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Zitiervorschlag

Lernumgebungsmanagement

Heidi Ingemann Jensen

 

Nichts Neues unter der Sonne… Jeder weiß, dass kompetentes und erfolgreiches Lernumgebungsmanagement zu einer guten Unterrichtskultur führt. Dabei geht es oft darum gute Normen und Routinen zu erzeugen, damit sich Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte auf die Inhalte konzentrieren können. Ausgangspunkt für ein gutes Lernumgebungsmanagement stellen dabei Lehrkräfte selbst dar – in der Funktion als klare und eindeutige Leitungskräfte.

Lernumgebungsmanagement/Classroom Management

In diesem Kontext geht es um die Gestaltung von Lernumgebungen sowie um die Klassenführung. Classroom Management umfasst dabei Klassen-/Unterrichtsführung, das Unterrichtsmanagement oder die Klassenorganisation. Klassenführung ist dabei ein Sammelbegriff für die Praktiken, die Lehrkräfte und Erziehende anwenden, um einen würdigen und bedeutungsvollen Raum für das Lernen und die Entwicklung der Schülerinnen und Schüler zu schaffen. Für die Lehrkraft bedeutet dies ein komplexes und zielgerichtetes Bestreben, Lern- und Entwicklungsprozesse für alle Schülerinnen und Schüler in einer sicheren Umgebung festzulegen, zu organisieren, zu unterstützen, zu erleichtern und zu differenzieren. Es ist eine Praxis in der das didaktische, professionelle und soziale Handeln miteinander verflochten sind. Die Didaktik steht also nicht für sich allein, da die Art und Weise wie eine Klassenleiterin/ein Klassenleiter sich auf die Schülerinnen und Schüler bezieht und diese anweist – sich aufeinander zu beziehen – die Art und Weise beeinflusst wie die Praxis umgesetzt wird. Dieser reflexive Prozess ist ausschlaggebend dafür, ob die didaktische Planung im Unterricht erfolgreich ist oder nicht.

Ein gutes Lernumgebungsmanagement kennzeichnet sich durch folgende Kriterien

  • Lehrkräfte und Erziehende schaffen ein Lernumfeld das Sicherheit, Klarheit und gute Arbeitsgewohnheiten erzeugt,
  • Lehrkräfte organisieren den Unterricht so, dass Teilnahmemöglichkeiten für alle entstehen,
  • Lehrkräfte leisten eine gute Beziehungsarbeit und -pflege. 

Es ist wichtig sich daran zu erinnern, dass das Lernumgebungsmanagement keine angeborene Fähigkeit ist, sondern eine Disziplin, die Sie jeden Tag lernen und entwickeln können.

Ein gutes und strategisches Lernumgebungsmanagement kennzeichnet sich durch den Einbezug hervorsehbarer Herausforderungen aus dem Einzelunterricht sowie durch die Entwicklung eines guten und fundierten Unterrichtsplan. Dieser ist jedoch keine Garantie für einen erfolgreichen Unterricht, er bietet aber einen weitaus besseren Ausgangspunkt für den Erfolg. Die Entwicklung eines solchen "Unterrichtsmanagements" hängt mit dem stetigen Erwerb von Kenntnissen über das Lernumgebungsmanagement und den Erfahrungen aus den einzelnen Klassenverbänden zusammen.

