×

Zitiervorschlag

Eltern-Kind-Kurse als wesentliches Element der Familienbildung

Isabelle P. Dettling

 

Spielgruppe, Singkreis, Krabbelgruppe – ganz gleich, wie sie sich nennen Eltern-Kind-Gruppen erfreuen sich nach wie vor großer Beliebtheit und sind bei allen Trägern der Familienbildung fester Bestandteil des Programms.

„Gesellschaftliche Veränderungen haben das Familienleben vielfältiger, dynamischer und in vielerlei Hinsicht auch voraussetzungsvoller gemacht. Zugleich werden die Anforderungen an die Erziehungsleistung der Eltern mit neuen Ansprüchen und zahlreichen Erwartungen verbunden. Die notwendigen Fähigkeiten werden den Eltern nicht mehr durch bloße Weitergabe zwischen den Generationen vermittelt. Sie müssen in entsprechenden Lernprozessen (…) erworben und unterstützt werden“ (Landesfamilienrat Baden-Württemberg 2019, S. 6). Familien bewegen sich mehr denn je im Spannungsfeld zwischen beruflichen und privaten Ansprüchen: Mobilität, Flexibilität, Ganztagsbetreuung, Digitalisierung – um nur beispielhaft einige Schlagworte zu nennen – verlangen von Eltern und auch schon von Kindern ein hohes Maß an Kompetenzen, um den Alltag erfolgreich bewältigen zu können. Familienbildung erscheint daher heute wichtiger denn je und die zahlreichen unterschiedlichen Angebote und deren hohe Nachfrage bestätigen diesen Eindruck. Die Bandbreite reicht von Geburtsvorbereitungskursen, über Vorträge rund ums Thema kindliche Entwicklung und Erziehung, bis hin zu Angeboten für Großeltern und Enkel.

Grundlagen der Familienbildung

Familienbildung hat in Deutschland schon eine lange Tradition. Bereits im 17. Jahrhundert gab es erste Bestrebungen, Mütter in sogenannten Mütterschulen zur richtigen Erziehung ihrer Kinder zu verhelfen. Diese Bewegung wurde vor allem von Rousseau und Pestalozzi unterstützt, die heute zu den Pädagogen der Aufklärung zählen und die Anerkennung der Kindheit als eigenständige Lebensphase maßgeblich mitgeprägt haben (vgl. Tschöpe-Scheffler 2009, S. 11). Als erste institutionalisierte Mütterschule wurde die Stuttgarter Mütterschule bekannt, die 1917 von Luise Lampert gegründet worden war. Nach dem zweiten Weltkrieg reagierten die Mütterschulen auf den gesellschaftlichen Wandel und nahmen zunehmend auch sozialarbeiterische Aufgaben wahr. In den 1950er und -60er Jahren rückte dann der Bildungsgedanke nach und nach in den Vordergrund und die Mütterschulen entwickelten sich zu Familienbildungsstätten weiter (vgl. Mengel 2007, S. 17f.).

Die Familie im Sinne von Mutter, Vater und Kind bzw. mehreren Kindern „gilt in unserem Kulturkreis als kleinste und ursprüngliche gemeinschaftliche Einheit“ (Dietz et al. 2015, S. 119). Gleichwohl entspricht diese Vorstellung der „normalen Kleinfamilie“ heute jedoch keineswegs mehr der alleinigen Realität. Alleinerziehende, Stief- und Patchworkfamilien, gleichgeschlechtliche Paare mit Kindern usw. prägen heute eine bunte und vielschichtige Familienlandschaft, wobei die unterschiedlichen Lebensformen auch gesellschaftlich immer mehr an Akzeptanz gewinnen. Im Folgenden soll der Begriff Familie also ganz allgemein als „Erziehungsberechtigte und ihre Kinder“ verstanden werden. Denn ganz gleich in welcher Familienkonstellation Kinder aufwachsen, die „Familie ist für Kinder der erste und wichtigste Erziehungs- und Bildungsort.“ (Vollmer 2012, S. 134). Für Kinder sind die Erziehungsberechtigten in der Regel die wichtigsten Bezugspersonen und die Familie hat den größten Einfluss auf die Bildungschancen von Kindern, weit größer als Krippe, Kindergarten und Schule (vgl. ebd. S. 134).

