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Zitiervorschlag

Kulturelle Vielfalt in Kitas fragend in den Blick nehmen

Mirjam Christ

 

Karl, Ella, Mohammed und Sheela sind ungefähr gleich alt und alle vier besuchen die Kita. Damit weisen sie viele Gemeinsamkeiten auf, jedoch unterscheiden sich ihre Lebenswelten. Karl lebt in einer Patchworkkonstellation. Ella gewöhnt sich gerade an ihre neue Pflegefamilie. Mohammed hat eine geistige Behinderung und redet eher wenig, versteht aber neben Arabisch auch Deutsch und Griechisch. Und Sheela wächst zwar bei ihren Eltern auf, die einen akademischem Hintergrund mitbringen, sie verfügen aber nur über ein geringes Einkommen.

Grundsätzlich sollten diese Unterschiede keine Rolle spielen, indem die Kinder in der Kita einen Ort vorfinden, der so gestaltet ist, dass sie dort alle lernen, spielen und sich wohlfühlen können. Sie bringen allerdings verschiedene Erfahrungen und Lebensweisen in die Kita mit. Werden die Unterschiede nicht beachtet, wird dadurch auf der einen Seite auf die Möglichkeit verzichtet, die Kita zu einem Ort zu machen, an dem Vielfalt tatsächlich erlebt und ein selbstverständlicher Umgang damit erlernt werden kann. Und auf der anderen Seite können ohne eine Berücksichtigung der Unterschiede bestehende Benachteiligungen und ungleiche Chancen auf Bildung nicht erkannt und abgebaut werden.

In Hinblick auf die Unterschiedlichkeit der Kinder nehmen Kitaleiter*innen in den letzten Jahren in ihren Einrichtungen vor allem eine Zunahme an kultureller Vielfalt wahr, insbesondere von Kindern mit Migrationshintergrund und mit unterschiedlichen Glaubensrichtungen (Schutter & Braun, 2018). Außerdem gibt jede*r vierte Leiter*in an, dass mehr als 30 % der betreuten Kinder eine andere Familiensprache sprechen (Olszenka & Riedel, 2020). Es lohnt sich also, sich mit dem Thema kulturelle Vielfalt auseinanderzusetzen.

Dafür soll zuerst geklärt werden, was sich hinter dem Begriff Kultur verbirgt, um dann die Herausforderungen, aber auch die Potenziale aufzuzeigen. Mit diesem Wissen im Gepäck wird den Fragen nachgegangen, was es für den Umgang mit kultureller Vielfalt braucht und wie sie im Kita-Alltag berücksichtigt werden kann.

Zum Einstieg: Was heißt Kultur?

Der Begriff Kultur[1] wird sehr unterschiedlich verwendet. Zum einen wird er häufig eingesetzt, um das Angebot, welches die Kunstszene hervorbringt, zu beschreiben. Zum anderen wird er oft gebraucht, um auf die Herkunft bzw. die (andere) Nationalität einer Person zu verweisen. Versteht man Kultur aber als Lebensweise, dann zeigt sich, dass sie eng an die Lebensverhältnisse der Menschen geknüpft ist, wie z.B. an das Wohnumfeld, das sich zwischen ländlich und städtisch bewegen kann, an ihre wirtschaftliche Situation, an Bildungsmöglichkeiten sowie an die Art des Zusammenlebens in der Familie. Kultur lässt sich daher nicht allein durch nationale oder ethnische Aspekte definieren. Dementsprechend können Menschen aus dem gleichen Land auch zu unterschiedlichen kulturellen Gruppen gehören (Lamm & Dintsioudi, 2017).

Definition

Denn in Bezug auf kulturelle Vielfalt kann unter Kultur ein „Orientierungssystem, das unser Wahrnehmen, Bewerten und Handeln steuert, [sowie] das Repertoire an Kommunikations- und Repräsentationsmitteln, mit denen wir uns verständigen [und] uns darstellen“, verstanden werden (Auernheimer, 1999, S. 28). Das heißt, dass es beim Begriff Kultur darum geht, zu erkennen, welche teils unbewussten Werte und Vorstellungen eine Person in sich trägt und dass sich hieraus nicht nur ihr Handeln speist, sondern davon auch das, was sie für akzeptabel hält, beeinflusst wird:

„Kultur bestimmt [demnach], wie wir die Welt sehen und welche Bedeutung wir unseren Erfahrungen zuschreiben, aber auch wie wir unser Leben in der jeweiligen Umgebung gestalten. Somit ist Kultur Alltag und nicht nur Theater oder Kunst“ (Lamm & Dintsioudi, 2017, S. 13).

Die Mitglieder einer Kultur prägen folglich vor ihrem kulturellen Hintergrund eine spezifische Lebensweise aus (Kölsch-Bunzen et al., 2015). Manchmal nach den Werten und Ideen, die der jeweiligen Kultur zugrunde liegen, teilweise aber auch gegen diese, in Anpassung oder Reaktion auf die jeweiligen Umweltbedingungen. Die damit verknüpften Vorstellungen werden an die nächste Generation herangetragen (Lamm & Dintsioudi, 2017), die sich wiederum mit diesen auseinandersetzt. Kultur ist also nicht festgefügt, sondern kann als dynamisch und prozesshaft, also sich verändernd, verstanden werden.