Wichtige Hinweise

  • Durchdachtes und professionelles Lernumgebungsmanagement kennzeichnet sich durch kooperative Strategien und wirkt störendem Verhalten entgegen.
  • Planen Sie einen starken Anfang und ein gutes Ende für Ihren Unterricht. Entwickeln Sie Ihre eigenen Rituale und bieten Sie klare Strukturen an. Dies erhöht den Fokus und verbessert das Verständnis der Schülerinnen und Schüler.
  • Formulieren Sie drei gute Fragen, die die Schülerinnen und Schüler zum Nachdenken anregen und darüber sprechen lassen, was sie aus dem Inhalt des Unterrichts herausholen. Dies schafft Sinn und Motivation.
  • Überlegen Sie, wie Sie Ihren Körper und Ihre Stimme nutzen möchten. Überlegen Sie, wie Sie die Klasse mit Ihrem Körper und Ihrer Stimme leiten könnten. Diese Vorabüberlegungen schaffen Arbeitszufriedenheit und einen Fokus.
  • Markieren Sie Herausforderungen und Erwartungen an die Schülerinnen und Schüler, um ihnen einen Eindruck davon zu vermitteln wie sie gut abschneiden können.
  • Erklären Sie die Implikationen im Unterricht, sodass der akademische und didaktische Überblick mit den Schülerinnen und Schülern geteilt wird, wodurch die Aussagekraft im Unterricht gefördert wird.
  • Schaffen Sie eine positive und fürsorgliche Lernumgebung, die sich eher durch dialogische, als durch monologische Kommunikation und durch offene Prozessfragen auszeichnet.
  • Versuchen Sie im Schulkontext Regeln und Routinen zu vereinbaren, die ab Beginn des Schuljahres im Klassenzimmer anzuwenden sind.

Reflexionsfragen zum Lernumgebungsmanagement

  • Wie sorgen Sie für Abwechslung im Unterricht?
  • Welche (didaktischen) Methoden wählen Sie?
  • Wie werden lern- und schülerzentrierte Aktivitäten gewichtet?
  • Was genau tun Sie, um einen guten Einstieg in den ersten Teil Ihres Unterrichts zu schaffen?
  • Wie erfassen und evaluieren Sie den Kurs, den Tag oder die Stunde des Lehrens und Lernens am Ende?
  • Welche Rolle/n möchten Sie während des Unterrichts einnehmen?
  • Wie können Sie zwischen Nachfragen, Unterweisen, Beraten und Vorlesen wechseln?

Einstellungen zur Schüler- und Beziehungskompetenz

Ein wichtiger Bezugspunkt im Lernumgebungsmanagement ist die Persönlichkeit und Einstellung der Lehrkräfte. Einstellungen und Annahmen ob und wie Schülerinnen und Schüler lernen stehen in direkter Verbindung zu ihrem Lernverhalten und -erfolg.

Wenn Lehrkräfte der Ansicht sind, dass alle Schülerinnen und Schüler im Allgemeinen lernen können, führt dies auch in der Regel dazu, dass diese Lernchancen stärker wahrnehmen.

Ebenso entscheidend für die Lernchancen von Schülerinnen und Schülern ist die Annahme von Lehrkräften darüber, ob diese eher individuell lernen oder nicht. Dies bedeutet, wenn Sie als Lehrkraft glauben, dass jeder auf ihre/seine eigene Weise lernt und Sie als Lehrkraft im Unterricht individuelle Bedürfnisse berücksichtigen, können Sie Lernchancen erhöhen. Je toleranter Lehrkräfte gegenüber kritischen Meinungen sind und Schülerinnen und Schüler mit Respekt begegnen sowie Interesse an ihren Ideen haben, desto stärker entwickelt sich auch eine ähnliche Einstellung bei den Schülern.

Forschungsergebnisse zeigen, dass besonderes die Lehrerentwicklung in Teams dabei helfen kann Einstellungen gegenüber den Schülerinnen und Schüler zu erkennen und ggf. zu verändern. Wenn Lehrkräfte ihre Einstellungen gegenüber Schülerinnen und Schülern, von "negativ zu positiv" und von "nicht entwicklungsbezogen zu entwicklungsbezogen" ändern, ändert sich auch das Lernverhalten der Schülerinnen und Schüler in eine positive Richtung. Lehrkräfte die Wärme, Respekt, Vertrauen, Einfühlungsvermögen und eine positive Beziehung zu den Schülern ausstrahlen, können Lernmöglichkeiten steigern.