Der Begriff „Familienbildung“ ist nicht einheitlich definiert. Die Rahmenkonzeption für Familienbildung in Baden-Württemberg erklärt den Begriff wie folgt: „Familienbildung ist die ganzheitliche Forderung von Kompetenzen und Ressourcen für ein gelingendes Zusammenleben. Im Mittelpunkt steht die Förderung der Beziehungs-, Erziehungs- und Alltagskompetenzen von Eltern. Die Angebote richten sich jedoch grundsätzlich an alle Familienmitglieder“ (Landesfamilienrat Baden-Württemberg 2019, S.8). Im bayerischen Handbuch zur Familienbildung findet sich unter anderem folgende Definition: „Familienbildung bereitet Familienmitglieder auf Phasen und Situationen in der Familienentwicklung durch Information und Erweiterung von Handlungskompetenzen vor. Sowohl nach ihrem gesetzlichen Auftrag als auch nach ihrem fachlichen Verständnis ist Familienbildung eine präventive Leistung.“ (Pettinger/Rollik 2005, S.14, zit. nach ifb 2010).

Familienbildung ist somit als eine spezielle Form der außerschulischen Bildungsarbeit zu verstehen. Die Angebote können sich sowohl an Familien als Ganzes als auch an einzelne Familienmitglieder richten und stellen eine präventive, früh greifende und niederschwellige Maßnahme dar, die darauf ausgerichtet ist, das Wissen und die Handlungskompetenzen aller Familienmitglieder zu erweitern.

Rechtlich ist die Familienbildung im Achten Buch des Sozialgesetzbuchs verankert. Hier heißt es:

„(1) Müttern, Vätern, anderen Erziehungsberechtigten und jungen Menschen sollen Leistungen der allgemeinen Förderung der Erziehung in der Familie angeboten werden. Sie sollen dazu beitragen, dass Mütter, Väter und andere Erziehungsberechtigte ihre Erziehungsverantwortung besser wahrnehmen können. Sie sollen auch Wege aufzeigen, wie Konfliktsituationen in der Familie gewaltfrei gelöst werden können.

(2) Leistungen zur Förderung der Erziehung in der Familie sind insbesondere

1. Angebote der Familienbildung, die auf Bedürfnisse und Interessen sowie auf Erfahrungen von Familien in unterschiedlichen Lebenslagen und Erziehungssituationen eingehen, die Familien in ihrer Gesundheitskompetenz stärken, die Familie zur Mitarbeit in Erziehungseinrichtungen und in Formen der Selbst- und Nachbarschaftshilfe besser befähigen sowie junge Menschen auf Ehe, Partnerschaft und das Zusammenleben mit Kindern vorbereiten“ (§16 SGB VIII, o.V. 2020, S. 90).

Somit ist die Familienbildung rechtlich der Kinder- und Jugendhilfe zugeordnet. Die Verantwortung für die Ausgestaltung liegt demzufolge bei den Ländern und Kommunen. In der Praxis wird Familienbildung allerdings überwiegend von freien Bildungsträgern, insbesondere kirchlichen Trägern und Wohlfahrtsverbänden angeboten und bewegt sich zwischen Kinder- und Jugendhilfe und Erwachsenenbildung. Aktuell organisiert sich die Familienbildung in Deutschland in drei großen Dachverbänden: der Bundesarbeitsgemeinschaft Evangelischer Familienbildungsstätten e.V., der Bundesarbeitsgemeinschaft katholischer Familienbildungsstätten e.V., sowie der Bundesarbeitsgemeinschaft Familienbildung und Beratung e.V. (vgl. Jares 2015).

Ziele und Inhalte der Familienbildung

Wie sich aus der Definition bereits erkennen lässt, zielt Familienbildung darauf ab, präventiv – also bevor eine Problem- oder Notlage überhaupt entsteht – Hilfestellung für Familien bereitzustellen und sie in der Bewältigung ihrer alltäglichen Aufgaben zu unterstützen. Als grundlegend gelten dabei die Förderung der Erziehungskompetenzen von Eltern sowie die Stärkung familiärer Beziehungen und der Interaktion innerhalb der Familien. Dabei sollen die Bildungsangebote frühzeitig greifen und vorhandene Ressourcen und Stärken der Familien gezielt nutzen und darauf aufbauen (vgl. ifb 2010, S. 59).