Die Bedeutung von Kultur zeigt sich schließlich darin, dass sie nicht nur beinhaltet, was gegessen wird oder wie man sich begrüßt und miteinander kommuniziert. Vielmehr bestimmt sie wie die Welt betrachtet wird und wie Handlungen und Situationen gedeutet werden (Lamm & Dintsioudi, 2017). Sie ist der Maßstab dafür, was als richtig oder falsch, als angemessen oder unangemessen angesehen wird. Auch die Verhaltensweisen Anderer werden nach ihren Maßstäben interpretiert und be- bzw. verurteilt (Yoksulabakan & Haddou, 2013). In ihr finden sich demzufolge Überzeugungen, an welchen sich die Mitglieder orientieren sowie stillschweigende oder gar unbewusste Verhaltenserwartungen im Alltag (Auernheimer, 2005). Bewusst werden diese oft erst, wenn man mit anderem oder fremd erscheinendem Verhalten konfrontiert wird und Missverständnisse entstehen.

Ebenen von Kultur

Damit die im Vorborgenen liegenden Aspekte nicht unverstanden bleiben, braucht es eine aktive Auseinandersetzung mit Kultur (Hall & Hall, 1990). Unterteilt werden kann sie in drei Ebenen und zwar in sichtbare Kulturprodukte, beobachtbare Handlungsweisen und unsichtbare Wertvorstellungen (Ulich et al., 2007). Greifbar werden diese Ebenen durch die Fragen: Was zeigt sich? Wie zeigt es sich? Und warum zeigt es sich (Williams, 1991)?

Abbildung 1 Kulturebenen dargestellt als Eisberg

Abbildung 1: Kulturebenen dargestellt als Eisberg (in Anlehnung an Hall & Hall (1990), Williams (1991), Ulich et al. (2007))

Durch das Eisbergmodell (vgl. Abbildung 1)[2] wird ersichtlich, dass auch Personen, die in einem ähnlichen Umfeld aufgewachsen sind, unterschiedliche kulturelle Prägungen haben können, aus welchen sie verschiedene Vorstellungen und Handlungsweisen ableiten. Es kann unterschiedliche Auffassungen z. B. dazu geben, ob und wie man zusammen isst, aber auch ob Kinder eher zu Unabhängigkeit oder zu Folgsamkeit erzogen werden sollten. Desweitern können beispielsweise die sittlichen Überzeugungen, wie man mit Gegenständen, seiner Umwelt oder Meinungsverschiedenheiten umgeht, voneinander abweichen. Das heißt also, dass selbst dort, wo keine oder nur wenige Kinder mit Migrationshintergrund betreut werden, pädagogische Fachkräfte kultureller Vielfalt begegnen (Borke, 2016a).

Kulturelle Vielfalt: Herausforderungen und Potenziale

Die Herausforderungen beim Umgang mit dem Begriff Kultur zeigen sich, wenn er verkürzt oder pauschal verwendet, Verhalten kulturalisiert, eine Unterteilung in Wir und die Anderen vorgenommen oder er mit Defiziten gleichgesetzt wird. Wird kulturelle Vielfalt jedoch als Lerngelegenheit gesehen, kann ihr aktiver Einbezug in den Alltag demokratische Denk- und Verhaltensweisen befördern. Des Weiteren hat er das Potenzial auf Benachteiligungen aufmerksam zu machen und Chancenungleichheiten abzubauen.

Pauschalisierung, Kulturalisierung und Defizitorientierung

Wenn das Wort Kultur verkürzt verwendet wird, also nur die oberen Bereiche des Eisbergs betrachtet und gesehen werden, hilft es nicht, Einsichten und Verständnis für das Verhalten anderer Personen zu entwickeln und damit einen Zugang zu ihnen zu erlangen. Da nicht alle Mitglieder einer Kultur genau diese eine Weise haben sich zu kleiden, dieselben Essensvorschriften einhalten oder die gleiche Meinung vertreten, kann auch nicht davon ausgegangen werden, dass bestimmte Eigenschaften auf alle zutreffen. Denn hierbei würde die Individualität von Menschen vernachlässigt werden, dass sie unterschiedliche Entscheidungen treffen können und nicht durch ihre Kultur pauschal und von vornherein auf eine bestimmte Verhaltensweise festgelegt sind. Ein weiterer Aspekt ist die Kulturalisierung. Kulturalisieren bedeutet, wenn Kultur vorschnell als Grund für das Handeln oder Tun einer anderen Person angeführt wird, ohne zu überdenken, welche weiteren Gründe veranlassend sein könnten (Tezcan, 2011).

Dabei wird die Person auf ihre Kultur reduziert. Es handelt sich um eine Zuschreibung von außen, die mit den inneren Beweggründen der Person nicht zwangsläufig übereinstimmen muss. Schnell kann auch eine Unterteilung in zwei Gruppen, Wir und Nicht-Wir oder von Vertrautem und Fremdem, vorgenommen werden (Mecheril, 2008). Dies kann dazu führen, dass man sich noch fremder wird, indem die Unterschiede in den Vordergrund gestellt und Gemeinsamkeiten übersehen werden. Außerdem wird häufig bei den vermeintlich Anderen auf Defizite geachtet, wie z. B. wenn bei Kindern mit Migrationshintergrund ausschließlich die sprachliche Entwicklung betrachtet und problematisiert wird (Diehm, 2016). Wenn kulturelle Vielfalt vorrangig als Problem angesehen wird, dann verengt sich der Blick und lässt die Potenziale in den Hintergrund treten.

