Zur Methodik der Bilderbuchbetrachtung

Heinz Schlinkert

Bilderbücher werden von Eltern oft wahllos eingesetzt; "etwas Schönes" will man oft vorlesen, ohne sich dabei über mögliche Inhalte aus pädagogischer Sicht Gedanken zu machen. Erst der Boom der Sprachförderung hat auch in der Öffentlichkeit die Bedeutung von Kinderbüchern über deren Unterhaltungswert hinaus bekannt gemacht.

Auswahl und Nutzungsarten des Bilderbuches in der Elementarerziehung

Die Entscheidung über Auswahl und Einsatz eines Bilderbuches kann nicht im Buch selbst begründet sein. Vom Urteil über die allgemeine Qualität eines Buches einmal abgesehen wird die Erzieherin eine pädagogisch begründete Auswahl treffen und das Bilderbuch gezielt im Literacy-Bereich-Bereich zur Entwicklungsförderung einsetzen. Dies kann auf unterschiedliche Art und Weise geschehen:

  • Bilderbuchbetrachtung als einzelnes Angebot oder im Rahmen eines Projektes: In dieser 'klassischen' Form wird das Buch als Ganzes vom Anfang bis zum Ende genutzt (siehe auch Schlinkert 2019, Szenische Bilderbuchbetrachtung - Rollenspiele 'in Bilderbüchern‘ mit 2 bis 5-jährigen Kindern).
  • Auch die selektive Nutzung des Buches, bei der nur einzelne Seiten oder Handlungsabschnitte zur Geltung kommen, kann sinnvoll sein, besonders in der Einführungs- oder Abschlussphase von Aktionen mit anderem methodischen Schwerpunkt.
  • Bilderbücher können auch in einer Leseecke den Kindern frei zur Verfügung stehen und ohne Begleitung 'gelesen' werden. Dies führt zu einem selbständigen Umgang der Kinder mit Literatur.

Die Situation der Bilderbuchbetrachtung selbst mit ihrer Atmosphäre der Geborgenheit und Aufmerksamkeit ist schon an sich ein Wert, und man sollte sich dabei vor pädagogischer Überfrachtung hüten. Vor allem ist zu vermeiden, dass im Sinne des 'man merkt die Absicht und ist verstimmt' eine Pädagogisierung deutlich wird, die eher kontraproduktiv, leider aber in manchen Büchern schon angelegt ist.

Kompetenzentwicklung durch Bilderbuchbetrachtung

Bilderbuchbetrachtung als Methode professioneller pädagogischer Arbeit setzt zwar am Unterhaltungsbedürfnis der Kinder an, geht aber weit darüber hinaus. Als Beispiel für die vielen Aspekte der Kompetenzentwicklung zitiere ich hier aus den NRW-Richtlinien "Mehr Chancen durch Bildung von Anfang an - Grundsätze zur Bildungsförderung für Kinder von 0 bis 10 Jahren in Kindertageseinrichtungen und Schulen im Primarbereich in Nordrhein-Westfalen" (S. 44, 67):

"Kindern wird die Möglichkeit gegeben,

  • sich in Gesprächen mitzuteilen und ihre Gefühle, Meinungen, Gedanken, Erlebnisse etc. zu äußern,
  • Gesprächsregeln kennenzulernen und anzuwenden (anderen zuhören, dabei anschauen, aussprechen lassen, beim Thema bleiben etc.),
  • Interesse an Büchern und Freude am Fabulieren und Geschichtenerzählen zu entwickeln,
  • Schrift als ein Informations- und Kommunikationsmedium kennenzulernen,
  • ihren Wortschatz zu erweitern und neue Begriffe (auch Fachbegriffe) angemessen zu verwenden,
  • den Prozess der Aneignung von Welt unter Einbeziehung von Medien aktiv zu gestalten,
  • Medien zur Darstellung eigener Ideen und Themen produktiv zu nutzen,
  • genau hinzusehen und hinzuhören (reflexive Auseinandersetzung mit Medieninhalten),
  • die Attraktivität von Medien als pädagogisches Werkzeug zur Wissensaneignung kennenzulernen".