„Generelles Ziel aller familienbildenden Angebote ist es, dazu beizutragen, dass sich Kinder und Erwachsene in der Familie entfalten und entwickeln können und ein kinder- und familienfreundliches Umfeld entsteht.“ (ifb 2010, S. 61). Darüber hinaus beinhaltet Familienbildung folgende Ziele:

  • Bereitstellung von Bildungsangeboten zu familienrelevanten Themen,
  • Ermöglichung erfahrungs- und handlungsorientierter, selbsttätiger Lernprozesse,
  • Schaffung von geeigneten Zugängen für alle Familien,
  • Förderung von Wissen, Kompetenzen und Informationsstrategien,
  • Anregung zur Reflexion der eigenen Rolle und des eigenen Handelns innerhalb des familiären Zusammenlebens und Orientierung bieten,
  • Eigeninitiative der Teilnehmer nutzen und fördern,
  • Schaffung von Gelegenheiten und Impulsen zum sozialen Austausch und zur gegenseitigen Hilfestellung,
  • Stärkung der gesellschaftlichen Teilhabe von Familien.

Als Zielgruppen der Familienbildung benennt das Staatsinstitut für Familienforschung in Bayern Familien sowohl als Ganzes als auch für einzelne Familienmitglieder in ihren jeweiligen Lebenslagen (vgl. ifb 2010, S. 175ff.):

  • Paare als werdende Eltern,
  • Familien mit Säuglingen und Kleinkindern,
  • Familien mit Kindergarten- und Schulkindern,
  • Familien mit Jugendlichen,
  • Junge Erwachsene,
  • Eltern in der nachelterlichen Lebensphase,
  • Alleinerziehende Eltern,
  • Familien mit Migrationshintergrund,
  • Stief- und Patchworkfamilien,
  • Adoptiv- und Pflegefamilien,
  • Schwangere Teenager und minderjährige Eltern,
  • Familien mit gleichgeschlechtlichen Elternpaaren,
  • Familien in besonders belastenden Situationen (z.B. durch soziale Benachteiligung, Trennung/Scheidung, Tod, Behinderung/Pflegebedürftigkeit eines Angehörigen usw.).

Um dieser großen Vielfalt an Zielgruppen inhaltlich gerecht zu werden, bieten Familienbildungsstätten ein breites und abwechslungsreiches Programm. Ein stichprobenartiger Vergleich[1] der Webseiten von zehn zufällig ausgewählten Familienbildungsstätten in Baden-Württemberg, Bayern und Rheinland-Pfalz macht deutlich, dass es Kurse und Vorträge zu den verschiedensten Themen gibt, wovon hier nur beispielhaft einige zusammengefasst werden können:

  • Geburtsvorbereitungskurse,
  • Säuglingspflegekurse,
  • Rückbildungsgymnastik nach der Geburt,
  • vielseitige Sport- und Entspannungsangebote für Kinder, Jugendliche und Erwachsene,
  • Vorträge für Eltern zu unterschiedlichen Phasen der kindlichen Entwicklung und zu zahlreichen Erziehungsfragen,
  • Vorträge und Kurse zum Thema Ernährung,
  • Kursangebote für Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit musikalischen, wissenschaftlichen, sportlichen, sprachlichen, hauswirtschaftlichen oder künstlerischen Schwerpunkten,
  • Kursangebote und Vorträge für Erwachsene zu Themen der Persönlichkeitsentwicklung und des Selbstmanagements, sowie zur Gestaltung von Ehe und Partnerschaft,
  • Offene Treffen und Gesprächskreise mit unterschiedlichen Themen,
  • Geführte Exkursionen u.v.m.

Auffallend ist hierbei jedoch, dass trotz der großen Vielfalt an Angeboten bei weitem nicht alle Zielgruppen gleichermaßen angesprochen werden. Am häufigsten richten sich die Angebote gezielt an Väter und/oder Mütter, Kinder und Jugendliche im Allgemeinen. Während Familien mit Migrationshintergrund und Alleinerziehende bei dieser Stichprobe an allen Familienbildungsstätten als eigenständige Zielgruppen erkannt wurden, konnten nur drei der zehn Familienbildungsstätten auch explizite Angebote für Menschen mit Behinderungen aufweisen. Ein einziges Angebot war für Eltern mit autistischen Kindern zu finden, ebenso je ein einzelnes Angebot für Familien mit Zwillingen und für verwaiste Eltern. Keines der untersuchten Kursprogramme war direkt auf Eltern mit chronisch kranken Kindern (z.B. Diabetikern), auf Kinder oder Eltern mit psychischen Erkrankungen (z.B. Depressionen) oder auf Familien mit gleichgeschlechtlichen Paaren ausgerichtet. Auch die Diversität der Geschlechter findet bislang noch keinerlei Berücksichtigung. Das lässt vermuten, dass die meisten Familienbildungsstätten ihre Angebote nach wie vor zumindest vorrangig an den „klassischen Normalfamilien“ orientieren und viele Familien möglicherweise nicht oder zumindest nicht ausreichend erreicht werden. Eine ausführliche Untersuchung dieser These ist im Rahmen dieser Arbeit jedoch nicht möglich.