Lerngelegenheiten und Chancengleichheit

Wenn kulturelle Vielfalt jedoch nicht nur als Problem wahrgenommen oder verdrängt wird, kann sie als Ausgangspunkt für Lernprozesse genutzt werden. Michaela Ulich et al. (2007) fragen dahingehend, wie wir in einer vielfältiger werdenden Gesellschaft Kinder dabei unterstützen können, weltoffen und kulturell aufgeschlossen zu sein und zugleich solidarisch und verantwortungsbewusst? Ihnen zufolge kann im Umgang mit kultureller Vielfalt gelernt werden, mit Unklarheiten, Widersprüchlichkeiten und Mehrdeutigkeiten umzugehen und zu akzeptieren, dass es unterschiedliche Sichtweisen und Wertvorstellungen gibt. Hinter der Auseinandersetzung mit kultureller Vielfalt stehen also grundsätzliche Menschenrechte wie z. B. die Anerkennung des Anderen in seiner Freiheit (Kölsch-Bunzen et al., 2015).

Dafür ist es allerdings nötig, einen selbstverständlichen Austausch zu initiieren und kulturelle Aufgeschlossenheit zu fördern (Ulich et al., 2007). Dazu gehören unter anderem die Bereitschaft und Fähigkeit aufeinander zu zugehen sowie miteinander zu sprechen und gemeinsam Lösungen auszuhandeln. Dies umfasst im Kern die Idee der Demokratie, nämlich sich auf gleichwertiger Basis miteinander zu verständigen. Der bewusste Umgang mit kultureller Vielfalt kann folglich zur Stärkung von demokratischen Verhaltensweisen und Einstellungen beitragen.

Durch die Anerkennung der Freiheit des Anderen sowie die Auffassung von allen Kindern als gleichwertig ergeben sich allerdings weitere Konsequenzen für die pädagogische Praxis (Auernheimer, 2005). Denn aktuell sind viele Kinder immer noch mit Exklusion und ungleichen Chancen für Bildung konfrontiert – vor allem Kinder mit Behinderung, in Armutslagen und von Alleinerziehenden, aber auch Kinder mit Migrationshintergrund, mit muslimischem oder jüdischem Glauben und Kinder aus Roma-Familien (Sulzer, 2017). Wenn jedoch die Gleichwertigkeit angestrebt wird und alle Kinder die gleichen Rechte und Möglichkeiten erhalten sollen, dann müssen Barrieren und Ausgrenzungen in den Blick genommen und abgebaut werden, um benachteiligten Kindern hierdurch mehr Chancengleichheit zu ermöglichen (Yoksulabakan & Haddou, 2013).

Umgang mit kultureller Vielfalt: Wissen, Haltung und Handeln

Was braucht es nun für den Umgang mit kultureller Vielfalt und wie kann sie als Lerngelegenheit in den Alltag aufgenommen werden? Für pädagogische Fachkräfte sind die folgenden drei Dimensionen relevant: Wissen zu unterschiedlichen Kulturen und methodischen Ansätzen, eine wertschätzende Haltung gegenüber Vielfalt sowie flexibel und situationsabhängig einsetzbare Handlungsoptionen.

Wissen

Grundlegend ist das Wissen um den Begriff Kultur, zu kulturellen Unterschieden, zu den sichtbaren und unsichtbaren Ebenen von Kultur – wo sich ebendiese Unterschiede finden lassen – und welche Herausforderungen dieser Umstand mit sich bringt, aber auch wofür er genutzt werden kann. Hieraus können ein Verständnis für unterschiedliche Einwicklungsverläufe von Kindern sowie unterschiedliche Herangehensweisen an frühpädagogische Themen und Erziehungsvorstellungen von Eltern abgeleitet und entwickelt werden (Lamm & Dintsioudi, 2017). Allerdings kann man sich nicht im Detail mit allen Erziehungs-, Sprach- und Religionsunterschieden auskennen. Daher wird diese Dimension von Jörn Borke (2016a) als permanenter Weg beschrieben, auf welchem auch mit Situationen des Nicht-Wissens umgegangen werden muss. Diesen kann aber mit Offenheit und Neugier begegnet werden. Da Kultur in jeder Familie anders gelebt wird, empfiehlt es sich, die Vorstellungen im direkten Austausch mit den Eltern zu erfragen (Lamm & Dintsioudi, 2017).