Raumplanung zur Bilderbuchbetrachtung

Da die Bilderbuchbetrachtung hohe Anforderungen an das Kind stellt, bedarf es einer relativ geschützten Situation, damit das Kind in einen festen Rahmen eingebunden ist und nicht abgelenkt wird. Hier geht es auch um Nähe und Zuwendung!

Dabei ist auf jeden Fall zu berücksichtigen, dass alle Kinder die Bilder gut sehen können; entsprechend ist auf ausreichenden Lichteinfall und auf eine geeignete Sitzordnung zu achten. Diese ist wiederum abhängig von der Größe der Kindergruppe. Für kleinere Gruppen von bis zu vier, fünf Kindern wäre es besser, sich mit den Kindern auf eine Couch o.ä. zu setzen, die Kinder direkt neben sich, vielleicht auch eins auf dem Schoß. Der Körperkontakt gibt Sicherheit, besonders bei als bedrohlich empfundenen Szenen der Geschichte.

In Tagesstätten findet man oft Bilderbuchbetrachtungen in der ganzen Gruppe. Dabei stellen Erzieher/innen Bilderbücher im Stuhlkreis vor, indem sie vorlesen oder erzählen und dann die aufgeschlagenen Seiten im Kreis herumzeigen, wobei dem einzelnen Kind wenig Zeit zur Betrachtung bleibt. Sofern diese, meines Erachtens problematische Form eingesetzt wird, sollte man gewährleisten, dass die Bilder für alle Kinder längere Zeit sichtbar sind. Hierzu können dienen:

  • eine andere Sitzordnung: Halbkreisform, eventuell rangähnlich mit Sitzkissen und Stühlen, Kinder nach Größe verteilt;
  • Bilderbücher im Großformat 34,2 x 45,5 cm;
  • Projektion der Bilder mit einem Visualizer oder mit Tablet/ Laptop und Beamer;
  • Verwendung von Bilderbücher-Apps und -ebooks, die nicht nur technisch neue Möglichkeiten bieten.

Dennoch kann hier kaum die typische 'intime' Atmosphäre einer Bilderbuchbetrachtung entstehen. Es wird der Erzieherin kaum möglich sein, individuelle Reaktionen der Kinder differenziert wahrzunehmen und aufzufangen, Mimik und Gestik intensiv als Gestaltungsmittel einzusetzen und eine gleichmäßige Beteiligung der Kinder am Gespräch zu erreichen. Da man sich einerseits auf das Buch und das didaktische Vorgehen konzentrieren, andererseits aber auch die Kindergruppe im Auge behalten muss, sollten in dieser Situation zwei Erzieher/innen präsent sein.

Paradox: Bilderbücher vorlesen

Kaum jemand scheint es aufzufallen, dass Bilderbücher hauptsächlich aus Bildern bestehen und Bilder sich nun mal nicht vorlesen lassen. Hier kommt wohl die für viele Erwachsene (noch?) typische Textfixierung zum Ausdruck, die den Kindern die Gelegenheit nimmt, sich die Welt des Buches selbst zu erschließen. Es gibt inzwischen auch Bilderbücher ohne Text, bei denen der Verlauf der Geschichte nur den Bildern entnommen werden kann. Selbst wenn der Text vorgelesen werden sollte, muss die Betrachtung der Bilder immer im Vordergrund stehen.

Generell lassen sich drei elementare Methoden der Bilderbuchbetrachtung unterscheiden, die miteinander kombiniert werden können:

  • Erschließung des Handlungsablaufs durch die Kinder selbst anhand der Bilder, eventuell mit Hilfen (Fragen, Impulsen) durch die Erzieherin,
  • Bildbetrachtung und Vorlesen,
  • Bildbetrachtung und Erzählen.

Dialogisches Lesen: Fragetechnik und Impulssetzung

Fragen und Impulse sind elementare Bestandteile des 'Dialogischen Lesens'. Voraussetzung ist aber, dass die Bilder des Buches geeignet sind. Falls im Laufe einer Geschichte wichtige Vorgänge nicht in einem Bild umgesetzt sind, muss das Vorlesen bzw. Erzählen diese Brücke schlagen, sofern das Kind nicht durch gezielte Fragen selbst den weiteren Verlauf der Geschichte errät.