Wenn die Lehrkraft die Klasse 7a betritt, was in diesem Zusammenhang eine fiktive Schülergruppe ist, sollte diese die Dynamik in der Schülergruppe lesen können. Sehen welche Subkulturen unter den Schülerinnen und Schülern existieren und wie die Schülergruppe als soziales System zusammenhält. Die Lehrkraft sollte darauf achten, ob einzelne Schülerinnen und Schüler in die Gemeinschaft aufgenommen oder von der Gemeinschaft ausgeschlossen werden. Diese Faktoren sind in Bezug auf die soziale Eingliederung für die einzelnen Schülerinnen und Schüler von entscheidender Bedeutung. Es sollten alle möglichen Ressourcen eingesetzt werden, um die Solidaritätsanerkennung der anderen Akteure in der Gemeinschaft zu erreichen.

Herausforderungen der Lehrkräfte bestehen daher nicht nur darin Motivation, klare Strukturen und eine positive Beziehungsbildung zu erzeugen, sondern auch darin Gemeinschaftskommunikation, Medien und Rollen zu lesen und zu fördern. Infolgedessen muss die Lehrkraft ihre didaktischen und persönlichen Begegnungen mit der Schülergruppe so gestalten, dass sie Regeln setzt, die den Stärken der Gemeinschaft oder der Subkulturen entspricht oder diese außer Kraft setzt.

Die Schülergemeinschaft kann die Substanz und Bedeutung einer bestimmten Kleiderordnung, eines bestimmten Verhaltens gegenüber einem, mehreren oder allen Lehrkräften, die Wahrnehmung ihres eigenen Verhaltens und ihrer Angemessenheit bestimmen. Die Rolle der Lehrkraft ist daher sehr komplex. Form und Inhalt des Lernumgebungsmanagements können nicht als fertige und strenge Methoden, sondern als Kompetenz der Lehrkraft und als Ansatz für die Zusammenarbeit mit der Schülergruppe und einzelnen Schülerinnen und Schülern beschrieben werden.

Die Beziehung der Lehrerkraft zu einzelnen Schülern hat weiterhin einen Einfluss auf die Beziehung der Lehrkraft zur der gesamten Klassengemeinschaft. Die Qualität der Einzelbeziehungen beeinflusst die Erfahrungen der Schülerinnen und Schüler in Bezug auf den Unterricht und das jeweilige Fach. Daher ist es gerade wichtig eine gute Beziehung zu den Schülerinnen und Schülern aufzubauen, mit denen die Lehrkraft Schwierigkeiten hat, Beziehungen aufzubauen. „Brüchige“ oder weniger gute Beziehungen können sozusagen die Lernumgebung beeinflussen.

Gute Beziehungen bauen sich erst im Laufe der Zeit auf! Je weniger Zeit eine Lehrkraft oder der Erziehende in jeder Klasse verbringt, desto zerbrechlicher kann die Beziehung werden. Daher ist es wichtig, dass Sie dem Beziehungsaufbau und -pflege Priorität einräumen – nicht zuletzt in den Klassen, mit denen Sie am wenigsten Kontakt haben.

Ebenso beeinflussen die wechselseitigen Beziehungen, der Schülerinnen und Schüler untereinander, den Unterricht sowie die Wahrnehmung auf den Schultag. Die Lehrkraft trägt damit auch die Verantwortung für die Beziehungen der Schüler und Schülerinnen untereinander und spielt eine wichtige Rolle bei deren Aufbau.

Abschließend lässt sich festhalten, dass die Motivation der Schülerinnen und Schüler aus ihren allgemeinen Erfahrungen resultieren können, die sie im Laufe der Zeit über ihre Selbstwahrnehmung und ihren Glauben geformt haben. Grundsätzlich wird davon ausgegangen, dass die überwiegende Mehrheit, der Schülerinnen und Schüler, motiviert ist zu lernen. Im Fall, dass Schülerinnen und Schüler sich nicht engagieren, verfügen diese möglicherweise nicht über die notwendigen Strategien, um eigenständig voranzukommen oder sie haben ein negatives Selbstbild.