Als Anregungen, wie kulturelle Vielfalt im Alltag berücksichtigt und mit Unterschieden umgegangen werden kann, lohnt es sich zudem, sich mit verschiedenen Ansätzen und Methoden auseinander zu setzen und zu überlegen, wie diese in den Alltag integriert werden können. Dies kann beispielsweise das Betzavta-Programm sein (Adam Institute for Democracy & Peace, 2022). In diesem geht es um das Erlernen eines demokratischen Miteinanders in der Gesellschaft (Kulturbüro Sachsen, 2017). Interessant ist an dieser Stelle auch der Anti-Bias-Ansatz (Derman-Sparks, 2008), welcher speziell für die Arbeit mit Kindern entwickelt wurde. Er zielt darauf ab, Vorurteile bewusst zu machen und Diskriminierungen abzubauen (Kulturbüro Sachen, 2017). Weitere Anregungen bietet die deutsche Adaption des Anti-Bias-Ansatzes, welcher als Vorurteilsbewusste Erziehung und Bildung (Wagner, 2017) bezeichnet wird. Dieser verbindet Respekt für Verschiedenheit mit dem Nicht-Akzeptieren von Ausgrenzung und Diskriminierung (ISTA, 2022).

Haltung

Insgesamt gilt es Anderen wertschätzend zu begegnen, offen zu sein, ohne vorschnell zu bewerten oder abzulehnen (Lamm & Dintsioudi, 2017). Dabei ist zu beachten, dass eine Verhaltensweise oder Ansicht immer nur eine unter vielen darstellt und eng mit dem Kontext der Person zusammenhängt (Borke, 2016a), wobei am Ende nicht alles gutgeheißen werden muss. Eigene Befürchtungen sollten aber hinterfragt werden, woher diese kommen mögen. Ist es die eigene kulturelle Vorstellung, zu der ein Verhalten oder eine Ansicht nicht passt?

Denn zum einen hat jedes Verhalten einen Grund, der ermittelt werden sollte. Und zum anderen sind Eltern immer darauf bedacht, ihre Kinder möglichst gut auf das Leben vorzubereiten (Borke, 2016a). Man muss sich also der eigenen kulturellen Brille bewusst werden, um Einordnungen vornehmen zu können und berücksichtigen, dass auf beiden Seiten bereits bestimmte Bilder und Vorstellungen vorhanden sind, die ausgehandelt werden wollen. Dazu gehört ein gewisses Maß an Selbstreflexion, Selbstkritik und auch Bereitschaft zur Selbst-Veränderung, aber auch die Neugier das Andere zu erforschen (Keller, 2013).

Handeln

Aufgrund der vielfältigen Ausprägungen von kultureller Vielfalt gibt es keine Checkliste, wie pädagogisches Handeln entsprechend gestaltet werden sollte (Lamm & Dintsioudi, 2017). Es kann aber festgehalten werden, dass pädagogische Fachkräfte für eine kultursensible[3] Gestaltung des Alltags auf unterschiedliche Handlungsoptionen zurückgreifen können müssen je nach Person und Situation. Das heißt, dass es nicht darum geht alle gleich zu behandeln. Heidi Keller (2013) formuliert dies folgendermaßen: „Soll man etwa jedes Kind anders behandeln? Die uneingeschränkte Antwort: Ja, unbedingt!“ (S. 20).

Dies kann als Grundsatz für die pädagogische Arbeit in der Kita gelten, befriedigt aber den Informationsbedarf der in der Praxis tätigen und an der Praxis interessierten Personen vermutlich nicht. Daher soll im Folgenden ein Reflexionsraster mit Hinweisen vorgestellt werden, welches als Anregung genutzt werden kann, um über kulturelle Vielfalt nachzudenken und welcher Veränderungen es möglicher Weise bedarf.

Reflexionsfragen: Was macht eine kultursensible Kita aus?

Das Reflexionsraster entstand im Rahmen eines Forschungsprojektes[4], in welchem Erzieher*innen sowie Schüler*innen und Lehrende aus Fachschulen für Sozialpädagogik zu Herausforderungen inklusiver Bildung in Kindertageseinrichtungen befragt wurden. Aus den Interviews und den von den Befragten beschriebenen Situationen konnten die folgenden Kernfragen für eine kultursensible Kita extrahiert werden. Im Kern zeichnet sich eine kultursensible Einrichtung zum einen dadurch aus, dass eine Auseinandersetzung mit kultureller Vielfalt stattfindet und ihr offen und wertschätzend begegnet wird sowie zum anderen, dass die Kulturen der Familien im Alltag berücksichtigt als auch aktiv einbezogen werden.

Subjektive Ebene: Wahrnehmung und Gefühle

  • Welche Gefühle habe ich gegenüber bestimmten Kulturen?
  • Welches Verhalten habe ich als anders, fremd oder störend empfunden?
  • In welchen Situationen habe ich mich unsicher, unwohl oder überfordert gefühlt?

Interaktionale Ebene: Angebote und Umgang miteinander

  • Inwiefern spiegelt unser Angebot die kulturelle Vielfalt unserer Kinder wider?
  • Wie können Spiel- und Lernsituation kultursensibel gestaltet werden?
  • Wie verhalten sich die Kinder in Bezug auf kulturelle Vielfalt?
  • Wie kann kulturelle Vielfalt in der Kindergruppe thematisiert werden?
  • Woran erkennen wir Ausgrenzung und Diskriminierung? Wie gehen wir damit um?

Institutionelle Ebene: Gestaltung der Einrichtung und von Strukturen

  • Wie können wir in unserer Einrichtung kulturelle Vielfalt berücksichtigen?
  • Wie können die Räume aussehen, sodass sie kulturelle Vielfalt widerspiegeln?
  • An welchen Stellen bedarf es einer Änderung der Strukturen?
  • Wie sieht ein kulturelle Vielfalt berücksichtigendes Einrichtungskonzept aus?
  • Woher bekommen wir die nötigen Informationen bzw. Unterstützung?

