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Zitiervorschlag

Rezension

Verena Hochleitner: Die drei Ritterinnen. Innsbruck, Wien: Tyrolia Verlag 2020, 160 Seiten, EUR 16,95 - direkt bestellen durch Anklicken

 

Ein richtiges Lesevergnügen liegt vor mir: Der Autorin und Illustratorin Verena Hochleitner ist wieder ein witziges und fantasievolles Werk für das erste Lesealter gelungen! Hauptfiguren sind die drei Nachbarskinder Bronski, Wanda und Kaspar. Im letzten Buch der Autorin waren sie noch Räuber, nun aber durchkämmen und erobern sie eine Ritterburg. Und so begegnen Sie als Leser/in den drei furchtlosen Ritterinnen. Es wird spannend. Man hat vergessen, sie zu einem Fest einzuladen, und jetzt schwören sie Rache.

Soll ich aufzählen, was alles passiert? Ich will in dieser Rezension aber nicht alles vorweg verraten. Deshalb nur so viel: Die Ritterinnen kommen in den Besitz eines Päckchens, aber das ist für jemanden anderes bestimmt... Und wer ist Renate Prinz? Und wo treffen die drei Ritterinnen Krokodile und Schlangen? Was hat ein abgenagter Hühnerknochen mit den Ritterinnen zu tun? Waren Sie schon mal in einer Zeitschleife gefangen? Die Ritterinnen schon. Und warum besuchen sie das Burggespenst?

Na, ist es mir gelungen, Sie neugierig zu machen? Wollen Sie vielleicht eine Leseprobe? Gerne, z.B. von Seite 81: „Der Schatten riss das Maul auf und entblößte eine Reihe wahnwitzig spitzer Zähne. Das war wahrlich nicht das Gebiss des sagenumwobenen Unholds, der sich von Kartoffeln ernährte und Spinnen auf seiner Zunge spazieren ließ. Wenn schon, dann musste es ein Keller-Drache sein...“

Jetzt wüssten Sie sicher gerne, was das zu bedeuten hat. Ich will Ihnen aber nicht ersparen, das Buch selbst zu lesen, es Ihren Kindern vorzulesen, es vielleicht als lustige Klassenlektüre in Grundschule oder Hort einzusetzen. Alle werden ihren Spaß damit haben, das kann ich Ihnen versichern!

Es geht spannend weiter: Wie sich wohl das Schuhproblem lösen wird? Schwerter werden neu geschmiedet, Kaspars Ohren zum Glühen gebracht, und ein Becher wird zum Hörrohr. Aus einer Küche wird ein Schlachtfeld, und ein paar Buchstaben verändern die ganze Geschichte. Der letzte Satz des Buches steht auf Seite 153: „Dann wurde im Türmchen das Licht gelöscht.“ Jetzt bitte umblättern, und dann sehen Sie Leute schlafen. Wer das wohl ist?

Durch die Geschichte begleiten die Illustrationen von Verena Hochleitner, mal schwarz-weiß, mal bunt, mal klein, mal groß. Plakativ, bizarr, kindlich ergänzen die Bilder den Text in wunderbarer Weise. So wird das Buch in seiner Ganzheit zu einem richtigen Kunstwerk!

Wann kaufen Sie dieses Buch? Wichtig ist, dass Sie nicht vergessen, das Buch vor dem Einsatz oder dem Verschenken selbst zu lesen. Dann merken Sie schnell, wann Sie z.B. beim Vorlesen eine Pause machen sollten! Auf ins Abenteuer mit den drei Ritterinnen...

Ingeborg Becker-Textor