Eltern-Kind-Kurse als Angebote der Familienbildung

Eltern-Kind-Kurse stellen eine besondere Form der Familienbildungsarbeit dar, da sie sich immer an zwei Zielgruppen zugleich wenden: Eltern und ihre Kinder. Im Folgenden soll dieses spezielle Angebot ausführlich dargestellt und anhand eines konkreten Praxisbeispiels erläutert werden.

Grundsätzlich können unter dem Begriff Eltern-Kind-Gruppen alle Kursangebote für Eltern und Kinder verstanden werden. Tatsächlich wird diese Bezeichnung in der Praxis jedoch überwiegend für Kursangebote verwendet, die sich an Eltern und Kleinkinder (unter 3 Jahren) wenden. „In der Eltern-Kind-Gruppe treffen sich Eltern und Kinder um gemeinsam zu spielen und neue Erfahrungen zu machen“ (Tuschoff/Daude 2003). Eltern-Kind-Gruppen werden in unterschiedlichen Formen von allen Trägern der Familienbildung angeboten und sind sogar die „am häufigsten angebotene Maßnahme der Familienbildung“ (ifb 2010, S. 100). Das spezifische Merkmal der Eltern-Kind-Gruppen ist die gleichzeitige Anwesenheit zweier gänzlich unterschiedlicher Zielgruppen: den erwachsenen Eltern und den – meist noch sehr kleinen – Kindern mit ihren jeweiligen Interessen und Bedürfnissen.

Dabei ist die Vielfalt an unterschiedlichen Kursangeboten enorm. Schaut man sich das Kursprogramm von Familienbildungsstätten näher an, so findet man unter der Rubrik Eltern-Kind-Gruppen zum einen Kursangebote, denen vorgegebene bekannte Konzepte zugrunde liegen, wie z.B. Babyschwimmen, Babymassage, Kis-El (Kinder spielen, Eltern lernen), PEKiP (Das Prager Eltern-Kind-Programm) und Musikgarten. Zum anderen gibt es aber auch Angebote, die kein spezielles Konzept verfolgen und deren Schwerpunkte von der jeweiligen Kursleitung individuell akzentuiert werden, wie bspw. Eltern-Kind-Treffs in Englisch, Türkisch, Französisch oder anderen Sprachen, Sport und Spiel für die Kleinsten, Minitreffs, Eltern-Kind-Basteln u.v.m.

Der Kurs „Bewegung, Spiel und Spaß“ für Eltern und Kinder ab 13 Monate, der im Folgenden ausführlich beschrieben wird, wurde von der Autorin konzipiert und durchgeführt.

„Bewegung, Spiel und Spaß“ – Ein Kursangebot für Eltern und Kinder ab 13 Monate

Der Kurs „Bewegung, Spiel und Spaß“ soll als Eltern-Kind-Kurs für jeweils ein Elternteil und ein Kind – oder auch mehrere Kinder – im Alter von 13 Monaten bis ca. zwei Jahren angeboten werden. Das Angebot basiert auf den Grundlagen der Psychomotorik und setzt seinen Fokus auf die ganzheitliche Förderung der kindlichen Entwicklung und die Stärkung der Eltern-Kind-Beziehung. „Eltern-Kind-Gruppen stärken die Elternkompetenzen und bieten Kommunikationsmöglichkeiten“ (Evangelische Arbeitsstelle Bildung und Gesellschaft (Hrsg.) 2015, S. 7). In diesem Sinne soll der Kurs vor allem auch eine Gelegenheit zum Austausch für junge Eltern bieten und ihnen vielseitige Möglichkeiten zur Gestaltung der Interaktion mit ihren Kindern aufzeigen. Die Gruppengröße beläuft sich auf mindestens sechs und maximal zehn Eltern-Kind-Paare. Der Kurs ist mit zehn Terminen je 1,25 Stunden geplant und findet immer dienstags vormittags von 10:00 Uhr bis 11:15 Uhr in einem Raum der Familienbildungsstätte statt. Der Raum befindet sich im ersten Obergeschoß, ist jedoch mittels eines Aufzugs auch barrierefrei zugänglich. Er ist 47 qm groß und mit Fußbodenheizung ausgestattet, was gerade in Anbetracht der Tatsache, dass die Aktivitäten überwiegend auf dem Boden stattfinden, einen wichtigen Aspekt darstellt. Durch große Fenster und eine gute Deckenbeleuchtung ist der Raum zu jederzeit ausreichend hell, kann aber bei Bedarf auch durch Vorhänge und Jalousien abgedunkelt werden. Sämtliche Steckdosen im Raum sind kindersicher. Auf derselben Etage, nur ein paar Meter den Flur entlang, befinden sich Sanitärräume und ein extra großzügig gestalteter Wickelraum. Insofern erfüllt der Raum aus Sicht der Kursleiterin optimal die notwendigen Voraussetzungen für diesen Kurs.