Die Fragen bieten die Möglichkeit sich selbst – und bestenfalls natürlich auch gemeinsam mit den Kolleg*innen – mit dem Thema kulturelle Vielfalt zu beschäftigen. Konkrete Ideen für die Gestaltung und Umsetzung werden im Folgenden aufgezeigt. Die Darstellung dieser erfolgt aus dem Grunde erst im Anschluss, da einerseits zunächst die eigene Haltung sowie die in der Kita vorliegenden Bedingungen reflektiert werden sollten und andererseits die Vorschläge stets an die Bedarfe der eigenen Einrichtung und die Kulturen, die die Kinder mitbringen, angepasst werden müssen.

Orientierungspunkte: Wie zeigt sich kulturelle Vielfalt?

Ganz konkret kann kulturelle Vielfalt sich in Räumen, ausgewählten Materialien und auch in Ereignissen im Kita-Alltag zeigen. Ziel dabei ist es, dass alle Kinder sich in diesen wiederfinden können. Weiterhin sollen im Folgenden auch für den Umgang mit Kindern sowie deren Eltern einige Orientierungspunkte aufgezeigt werden.

Vielfältige Raumgestaltung

Das Aufhängen von verschiedenen Länderflaggen in den Räumlichkeiten der Kita mag naheliegen (Borke, 2016a), da es aufzeigen kann, woher einzelne Kinder kommen oder wo ihre Eltern, Großeltern oder gar Urgroßeltern gelebt haben. Aber schon diese Aufzählung verdeutlicht, dass nicht unbedingt ein Bezug zwischen dem Kind und dem Land bestehen muss, ungeachtet der Tatsache, dass die vermeintliche Verbindung positiv wie negativ behaftet sein kann. Demnach sollte eine solche Einteilung in deutsche und ausländische Kinder vermieden werden, denn dadurch werden die einen zu Fremden gemacht. Alle Kinder leben aber im Moment und im Moment leben sie hier und besuchen alle diese eine Kita.

Im Gegensatz dazu erleichtern Begrüßungsplakate, Beschriftungen und Ankündigungen in verschiedenen Sprachen den Zugang zu den Eltern und stellen sprachliche Diversität als Normalität dar (Brandes, 2009). Auch was die Raumdekoration betrifft, sollten die Kinder Spuren ihrer Familienkulturen in der Einrichtung vorfinden, wobei darauf zu achten ist, dass es sich dabei nicht um überzogene oder klischeehafte Darstellungen handelt (Brandes, 2009). Da dies als außenstehende, der Kultur fremde Person oft nicht einfach zu beurteilen ist, lohnt es sich die Eltern zu befragen und sie miteinzubeziehen. Sensibel sollte zudem bei der Strukturierung von Toiletten, Wasch- und Umziehräumen vorgegangen werden (Brandes, 2009). Die Vorstellung der Familien können weit auseinanderliegen, was die Themen Geschlechtertrennung und Nacktheit angeht sowie von wem die Pflegeunterstützung erbracht wird (Cook, 2017).

Vielfalt im Material

In den Materialien allgemein und im Bücherregal sollten sich die Kinder ebenso wiederfinden. Dafür zeigen die Bilder in den Büchern nicht nur vielfältige äußere Merkmale wie verschiedene Hautfarben, Haare und Kleidungsarten, sondern auch unterschiedliche Kultur- und Lebenswelten der Familien (DKJS, 2018). Dementsprechend kann danach gefragt werden, wie es sich mit den Namen, den Sprachen, den Geschlechterrollen, den Familienformen, den Wohngegenden oder den Einkommensverhältnissen verhält, die in den Büchern dargestellt werden. Unterscheiden sich die Protagonist*innen sowie deren Lebensumstände und weisen sie auf Vielfalt hin (Kölsch-Bunzen et al., 2015)? Dabei muss es nicht immer direkt um Verschiedenheit gehen. Vielfalt kann auch implizit vermittelt werden. Wie wäre es z. B. mit einem Buch, in welchem die Hauptfiguren ein Mädchen mit Kopftuch und ein mit Gebärden kommunizierender Junge sind, die eine Abenteuergeschichte erleben?

Darüber hinaus können Kinderbücher Geschichten aus verschiedenen Regionen enthalten (Baum, 2017) oder in verschiedenen Sprachen angeboten werden (Borke, 2016a). Auch unterschiedliche Instrumente tragen zu einer Bereicherung des Alltags bei (Brandes, 2009). Und eine divers ausgestattete Verkleidungskiste hilft dabei verschiedene Lebenswelten nachzuvollziehen, genauso wie ein Kaufmannsladen oder eine Kochecke, in welchen sich ganz unterschiedliche Produkte und Kochutensilien befinden (Cook, 2017). Ähnlich kann mit dem übrigen Material, wie z. B. den Puppen, Stofftieren, Figuren, Stiften sowie den weiteren Bastel- und Spielmaterialien, verfahren werden. Repräsentieren diese die Vielfalt der Lebenswelten und die Erfahrungen der Kinder?