Wichtige Hinweise

  • Eine wichtige Kompetenz der Lehrkraft besteht darin, eine bedeutungsvolle Beziehung zu den Schülerinnen und Schülern aufzubauen und zu festigen.
  • Eine weitere Kompetenz besteht darin, die Beziehungskompetenz der Schülerinnen und Schüler im Allgemeinen zu stärken.
  • Die Lehrkraft weiß, um die Bedeutung der sozialen Gemeinschaft und Subkultur, die sich auf das Verhalten der Schülerinnen und Schüler auswirken können.
  • Gleichzeitig wird die Unzulänglichkeit der strukturellen Autorität anerkennt.
  • Es ist wichtig, dass Sie sich als Lehrkraft mit der Bedeutung ihrer beruflichen und persönlichen Autorität auseinandersetzen, wenn Sie im Kontakt mit einzelnen Schülerinnen und Schülern oder Schülergruppen stehen.
  • Achten Sie darauf, dass Schülerinnen und Schüler die Beziehung zu anderen in der Klasse pflegen.
  • Beziehungen sollten Gerechtigkeit wiederspiegeln und durch Richtlinien gekennzeichnet sein, die sie schützen und respektieren.

Gute Reflexionsfragen an Schülerinnen und Schüler

  • Was möchten Sie lernen?
  • Warum ist es Ihnen wichtig?
  • Was ist der Zweck der Aufgabe?
  • Welche Möglichkeiten bietet es Ihnen?
  • Wie finden Sie die Lösung?
  • Wie arbeiten Sie am besten zusammen?
  • Wer oder was fordert Sie im Arbeitsprozess heraus?
  • Wer unterstützt Sie?
  • Wo liegen Ihre Stärken und Schwächen?
  • Wo ist es am klügsten in Ihrem Arbeitsprozess anzufangen?
  • Wann haben Sie ein zufriedenstellendes Ergebnis erzielt?

Vorbereitung und Planung von Unterricht

Die Unterrichtsplanung ist von zentraler Bedeutung für ein angemessenes Lernumgebungsmanagement. Wenn die Unterrichtsmaterialien fertig sind und nur wenig Zeit für den Einstieg aufgewendet wird, steigen Lernchancen für die Schülerinnen und Schüler. Der geplante Unterricht, der die Übereinstimmung mit zuvor erlerntem Material und dem Lernfortschritt sicherstellt, fördert das Lernen der Schülerinnen und Schüler.

Dies geschieht unter anderem durch die Berücksichtigung folgender Punkte:

  • Die Lehrkraft lenkt die Aufmerksamkeit der Klasse auf die zentralen Punkte des Lehrplans.
  • Das bereits Gelernte wird durch neue Themen erweitert und erlerntes Material wird wiederholt.
  • Schnelles und korrektives Feedback hilft dabei wesentliche Prinzipien hervorgehoben.

Abschließend lässt sich durch Forschungsergebnisse zeigen, dass effektive Lehrkräfte den Unterricht häufig mit einem Plenum beginnen und beenden. Zu Beginn des Unterrichts gibt die Lehrkraft den Schülerinnen und Schülern einen Einblick in die Struktur und die Lernziele des Unterrichts. Am Ende erstellt sie einen Überblick über den unterrichteten Lehrplan.

