Rezension
George Johansson, Jens Ahlbom: Willy Werkel baut ein E-Auto. Aus dem Schwedischen von Angelika Kutsch. Stuttgart: Urachhaus 2023, 40 Seiten, EUR 18,00 – direkt bestellen durch Anklicken
Die Bilderbücher über „Willy Werkel“ gehören in jede Kita – und falls sie dort nicht vorhanden sind, sollten Eltern sie für ihre Kinder kaufen! Hier wird naturwissenschaftlich-technische Bildung interessant und kindgemäß vermittelt. Inzwischen gibt es beim Verlag Urachhaus den bereits rezensierten Sammelband „Willy Werkel baut ... ein Auto | ein Schiff | ein Flugzeug“, die Bücher „Willy Werkel baut ein Haus“ und „Willy Werkel – Buffa will helfen“ sowie die Neuerscheinung „Willy Werkel baut ein E-Auto“.
Willy Werkel sitzt mit seinem Boxer Buffa an dem See vor seinem Holzhaus und den Nebengebäuden, angelt und denkt nach. Da wird er von einem Gewitter überrascht und als er zum Haus läuft, schlägt ein Blitz in die Kiefer hinter seiner Werkstatt ein. Und da hat er eine zündende Idee „Natürlich, Elektrizität! Elektro-Auto. Ich werde ein E-Auto bauen!“
Da Willy Werkel – zeitgemäß! – großen Wert auf Recycling legt, holt er zunächst allerlei Schrott von seinem „Das-kann-man-noch-mal-brauchen“-Haufen. Aber das reicht natürlich nicht für einen PKW. Zudem hat er noch nie ein E-Auto gebaut. Und so bittet er Gordon van Gogg (Designer), Figge Ferrum (Kunsttischler), Daisy Diesel (Solarzellenexpertin) und Doris Digital (Computertechnikerin) um Hilfe. Gemeinsam wird geplant, zusammengebaut und programmiert – bis schließlich ein solarbetriebenes E-Auto mit einer Karosserie aus Holz(span)platten fertig ist.
Kinder lernen beim (Vor-) Lesen dieses Buches, aus welchen Bestandteilen ein E-Auto besteht und wie diese zusammenwirken, wie kreative Prozesse verlaufen und wie wichtig die Zusammenarbeit von Fachleuten mit verschiedenen Qualifikationen ist. Zudem finden sie auf drei der vier inneren Einbandseiten eine „kleine Elektrizitätslehre“: Hier erfahren sie, was Strom ist, wieso für seine Erzeugung Magnete und Spulen mit eng gewickeltem Kupferdraht benötigt werden und wie Generatoren, Elektromotoren, Batterien und Sonnenkollektoren funktionieren.
Das von dem schwedischen Schriftsteller George Johansson verfasste Buch wurde von Jens Ahlbom mit farbenfrohen und detailreichen Aquarellen illustriert (der Blick der Kinder lässt sich auf die vielen Einzelheiten lenken, wenn man z.B. mit ihnen nach der kleinen Maus sucht, die in vielen Bildern auftaucht). Gemeinsam gelingt es ihnen vorbildhaft, Sachbuchinformationen über eine interessante Geschichte und lebensnahe Bilder zu vermitteln.
Martin R. Textor