Fragetechnik

Fragen sollen möglichst 'offen' gestellt werden, d.h. man sollte keine Fragen stellen, die nur mit "Ja", "Nein", "der Bär" o.ä. beantwortet werden können. Solche "geschlossenen" Fragen engen das Kind sehr stark in seinen Antwortmöglichkeiten ein und lassen keinen Raum für Fantasie, Denken und differenzierten Sprachausdruck. Hierzu zählen viele sogenannte 'W-Fragen' (Wer...? Was...? Wo...?). Doch sind nicht generell alle W-Fragen ungeeignet: Eine Frage, die mit "Warum ..." oder "Wieso..." beginnt, erfordert sehr viel an Denkvermögen und sprachlicher Umsetzung.

Man sollte auch darauf achten, dass man relativ kurz und verständlich fragt und den Kindern Zeit zur Antwort lässt.

Fragen können sich auf verschiedene Inhalte der Geschichte beziehen: auf einzelne Personen (das können auch Tiere sein), auf Dinge und Sachverhalte. Erfragt werden können aber auch Gefühle und Einstellungen der Kinder zur Geschichte sowie deren Erfahrungen zum Thema des Buches. Verständnisfragen dienen dazu zu überprüfen, ob die Kinder Ablauf und Sinn der Geschichte verstanden haben, wobei nicht in schulischer Manier Wissen abgefragt werden darf. Hierzu bieten sich vielmehr Fragen an, die den logischen Zusammenhang der Dinge betreffen und daher zum Denken anregen, z.B. Fragen nach dem möglichen weiteren Verlauf der Geschichte.

Geeignet sind in solchem Zusammenhang auch 'Unsinnsfragen': Man stellt sich dumm, indem man etwas offensichtlich Falsches behauptet oder indem man einen absurden Zusammenhang herstellt, und tut dann so, als ob man darauf auch noch stolz sei. Das Kind kann auf diese 'Provokation' hin dann dagegen argumentieren, sein Wissen zeigen und so indirekt bestätigt werden.

Es kann auch sinnvoll sein, eine Puppe einzusetzen, die den Kindern Fragen stellt, die u.U. zwischendurch verschwindet und in geeigneten Augenblicken wieder erscheint und dadurch erneut motiviert.

Mehr noch als Fragen geben Impulse den Kindern Möglichkeiten zur freien Äußerung, da sie sehr unspezifisch sind und wegen der fehlenden direkten Anrede den Kindern noch mehr Freiraum lassen. Zunächst ist jedes neu aufgeschlagene Bild an sich schon ein Impuls, der u.U. weitergehende Fragen überflüssig machen kann. Deshalb wird man normalerweise nach jedem Umblättern den Kindern kurz Zeit zur Wahrnehmung der Bilder und zu möglichen verbalen Reaktionen lassen. Darüber hinaus kann die Erzieherin aber selbst weitere Impulse setzen, um die Kinder zu Äußerungen zu motivieren und/oder um bestimmte Aspekte hervorzuheben. Solche Impulse können sein:

  • einfache Bemerkungen zum Bild (z.B. "Dort ist es ja ganz dunkel"),
  • Äußerungen, z.B. "spontane" Gefühlsäußerungen (z. B. Erschrecken, Staunen), Ausrufe oder Aufforderungen (z.B. "Oh je!", "Guckt mal!", "Toll!"),
  • Zeigen auf eine Stelle des Bildes,
  • Zurückblättern, um Vergleiche anzuregen,
  • Mimik, z.B. 'böse' oder 'erstaunt' gucken,
  • Nutzung spezieller Effekte eines Buches (z.B. tasten in 'Die kleine Spinne', mit dem Finger durch Löcher kriechen in der 'Kleinen Raupe Nimmersatt', mit der Folie spiegeln im 'Regenbogenfisch' etc.).

