Zitiervorschlag

Rezension

Jennifer Berne, Vladimir Radunsky: Auf einem Strahl aus Licht. Eine Geschichte über Albert Einstein. Aschaffenburg: Alibri Verlag 2021, 48 Seiten, EUR 17,00 – direkt bestellen durch Anklicken

Nach einem abwechslungsreichen Berufsleben hat Jennifer Berne ein neues Betätigungsfeld entdeckt: Sie schreibt Bücher und Artikel für Kinder. Dabei greift sie Themen auf, die mit ihren vielfältigen Interessen zusammenhängen: „Biologie, Zoologie, Geologie, Physik, Kosmologie. Über Bakterien, Viren, DNA, Zeit und Raum, Evolution und die Entstehung der Sterne und Planeten. Ich begann, über das Universum zu schreiben, das ich immer geliebt habe“ (aus ihrer Biografie).

Es ist nicht verwunderlich, dass sich Jennifer Berne in diesem Kontext auch mit Albert Einstein befasste und beschloss, dieser faszinierenden Persönlichkeit ein Bilderbuch zu widmen. Sie erzählt, dass er bis zu seinem dritten Lebensjahr kaum gesprochen hat, sondern immer nur neugierig geschaut und sich gewundert hat. Als er krank war, von seinem Vater einen Kompass geschenkt bekam und fasziniert betrachtete, wie die Nadel immer nach Norden zeigte, erkannte er, dass das Universum voller Geheimnisse ist – und Albert Einstein wollte diese Geheimnisse verstehen! So stellte er in der Schule so viele Fragen, dass manche Lehrer meinten, dass er den Unterricht stören würde. Er las immer mehr wissenschaftliche Werke, studierte und wollte nach dem Hochschulabschluss Lehrer werden. Aber er fand keine Stelle. So arbeitete er in einem Büro der Regierung.

Dann erzählt Jennifer Berne, mit welchen Fragen sich Albert Einstein befasste: Wie kann sich ein Stück Zucker in einer Tasse Tee auflösen? Wie kann Pfeifenrauch in der Luft verschwinden? So entdeckte Einstein beispielsweise, dass alle Materie aus Atomen besteht, dass sich alles durch Raum und Zeit bewegt und dass nichts so schnell wie das Licht ist. Er schrieb Artikel für wissenschaftliche Artikel, und langsam entdeckte die akademische Welt, dass er ein Genie war.

Selbstverständlich erzählt Jennifer Berne all dies in einer kindgemäßen Sprache – mit nur einigen Sätzen mehr als in der gerade erfolgten Zusammenfassung. Zudem widmet sie sich ausführlich den Eigenarten Albert Einsteins: dass einer seiner Lieblingsplätze zum Nachdenken ein kleines Segelboot war, dass er gerne Geige spielte, dass er keine Socken trug, dass er oft gedankenverloren spazieren ging, dass er Gespräche mit kleinen Kindern liebte, dass er gerne lachte... Und sie schreibt darüber, dass auf seinen wissenschaftlichen Erkenntnissen unser Verständnis vom Universum, von Materie, Raum und Zeit u.v.a.m. beruht. Viele Fragen hat er aber auch der Nachwelt hinterlassen, und so schreibt Jennifer Berne zum Schluss: „Fragen, die vielleicht du irgendwann beantworten wirst... indem du dich wunderst, nachdenkst und es dir vorstellst“.

Die teilweise plakativ kolorierten graphischen Zeichnungen stammen von dem russischen Künstler Vladimir Radunsky, der 1982 in die USA emigrierte und 2018 im Alter von 64 Jahren verstarb. Er gestaltete viele Bücher für Kinder und Erwachsene – oft auf sehr ausgefallene Art und Weise.

Das Bilderbuch für Kinder ab fünf Jahren führt in die Welt der Wissenschaft ein. Zugleich macht es deutlich, dass man ganz anders als gleichaltrige Kinder oder Erwachsene sein kann und trotzdem ein erfolgreiches und glückliches Leben führen kann. Das Buch kann Eltern und sozialpädagogischen Fachkräften in Kitas wärmstens zum Kauf empfohlen werden.

Martin R. Textor



In: Klax International GmbH: Das Kita-Handbuch.

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