dies ist größtenteils von der Intention der Initiatoren abhängig. So kann eine Familienfreizeit ein intensives Erziehungsseminar sein oder Eltern Freiräume bieten, indem die Kinder betreut werden und die Eltern unter sich sind. Auch können Erziehungsfragen problematisiert und diskutiert werden oder Kontakte initiiert, ausgebaut und vertieft werden usw. Die unterschiedliche Gestaltung liegt zum einen in der Hand des Mitarbeiterteams, zum anderen in der Hand der Teilnehmer, wobei ein gutes Mittelmaß sicherlich den größten Erfolg verspricht. So lässt z.B. eine verplante oder überplante Freizeit den Teilnehmern nicht ausreichend Spielraum. Sie fühlen sich unterrichtet und können selbst nicht zu Wort kommen. Ebenso unbefriedigend kann der umgekehrte Fall sein, wenn nichts vorbereitet ist und das Team sich auf die Ideen der Teilnehmer verlässt. Ob diese Freizeit dann ihren Zielsetzungen gerecht wird, ist sehr fraglich.

Der Verlauf und die Ergebnisse der Freizeit werden von ganz unterschiedlichen Faktoren wie z.B. Gruppenzusammensetzung, Altersstrukturierung der Kinder, räumliche Gegebenheiten, Wetter, Dialogfähigkeit der Teilnehmer, Offenheit, Integrationsfähigkeit usw. bestimmt. Die eigentlichen Ergebnisse lassen sich zumeist erst am Ende einer Freizeit feststellen. Betrachten wir die zuvor beschriebenen Fallbeispiele, so werden wir feststellen, dass wohl kein Ergebnis vorher im Detail planbar oder zu erwarten war. Die Ergebnisse resultierten in erster Linie aus dem Zusammenspiel der Gegebenheiten und aus deren Kontrolle durch das Team. So bedarf es einer erfahrenen Betreuergruppe mit einem breiten pädagogisch-psychologisch-soziologisch-sozialpädagogischen Ansatz. Nur dann ist es möglich, auf die Vielfalt der Ereignisse adäquat zu reagieren und sinnvolle Angebote zu machen. Dementsprechend muss letztlich auch aus der jeweiligen Situation heraus entschieden werden, welche Methoden angewandt werden. Welche Auswirkungen räumliche und personelle Bedingungen haben können, wird auch erst im Verlauf der Freizeit deutlich. Hier sei verwiesen auf die Situation beim Essen. Viele kleine Tische bieten Rückzugsmöglichkeiten, ein großer runder Tisch aber auch den Platz für eine Gruppe.

Während der Freizeit laufen viele Prozesse ab. Ehepartner erleben sich in einer andersartigen Situation und zeigen neue Verhaltensweisen. Die Kinder lösen sich von den Eltern und fühlen sich dabei durch Gleichaltrige und das Betreuungspersonal unterstützt. Sie wagen so manchen Schritt nach vorne, den sie im häuslichen Bereich niemals tun würden. Diese Prozesse haben Auswirkungen auf den Beziehungsalltag junger Familien. Viele berichteten nach der Teilnahme an mehreren Freizeiten, dass die dort gemachten Erfahrungen ihr Verhältnis zum Partner, aber auch zu den Kindern, stark beeinflusst hätten. Vor allem helfen solche Treffen, Überbehütung abzubauen oder zu verhindern. Ganz besonders bedeutsam ist die von den Freizeiten ausgehende Wirkung auf die Erziehung der Kinder. Ohne dass Verhaltensweisen reflektiert oder diskutiert werden, kommt es durch das enge Zusammenleben mit anderen Familien und deren Vorbildwirkung zu Einsichten, Verhaltensänderungen und einem Umdenken hinsichtlich von Erziehungszielen und -stilen.

Ferner können den Eltern im Rahmen solcher Veranstaltungen Informationen, Wissen und Verhaltensmaßstäbe für die Erziehung ihrer Kinder mitgegeben werden. Ziel aller Maßnahmen ist es, den Eltern einerseits mehr Sicherheit in ihrem erzieherischen Handeln durch die Vermittlung von Kenntnissen und den Austausch mit Dritten zu geben sowie ihnen andererseits die Möglichkeit zu bieten, ihr eigenes Verhalten im Kontakt mit anderen kritisch zu überdenken und von diesen zu lernen.