Vielfältige Ereignisse

Im Alltag können ferner auch Ereignisse und Aktivitäten kulturelle Vielfalt vermitteln, wie z. B. unterschiedliche Musik, Lieder, Tänze und Gruppenspiele (Borke, 2016a). Hierfür kann man die Kinder oder Eltern bitten, etwas von Zuhause mitzubringen oder allen zu zeigen bzw. beizubringen. Hinzu kommt das Essensangebot (Brandes, 2009). Nicht nur, dass Ernährungsweisen wie vegan, halal, koscher oder ähnliche Berücksichtigung finden, sondern auch, dass die Kinder ganz selbstverständlich Gerichte in der Kita vorfinden, die sie von Zuhause kennen (Cook, 2017).

Darüber hinaus nehmen Feste einen wichtigen Platz im Kita-Jahr ein. Soweit es möglich ist, denn ein jedes benötigt entsprechend Vorbereitungs- und Durchführungszeit, sollten alle Feste, die für die Kinder in der Kita wichtig sind, dort auch zelebriert werden (Cook, 2017). Hierdurch kann auch der Erfahrungsschatz der anderen Kinder erweitert werden. Bestimmt haben noch nicht alle etwas von der sorbischen Vogelhochzeit, der bulgarischen Oma März oder dem hinduistischen Lichterfest Diwali gehört, was hierbei gefeiert wird und wie man diese Feste begeht. Bei den Ereignissen kann zudem auch wieder die sprachliche Vielfalt aufgezeigt werden, indem der Name des Spiels, des Essens oder des Festes in der jeweiligen Sprache verwendet wird (Cook, 2017).

Anknüpfungspunkte für Kinder

Insgesamt sollten Kinder aktive und bewusste Erfahrungen mit der in der Gesellschaft vorhandenen Vielfalt machen dürfen. Unterschiede zwischen Menschen sollten sie als normal kennenlernen und sich trotz Unterschiedlichkeit wohlfühlen. Dafür brauchen sie aber Anknüpfungspunkte in der Kita. Wenn sie diese nicht finden, profitieren sie auch weniger von den Bildungsangeboten (Yoksulabakan & Haddou, 2013). Dies kann neben den oben aufgeführten Punkten in Bezug auf die räumliche Ausgestaltung, Materialien und Ereignisse ebenso die Sprache in der Kita sein, denn durch sie tritt man miteinander in Verbindung. Als Erzieher*in kann man sich einige zentrale Worte in den vorhandenen Sprachen aneignen (Borke, 2016a) oder sich sogar von den Kindern beibringen lassen. Sie sollten außerdem nicht gedrängt werden, deutsch zu sprechen oder daran gehindert werden, ihre Erstsprache zu verwenden (Borke, 2016a). Diese sollte geschätzt werden, denn Kinder, die jene gut beherrschen, haben weniger Probleme mit der Aneignung einer Zweitsprache (Brandes, 2009). Durch mehrsprachige Kommunikation wird zudem das Verständnis für Fremdsprachen bei den deutschsprachigen Kindern unterstützt (Brandes, 2009).

Einbezug der Eltern

Abgesehen von Informationen in verschiedenen Sprachen sollte durch die bisherigen Ausführungen bereits deutlich geworden sein, wie wichtig Gespräche und der Einbezug der Eltern sind. Für den Beziehungsaufbau bietet sich eine interessierte und fragende Grundhaltung an (Korte-Rüther, 2013). Hierdurch machen die Bezugspersonen die Erfahrung, dass ihre Vorstellung, Wünsche und Ideen etwas zählen und einen Wert haben. Im Gegensatz dazu hinterlassen Zuschreibungen den Eindruck, nicht ernst genommen zu werden (Wagner, 2014). Das heißt konkret, dass offene Fragen gestellt werden sollten, wie z. B. welche Feste im Familienkreis gefeiert werden und nicht davon auszugehen, dass alle Personen aus muslimisch geprägten Ländern zu Ramadan fasten.

Vorbehalte und Befürchtungen der Eltern möchten sensibel aufgenommen (Korte-Rüther, 2013) und durch Fragen ergründet werden. Eventuell lösen sie sich damit bereits auf. Bedacht werden sollte, dass die Bezugspersonen ihre Kinder immer möglichst optimal auf das Leben vorbereiten wollen und das Weitergeben, was sie in ihrem kulturellen Kontext gelernt haben. Bei unterschiedlichen Vorstellungen von Eltern und Erzieher*innen kann es daher hilfreich sein, ihnen Einblicke in das pädagogische Konzept der Einrichtung zu geben und zu erläutern, was wie genau in der Kita abläuft und warum das so ist bzw. welchem Zweck es dient. Möglicher Weise können sie sich dadurch darauf einlassen. Andernfalls besteht die Option, einen Kompromiss zu finden oder vom Konzept abzuweichen. Indessen muss dem*der Erzieher*in aber bewusst sein, wo die Grenze verläuft: Was ist umsetzbar und mit den pädagogischen Grundsätzen vereinbar (Borke, 2016a)?

Was darf man noch sagen?

