Zitiervorschlag

Rezension

Malgorzata Mycielska, Aleksandra Mizielinska, Daniel Mizielinski: Das funktioniert? Verblüffende Erfindungen. Frankfurt am Main: Moritz Verlag 2019, 3. Auflage, 128 Seiten, EUR 14,95 – direkt bestellen durch Anklicken

Das funktioniert

Das Autor:innenteam um Malgorzata Mycielska, Aleksandra Mizielinska und Daniel Mizielinski besteht aus einer Kunsthistorikerin und zwei Grafikdesignern. Mit dem Schwerpunkt auf Typographie überzeugen die Autor:innen durch die Zusammenstellung erfinderischer Kuriositäten und einer Liebe zum Detail, wenn es um die graphische und haptische Gestaltung des Buches geht – letzteres durch den Pappband mit Fadenheftung und überzeugende Illustrationen sowie das 130g starke Papier.

Der Frage nachgehend, wie Menschen auf die unterschiedlichen Erfindungen kommen, schreiben die Autor:innen: „Am Anfang einer Erfindung stehen meistens Wünsche oder Bedürfnisse. Jemand hat einen Wunsch und will ihn sich unter allen Umständen erfüllen. Einem anderen ist seine Arbeit so zuwider, dass er nur noch darüber nachdenkt, wie er sie leichter erledigen kann.“ (S. 6) Damit eröffnet dieses Buch sehr eingänglich das Thema der Erfindungen und darüber hinaus das Thema der Patente. Kindern wird somit auch gezeigt, wie erfinderische Gedanken und Entwürfe gesichert werden.

„Vielleicht erfindet ihr ja auch mal was. Dann solltet ihr schnell zum Patentamt wetzen. Die Beamten dort prüfen die Erfindungen, und Spielsachen sind genauso zulässig wie bemannte Raketen. Nur originell müssen sie sein, herstellbar und funktionstüchtig. Ist das erfüllt, erhält der Erfinder ein Patent und damit das Recht, seine Erfindungen für einen bestimmten Zeitraum als Einziger zu nutzen.“ (S. 9)

Für Kinder ab 9 Jahren wird mit diesem Buch eine Zeitreise durch die Geschichte der Erfindungen geboten, die im 1. Jahrhundert beginnt und die antike Fotozelle vorstellt. Die jeweiligen Illustrationen zeigen grafische Bilder mit großen Farbflächen und Schraffuren, die dem ganzen Buch einen comicähnlichen Charakter geben. In den zum Teil humoristisch und grotesk anmutenden Alltagssituation zeigt das Autor:innenteam anhand von typisierten Figuren, zu welchen Zwecken Erfindungen erdacht und mit welcher Raffinesse diese umgesetzt wurden. Dies zeigt sich am Beispiel der eingangs erwähnten antiken Fotozelle, die als selbstöffnende Tempeltür aus dem 1. Jahrhundert eingesetzt wurde, um den Menschen glauben zu lassen, „dass ein unsichtbarer Gott die Tempeltür öffnete.“ (S. 10)

In diesem Buch werden insgesamt 30 Erfindungen vorgestellt, die sowohl Begeisterung als auch Verwunderung bei der Leserschaft auslösen. Es ist daher ein wunderschönes Buch für technik- und gesellschaftsinteressierte Kinder und Erwachsene – zum Stöbern und Staunen.

Reinhild Pieper

 



In: Klax International GmbH: Das Kita-Handbuch.

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