Solche Impulse bestehen manchmal nur aus Mimik, aus Gesten und/oder Lautmalereien. Aber auch verbale Impulse sollten von Mimik und Gestik begleitet sein, da deren Aufforderungscharakter für Kinder besonders groß ist. Hier ist insbesondere die Fantasie der Erzieherin gefragt, um zu jedem Buch geeignete Impulse zu finden. Oft reicht es dazu schon, sich an seine eigenen Reaktionen bei der ersten Lektüre des Buches zu erinnern.

Es ist dabei zu beachten, dass gerade Impulse leicht 'ungewollte' Äußerungen der Kinder hervorrufen können, die vielleicht vom Thema wegführen und gar nicht in das Konzept der Erzieherin passen. Der Umgang mit Impulsen erfordert darum viel Flexibilität, um auf Kinderäußerungen einzugehen, sie einzubinden, sie aber auch einzugrenzen und u.U. umzuleiten.

Erzählen und Vorlesen

Die Erzieherin schafft, indem sie vorliest oder erzählt, durch ihre Stimme eine Atmosphäre und damit einen Hintergrund, auf dem Kinder die betrachteten Bilder besser einordnen und verstehen können. Mann muss darum monotones Vorlesen vermeiden, um die Kinder durch lebendiges Sprechen zu fesseln und in die Geschichte einzubinden. Die hierzu wichtigen und allseits bekannten Voraussetzungen sollen hier nur kurz genannt werden:

  • Lautstärke: gezielt laut/ leise/ normal lesen, flüstern;
  • Tempo: gezielt langsam/ normal/ schnell lesen, langsamer als für Erwachsene;
  • Pausen: im Text, zwischen Bildseiten, zum Betrachten von Bildern;
  • Deutlichkeit, Richtigkeit; Abweichungen vom Text können aber sinnvoll sein;
  • Betonung: Silben, Worte, Sätze richtig hervorheben, Stimmungen, Geräusche deutlich machen;
  • Höhe der Stimmlage, Klangfarbe: verschieden für unterschiedliche Personen.

Das Vorlesen bzw. Erzählen allein würde aus den oben genannten Gründen dem Bilderbuch nicht gerecht; es sollten also auf jeden Fall die Bilder einbezogen werden.

Das Erzählen bietet gegenüber dem Vorlesen den Vorteil, dass die Darstellung meist lebendiger wirkt und es möglich ist, den Text individuell zu variieren. Hier werden die Worte frei gewählt, so dass der Text authentischer klingt. Details aus Zeichnungen können aufgegriffen, Dinge in begrenztem Umfang hinzuerfunden und an Erfahrungen der Kinder angebunden werden; bestimmte, z.B. angstauslösende Inhalte können verändert oder ausgelassen, Äußerungen der Kinder durch flexibles Erzählen leicht einbezogen werden. Bei alledem ist allerdings zu beachten, dass Ablauf und Sinn der Geschichte normalerweise erhalten bleiben müssen, wenn man nicht den 'roten Faden' verlieren und vermeiden will, dass nach einiger Zeit die Bilder nicht mehr zur erzählten Geschichte passen. Auch in dieser Hinsicht wird wiederum viel Flexibilität von der Erzieherin verlangt.

Der Ablauf der Bilderbuchbetrachtung

Eine Bilderbuchbetrachtung im klassischen Sinne verläuft in drei Phasen.

In der Einführungsphase sollten die Kinder motiviert und zum Thema hingeführt werden, wobei auch schon Grundkenntnisse zur Geschichte (z.B. Namen von Personen oder Tieren) vermittelt werden können. Dabei muss nicht unbedingt sofort das Buch eingesetzt werden; auch ein Gespräch könnte zum Thema hinführen, das sich dann aber besser auf kürzlich erfolgte oder bevorstehende Erlebnisse der Kinder beziehen sollte. Auch die schon erwähnte Puppe könnte diese Aufgabe übernehmen; die Figur sollte dabei aber möglichst in Zusammenhang mit der Geschichte stehen. Oft wird die Titelseite als Ausgangspunkt genommen, das Bild - sofern geeignet - als Impuls benutzt, eventuell durch Fragen ergänzt. Bei manchen Bildern bietet sich die Abdecktechnik an, bei der man ein Blatt Papier auf die Titelseite legt und dies langsam herunterzieht, so dass die Kinder dann nach und nach erraten können, was wohl auf der Seite dargestellt ist; hier wird die Impulswirkung des Bildes verstärkt. Solche Techniken, wie auch die Arbeit mit der Puppe, darf man nicht zu oft einsetzen, weil sie dann schnell ihre Wirkung verlieren. Natürlich können auch andere Methoden wie z.B. ein kurzes Spiel oder das Singen eines bekannten Liedes hier sinnvoll sein.