Wenn man sich erst einmal auf den Weg gemacht und begonnen hat, sich mit dem Thema Kulturelle Vielfalt auseinanderzusetzen und auch versucht mit diesem sensibel umzugehen, können einige Verunsicherung und Fragen am Wegesrand auftauchen, wie z. B. was man überhaupt noch sagen darf und ob die Thematisierung von Unterschieden überhaupt legitim ist. Darauf kann geantwortet werden: „Wir müssen Kategorien verwenden als Begriffe, um die Welt zu begreifen, und gleichzeitig müssen wir uns hüten, sie selbst schon für die Wirklichkeit zu halten“ (Wagner, 2014, S. 48). Das heißt zum einen, dass uns eine neutrale oder auch bei Unterschieden stumm bleibende Sprache nicht weiterhilft, da hierdurch die realen Verhältnisse, wer benachteiligt oder ausgegrenzt wird, nicht beschrieben und verändert werden können. Zum anderen sollte mit Begriffen und Verallgemeinerungen stets vorsichtig umgegangen werden. Zunächst ist zu prüfen, ob sie diskriminierend, ausgrenzend oder abwertend wirken könnten oder gar in diesem Sinne verwendet werden.

In Anbetracht von Verallgemeinerungen ist zu bedenken, dass es sich eigentlich nie um homogene Gruppen handelt. Einerseits können sich die als Gruppe bezeichneten Personen sehr voneinander unterscheiden und andererseits kann es sein, dass sie vielleicht nur durch ihr Äußeres als der Gruppe zugehörig erscheinen. Wenn mit Kindern über Unterschiede gesprochen wird, sollte daher gleichzeitig nach Gemeinsamkeiten gesucht werden. Und auch umgekehrt: Wenn das Gemeinsame thematisiert wird, sollte auch auf die Differenzen eingegangen werden, um Vorurteile abzubauen (Wagner, 2014), denn nicht nur Erwachsene – auch Kindern haben bereits Vorurteile verinnerlicht (Brandes, 2009).

Zum Ausstieg: Nachfragen!

Karl, Ella, Mohammed und Sheela wachsen also unter verschiedenen Bedingungen auf und unterscheiden sich dadurch mehr oder weniger offensichtlich in ihren Handlungsweisen und Gewohnheiten sowie den Werten, die sie Zuhause vermittelt bekommen. Um mit den verschiedenen Kulturen, die sie in die Kita mitbringen, adäquat umgehen zu können, braucht es erstens Wissen zu kulturellen Unterschieden und zu deren Zustandekommen. Jedes Verhalten, mag es Erstaunen oder Verärgerung auslösen, hat seinen Grund. Deshalb ist zweitens eine offene, interessierte und fragende Haltung äußerst förderlich in der Verbindung mit der Erkenntnis, dass es nicht die eine richtige Antwort oder gar die eine Wahrheit gibt. Gefragt werden kann nicht nur auf subjektiver Ebene: Was irritiert mich? Was stört mich? Und wo muss ich über den Rand meiner kulturellen Brille hinausschauen? Sondern auch: Wie wollen wir Angebote und Strukturen gestalten, sodass sie die kulturelle Vielfalt der Kinder widerspiegeln?

Hier folgt sogleich der dritte Punkt auf dem Fuße, die Umgebung, also Räume, Material und Ereignisse, zu überdenken. Entscheidend ist jedoch, viertens, der Umgang mit den Kindern und der Einbezug der Eltern. Wie wollen wir es damit halten? Denn insgesamt dreht es sich um die Frage, wie die Kita zu einem Ort werden kann, an dem alle Kinder nicht nur lernen, spielen und sich wohlfühlen können, sondern auch Vielfalt erleben, ein selbstverständliches sowie respektvolles Miteinander erlernen und mit ihrer Art und Weise dazugehören.

Endnoten

[1] Aufgrund der alltagssprachlichen Nebenbedeutungen, die beim Begriff Kultur mitschwingen, wird von einigen Wissenschaftler*innen der Begriff Lebenswelt bevorzugt. Er stellt die selbstverständlichen und unreflektierten Deutungsmuster in den Vordergrund, die aus dem Aufwachsen in den jeweiligen Lebensverhältnissen resultieren. Allerdings verweist der Begriff Lebenswelt nicht auf die Thematik Macht, die im Kulturbegriff vorhanden ist (Auernheimer, 2005). Birgit Rommelspacher (1995) hat dafür den Begriff Dominanzkultur geprägt, der beschreibt, dass die Interpretationen, die wir vornehmen, in Kategorien der Über- und Unterordnung gefasst sind. Sie geht von dominanten kulturellen Normen der Mehrheitsgesellschaft aus, womit eine Höherbewertung des Nicht-Fremden und eine Geringerschätzung des Fremden einhergeht. Verschiedene Kulturen stehen sich dadurch nicht gleichberechtigt gegenüber. Um den Aspekt der eigenen Bewertungen, die man alltäglich vornimmt, aufzugreifen und zu einem reflektierten Umgang damit anzuregen, wird im Artikel weiterhin von Kultur anstelle von Lebenswelt gesprochen.

[2] In der Abbildung werden nicht alle Aspekte von Kultur dargestellt. Die Auswahl ist vor allem für die Arbeit in Kitas relevant.