Familienfreizeiten können auch einen großen Einfluss auf den Alltag in Erziehungsinstitutionen haben. So führen z.B. Freizeiten mit Kindergarteneltern dazu, dass häufige Teilnehmer auch im Kindergarten aktiv werden und, wenn notwendig, mit Hand anlegen. Auch können scheinbar schwierige Eltern gezielt zu Freizeiten eingeladen werden. Dadurch entsteht ein neues Kommunikationsfeld, man spielt und arbeitet gemeinsam, lernt voneinander durch Beobachtung, Nachahmung und Beratung. Ferner bilden sich Eltern-Kind-Gruppen und Nachbarschaftshilfen nach solchen Familienfreizeiten. Junge Familien schließen Freundschaften miteinander und treffen sich auch nach der Freizeit regelmäßig, betreuen wechselseitig die Kinder oder planen gemeinsame Unternehmungen.

Sicherlich steckt in den (therapeutischen) Familienfreizeiten eine große Zahl an Möglichkeiten zur Stützung und Stabilisierung von Familien. Jedoch lassen sich nur sehr schwer Mitarbeiter finden, die das für derartige Veranstaltungen notwendige Engagement einbringen können und wollen. In Stundenhonoraren lässt sich die Mitarbeit bei einer Familienfreizeit sicher nicht berechnen, auch müsste sie dann oft aufgrund der Kosten ausfallen. Generell bieten sich je nach Zielgruppe, Thema und Zuordnung zum Bereich der Familienarbeit oder Erwachsenenbildung Finanzierungsmöglichkeiten aus verschiedenen Quellen an. Dies muss jeweils im Einzelfall abgeklärt werden. Die positiven Auswirkungen von Familienfreizeiten sind aber diesen hohen Aufwand wert. So werden die inneren Familienbeziehungen stabilisiert, wird die Erziehung der Kinder verbessert, deren Ablösung unterstützt und die Familien mehr in das Gemeinwesen integriert.

Literatur

Goode, W. J. (1967): Soziologie der Familie. München: Juventa

Mollenhauer, K. (1974): Familienerziehung. In: C. Wulf (Hg.): Wörterbuch der Erziehung. München: Piper, S. 208-212

Richter, H. E. (1969): Eltern, Kind und Neurose. Reinbek: Rowohlt

Schneider, S. (1977): Freizeit. In: Lexikon zur Soziologie. Opladen: Westdeutscher Verlag, S. 242

Autorin

Ingeborg Becker-Textor ist Kindergärtnerin und Hortnerin. Sie studierte Diplom-Sozialpädagogik an der Fachhochschule Würzburg und Diplom-Pädagogik an der Universität Würzburg und hat mehrere Zusatzqualifikationen wie z.B. den Abschluss als Fachlehrerin für Werken und das Montessori-Diplom erworben.
Frau Becker-Textor arbeitete als Kindergartenleiterin in Würzburg, als Regierungsfachberaterin für Kindertageseinrichtungen in Unterfranken, als nebenberufliche Dozentin in der Ausbildung für Kinderpfleger/innen und Erzieher/innen, in der Fortbildung für Erzieher/innen und Fachkräfte in der Jugendhilfe sowie mehr als 20 Jahre lang als Referatsleiterin im Bayer. Sozialministerium (nacheinander in den Bereichen Jugendhilfe, Kindertagesbetreuung und Öffentlichkeitsarbeit). Im Ministerium war sie auch für zahlreiche Forschungsprojekte auf Landes- und Bundesebene zuständig. Von 2006 bis 2018 leitete sie zusammen mit ihrem Mann das Institut für Pädagogik und Zukunftsforschung (IPZF) in Würzburg.
Ingeborg Becker-Textor ist Autorin bzw. Herausgeberin von mehr als 20 Büchern und über 40 Medienpaketen. Sie hat ca. 140 Fachartikel in Zeitschriften, in Sammelbänden und im Internet veröffentlicht.
Homepage: https://www.ipzf.de