In der Durchführungsphase kann es nun nicht darum gehen, durchgehend eine der drei bisher beschriebenen elementaren Methoden in Reinform anzuwenden. Es kommt vielmehr gerade darauf an, für jede Buchseite dasjenige methodische Vorgehen zu finden, das am besten dem Bild und dem Text entspricht. Auf jeden Fall soll man die Kinder bei jeder neu aufgeschlagenen Seite nicht gleich mit einem Wortschwall bombardieren, sondern ihnen Zeit genug zur Betrachtung und zu möglichen Äußerungen geben. Ob darüber hinaus erzählt bzw. vorgelesen wird oder ob sich der Text allein über die Bilder erschließen lässt, das hängt jeweils vom Buch, eventuell auch von besonderen Zielvorstellungen ab; man sollte aber auf jeden Fall Fragen und Impulse verwenden. Ein Märchenbilderbuch bedarf sicher auch der typischen märchenhaften Sprache, die eher durch Erzählen oder auch Vorlesen vermittelt werden kann; dies bedeutet aber nicht, dass man auf die Erschließung der Bilder mit anderen Methoden verzichtet.

In der Abschlussphase geht es im Wesentlichen um drei Dinge:

  • Vertiefung und Überprüfung: Es wird ermittelt, ob die Kinder den Sinn und Ablauf der Geschichte verstanden haben ("Verständnisfragen", s.o.). Hierzu kann auch im Buch zurückgeblättert werden; man kann vielleicht das erste Bild mit dem letzten vergleichen, überlegen, wie es weitergehen könnte, Darstellungen im Einband ansehen usw.
  • Transfer: Hier geht es darum, den Schritt von der Ebene der fiktionalen Geschichte zur Ebene der realen Lebenswelt der Kinder zu wagen. Oft wurde dieser Schritt schon vorher durch Erfahrungsberichte der Kinder gemacht und braucht am Ende nur aufgegriffen zu werden. Manchmal ist es aber schwierig, z.B. das Verhalten von Tieren (= fiktionale Ebene) als menschliches Verhalten (= reale Ebene) bewusst zu machen und die Kinder zum Erzählen eigener Erfahrungen zu motivieren. Es kann nicht reichen, mal wieder 'eine schöne Geschichte' gehört zu haben und dann nur zu fragen, 'ob es denn auch allen gefallen hat'.
  • Umsetzung: Sinnvoll - wenn auch zeitlich nicht immer realisierbar - ist die Umsetzung der gewonnenen Erfahrungen oder Einsichten anhand einer anderen Methode. Dies können ein Rollenspiel, eine Mal-, Knet- oder Bastelaktion, ein Lied oder ein Spiel sein; die Wahl sollte sich jeweils aus der Thematik ergeben. Wichtiger aber ist, dass es nicht reicht, irgend etwas wahllos machen zu lassen ("Nun malt mal schön, was euch gefallen hat!"), sondern es muss hier schon stärker gelenkt und Impulse gegeben werden, damit inhaltliche Aspekte umgesetzt werden. Wichtig ist es darum, die Ergebnisse mit den Kindern zu besprechen, auch um dabei Rückmeldung über das eigene Vorgehen zu erhalten.

Autor

Heinz Schlinkert war am Alice-Salomon-Berufskolleg in Bochum in der Erzieher/innen-Ausbildung tätig.

Für weitere Anregungen, aber auch für kritische Stellungnahmen wenden Sie sich bitte an den Autor über: schlinkert@web.de

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