[3] Häufig ist auch der Begriff „kultursensitive“ Pädagogik anzutreffen. Dieser ist an das englische Wort „sensitive“ angelehnt (Borke, 2016b). Da die Bedeutung des Wortes sensitiv im Deutschen aber in Richtung überempfindlich geht (Dudenredaktion, 2022a), wird hier die Bezeichnung sensibel verwendet, weil diese für einen feinfühligen Umgang mit Kultur stehen kann (Dudenredaktion, 2022b).

[4] Das Forschungsprojekt „Gelingen! – Gemeinsam lernen in und für inklusive(n) Bedingungen im Kindergarten“ wurde vom 01.01.2018 – 31.12.2020 durchgeführt und durch das BMBF über die Richtlinie „Qualifizierung der pädagogischen Fachkräfte für inklusive Bildung“ gefördert. Das Reflexionsraster, ursprünglich für das Thema Inklusion entwickelt, wurde für den Artikel auf den Teilbereich „Kulturelle Vielfalt“ angepasst.

Literatur

Adam Institute for Democracy & Peace (2022): Betzavta. Learning the Language of Democracy Together. Verfügbar unter https://www.adaminstitute.org.il/language/en/betzavta-learning-the-language-of-democracy-together/ [13.10.2022].

Auernheimer, G. (1999): Notizen zum Kulturbegriff unter dem Aspekt interkultureller Bildung. In M. Gemende, W. Schröer & S. Sting (Hrsg.), Zwischen den Kulturen. Pädagogische und sozialpädagogische Zugänge zur Interkulturalität (S. 27-36). Weinheim und München: Juventa.

Auernheimer, G. (2005): Einführung in die Interkulturelle Pädagogik. Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft.

Baum, H. (2017): Vielfalt gestalten. Flüchtlingskinder in der Kita. Freiburg im Breisgau: Herder.

Brandes, H. (2009): Möglichkeiten und Grenzen interkultureller Arbeit in Kindertageseinrichtungen. In M. Spetsmann-Kunkel (Hrsg.), Gegen den Mainstream. Kritische Perspektiven auf Bildung und Gesellschaft (S. 80-93). Münster: Waxmann.

Borke, J. (2016a): Die Bedeutung von kultureller Vielfalt in Kinderkrippe, Kindergarten und Hort – theoretische Hintergründe und praktische Notwendigkeiten. In J. Borke & A. Schwentesius (Hrsg.), Kulturelle Vielfalt in Kindertagesstätten. Projekte und Erfahrungen aus der Praxis für die Praxis (S. 15-31). Köln: Wolters Kluwer.

Borke, J. (2016b): Das Konzept der kultursensitiven Frühpädagogik. Eine neue Sicht auf die Zusammenarbeit mit Familien. kindergarten heute, 1, 9-13.

Cook, K. (2017): Vielfalt in der Praxis. In Kinder- und Elternzentrum Kolibri e. V. (Hrsg.), Vielfalt in Kita. Von Herausforderungen zur Chance (S. 13-21). Verfügbar unter file:///C:/Users/s2110516/Downloads/Kolibri_Handreichung_Vielfalt_in_Kita_2018.pdf [13.10.2022].

Derman-Sparks, L. (2008): Anti-Bias Pädagogik: Aktuelle Entwicklungen und Erkenntnisse aus den USA. In P. Wagner (Hrsg.), Handbuch Kinderwelten. Vielfalt als Chance – Grundlagen einer vorurteilsbewussten Bildung und Erziehung (S. 239-248). Freiburg: Herder.

Diehm, I. (2016): Elementarpädagogik. In P. Mecheril (Hrsg.), Handbuch Migrationspädagogik (S. 342-355). Weinheim und Basel: Beltz.

DKJS (Deutsche Kinder- und Jugendstiftung) (2018): Wege zur Willkommenskita. Arbeitsmaterialien für die Kita-Praxis. Verfügbar unter https://www.dkjs.de/fileadmin/Redaktion/Dokumente/programme/Wege_zur_WillkommensKITA_web.pdf [13.10.2022].

Dudenredaktion (2022a): sensitiv. In Dudenredaktion (Hrsg.), Dudenonline. Verfügbar unter https://www.duden.de/suchen/dudenonline/sensitiv [13.10.2022].

Dudenredaktion (2022b): sensibel. In Dudenredaktion (Hrsg.), Dudenonline. Verfügbar unter https://www.duden.de/rechtschreibung/sensibel [13.10.2022].

Hall, E. T. & Hall, M. R. (1990): Understanding cultural differences. Yarmouth in Maine: Intercultural Press.

Herrmann, K.; Sauerhering, M. & Völker, M. (2018): Vielfalt leben und erleben! Chancen und Herausforderungen der Heterogenität (nifbe-Beiträge zur Professionalisierung, 7). Verfügbar unter https://www.nifbe.de/images/nifbe/Fachbeitr%C3%A4ge/2018/Vielfalt.pdf [13.10.2022].

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Autorin

Mirjam Christ (Kindheitsforscherin M.A.)

Technische Universität Dresden

Fakultät Erziehungswissenschaften

Institut für Sozialpädagogik, Sozialarbeit und Wohlfahrtswissenschaften

Weberplatz 5

01217 Dresden

E-Mail: [email protected]