Wichtige Hinweise

  • Lehrkräfte, die mehrere Lehrmethoden beherrschen und anwenden, tragen zu besseren Lernchancen bei.
  • Lehrkräfte, die zur Metakognition ermutigen, tragen zu besseren Lernchancen bei.
  • Lehrkräfte, die alternative Ansätze und Erklärungen in Bezug auf den Lehrinhalt vorbereitet haben, tragen zu einem tieferen Verständnis der Schülerinnen und Schüler bei.
  • Lehrkräfte, die sich bei der Auswahl der Lehrmethoden davon leiten lassen, die Interessen der Schülerinnen und Schüler zu berücksichtigen, tragen zu einem besseren Lernprozess bei.
  • Die Anwendung von Methoden der aktiven Einbeziehung und Unterstützung im Unterricht kann Lernprozesse verbessern.
  • Schülerinnen und Schüler die sich gegenseitig etwas erklären steigern ihre Lernchancen.
  • Das Aufzeigen des akademischen Fortschritts von Schülerinnen und Schüler trägt zur Veranschaulichung ihrer eigenen Lernprozesse bei.
  • Feedback seitens der Schülerinnen und Schüler zu Ihrer Arbeit kann zu einem besseren Lernen im Klassenzimmer beitragen.
  • Variationen im Unterricht und die Operationalisierung fließender Übergänge, stellen wichtige Bezugsquellen für ein gelingendes Lernumgebungsmanagement dar.
  • Die Differenzierung des Unterrichts durch organisatorische und methodische Maßnahmen nach den jeweiligen individuellen Begabungen oder Interessen der Gruppe verbessert die Beteiligungschancen im Unterricht.
  • Lehrkräfte sollten den Unterricht aus der Perspektive der Schüler betrachten und beispielsweise um Rückmeldung bitten.
  • Lehrkräfte sollten negative Kategorisierungen wie „lernschwache Kinder“ oder „Unruhestifter“ vermeiden.

Zusammenfassung

1. Der Lehrer schafft eine Unterrichtsumgebung die sich positiv auf das Lernen fokussiert

Auch hier zeigen einige Studien, dass es entscheidend ist, ein positives Umfeld im Klassenzimmer zu schaffen, dass auf das Lernen ausgerichtet ist.

Ein positives und sicheres Lernumfeld ist wichtig, da es die Grundlage für die Schülerinnen und Schüler ist, um sich zuversichtlich genug zu fühlen, offen über die Dinge zu reden, was sie (noch) nicht wissen.

Schülerinnen und Schüler müssen auch davon erzeugt sein, dass die Interaktionen mit der Lehrkraft und der Schülergruppe fair und vorhersehbar sind. Sie sollten das Gefühl haben, dass Fehler nicht nur toleriert werden, sondern Fehler vielmehr begrüßt werden.

Da die Möglichkeit Fehler in einem sicheren Unterrichtsumfeld aufzudecken, zu Lernmöglichkeiten führt.

2. Was Lehrkräfte für eine gute Lernumgebung tun können

Lehrkräfte sehen die Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler und kümmern sich kontinuierlich um diese. Lehrkräfte kennen die Spielregeln in der Klasse.

Lehrkräfte sind sich der Konflikte in der Schülergruppe bewusst und gehen mit ihnen um.

3. Die Lehrkraft legt die Ziele für die Schülerinnen und Schüler fest

Es ist wichtig, dass Lehrkräfte daran arbeiten Ziele zu setzen, die für das jeweilige Niveau angemessen sind.

Schülerinnen und Schüler erreichen mit größerer Wahrscheinlichkeit ein höheres Niveau, wenn Lehren und Lernen für sie sichtbar gemacht wird durch gesetzte Lernziele.

Gute Lernziele machen den Schülerinnen und Schülern klar was sie lernen müssen – wo und wann sie ihre Energie investieren sollten und wann sie auf dem richtigen Weg sind.

4. Für die Lehrkraft ist es wichtig

Arbeiten Sie an Lernzielen, während der Unterricht organisiert ist.

Die Festlegung der Lernziele basiert auf dem Wissen über die Voraussetzungen der Schülerinnen und Schüler.

Machen Sie den Schülern die Lernziele klar. Stellen Sie sicher, dass die Ziele kontinuierlich an eine heterogene Schülergruppe angepasst werden müssen.

5. Die Lehrkraft arbeitet im Unterricht mit Evaluation und Feedback

Das Feedback der Lehrkraft ist eines von 10 Elementen, die den größten Einfluss auf das Lernen der Schülerinnen und Schüler haben.

Der Zweck des Feedbacks besteht darin die Qualität des Unterrichts zu verbessern.

Der Unterricht wird gemeinsam mit den Lernenden reflektiert und ggf. ein Änderungsbedarf ermittelt.

Rückmeldungen können sowohl Rückmeldungen an die Lehrkraft über das Lernen der Schülerin/des Schülers als auch Rückmeldungen an die Schülerin/den Schüler über ihren Lernfortschritt betreffen.

6. Lehrkräfte können im Unterricht mit Feedback und Bewertung arbeiten, indem sie

Das bereits bestehende Wissen und den Lernfortschritt der Schülerinnen und Schüler evaluieren, um den Unterricht zu planen.

Schülerinnen und Schüler um ein Feedback zum Unterricht bitten (z.B. zu Methoden, Themen, Arbeitsmethoden, wahrgenommenen Vorteilen) und mögliche Änderungswünsche in die Unterrichtsplanung integrieren.

Schülerinnen und Schüler Feedback zur Arbeitsleistung und Teilnahme geben.

7. Die Lehrkraft bindet Schülerinnen und Schüler ein

Schülerbeteiligung bedeutet die Schaffung eines Dialogs zwischen Lehrkräften und Schülern.

Die wichtigste Aufgabe für Lehrkräfte ist es den Schülern zuzuhören.

Aktives Zuhören kann der Lehrkraft einen besseren Einblick und ein tieferes Verständnis in die Lernentwicklung von Schülern geben.

Die Lehrkraft kann so ermitteln was Schülerinnen und Schüler (noch) lernen müssen und wie das Gelernte mit neuen Dingen, Themen oder Konzepten verbunden werden können.

8. Die Lehrkraft variiert den Unterricht

Für Schülerinnen und Schüler ist es von Vorteil, wenn Lehrkräfte unterschiedliche Unterrichtsmethoden anwenden, die an das Lernen der Schülerinnen und Schüler sowie an den Zweck des Unterrichts angepasst sind.

Es ist jedoch auch wichtig, dass der Unterricht so variiert, dass dieser trotzdem einen klaren Rahmen und eine klare Struktur aufweist.

Autorin

Heidi Ingemann Jensen aus Dänemark.

Ausgebildete Pädagogin mit Management-Diplom. Arbeitet seit 13 Jahren als Kitaleitung in Dänemark. In der KLAX- GmbH ist sie angestellt, als pädagogische Bereichsleiterin und verantwortlich für das internationale Konzept.

Heidi Jensen beschäftigt sich leidenschaftlich mit Bildungsbereichen, in denen Lernumgebungen geschaffen werden, die Kinder fit für die Zukunft fit machen. Sie ist überzeugt, dass die Förderung von Kompetenzen des 21. Jahrhunderts nicht erst in der Schule beginnt. Kinder sollten mit Fehlermutigkeit und einer Maker-Mentalität frühzeitig motiviert werden. Digitale Medien kreativ nutzen zu können, sieht Heidi Jensen als Teil der Kompetenzen des 21. Jahrhunderts an. Weiterhin hat Sie bei mehreren großen Konferenzen und Workshops zu diesem Thema präsentiert sowie mehrere Artikel dazu veröffentlicht.

Heidi Jensen betrachtet Spiel, Bildung und Playfull Learning als Grundvoraussetzung für sowohl die kleinen Kinder in Kitas als auch für die Schüler/Innen in der Schule. Die Entwicklung der Lernumgebungen erfolgt durch pädagogische und didaktische Überlegungen, bei denen der spielerische Motivationsansatz einbezogen werden sollte.