Direkt neben dem Kursraum befindet sich ein Materiallager, zu dem die Kursleiterin freien Zugang erhält. Alle darin befindlichen Materialien wie unterschiedliche Bälle, Tücher, Reifen, Matten, Teppichfliesen, Schaumstoffbewegungselemente etc. können für den Kurs genutzt werden. Materialien, die darüber hinaus benötigt werden, werden von der Kurleiterin selbst besorgt. Die Kursleiterin darf während des Kurses Musik abspielen, da die Familienbildungsstätte eine pauschale GEMA-Gebühr zahlt.

Die Ausschreibung des Kurses wird von der Familienbildungsstätte organisiert und erfolgt sowohl in Druckform im halbjährlich erscheinenden Programmheft als auch auf dessen Homepage. Die Anmeldung der Eltern geschieht ebenfalls ausschließlich über die Familienbildungsstätte und kann sowohl persönlich zu den Büroöffnungszeiten als auch über das online-Anmeldeportal getätigt werden.

Alle weiteren Fragen z.B. zum Honorar der Kursleitung, dem Datenschutz und sonstigen Rechten und Pflichten werden in einem schriftlichen Honorarvertrag zwischen der Kursleiterin und der Familienbildungsstätte geregelt.

Die Kursteilnehmer*innen und ihre Erwartungen

Wie bereits erwähnt ist es ein Spezifikum von Eltern-Kind-Kursen, dass sie sich an zwei Zielgruppen zugleich richten: in diesem Fall sind es erwachsene Elternteile und Kinder im Alter von ca. 13 Monaten bis etwa zwei Jahren. Was aber erwarten diese Teilnehmer*innen nun von dem Kurs und wie kann es gelingen, die unterschiedlichen Erwartungen miteinander in Einklang zu bringen?

Die Eltern erwarten im Allgemeinen von Eltern-Kind-Kursen in erster Linie, dass sie andere Eltern mit möglichst gleichaltrigen Kindern kennenlernen und neue Kontakte knüpfen können. Sie möchten sich untereinander austauschen und ggf. auch Fragen oder Probleme thematisieren, die in ihrer aktuellen Situation gerade auftreten. Selbstverständlich möchten sie auch Freude am Kurs haben und neue Anregungen für die Gestaltung von Spiel- und Alltagssituationen mit ihren Kindern erhalten. Sie möchten sich wohl fühlen und mit ihren jeweiligen Wünschen, Fragen, Gefühlen und Gedanken ernst genommen und akzeptiert werden (vgl. Tuschoff/Daude 2003). Die Kursleiterin rechnet insbesondere mit Fragen zu den Themen der kindlichen Entwicklung, wie z.B. Laufen und Sprechen lernen, Ernährung, Schlafverhalten usw., aber ebenso auch mit Fragen zum Thema Erziehung.

Für die Kinder hingegen steht es im Vordergrund, andere Kinder kennen zu lernen und – oftmals die ersten – Kontakte zu Gleichaltrigen zu knüpfen. Sie sollen abwechslungsreiche Anregungen für eine ganzheitliche Entwicklung erhalten und auch die Kontaktaufnahme zu anderen Erwachsenen sowie das soziale Lernen in der Gruppe sind wesentliche Ziele im Hinblick auf die Kinder (vgl. ebd. 2003). Natürlich ist es auch für die Kinder besonders wichtig, dass sie sich in dem Kurs wohlfühlen, dass sie mit ihrem gesamten Wesen voll und ganz angenommen und akzeptiert werden und einfach gemeinsam mit anderen Spaß und Freude erleben können.

Die Kursleiterin hat sich daher bewusst entschieden, dass die Teilnehmerorientierung als didaktisches Leitprinzip in ihrem Kurs gelten soll. Konkret heißt das, dass alle Teilnehmenden bewusst miteinbezogen werden und der Kurs sich aus ihren Interessen und Bedürfnissen heraus entwickeln und gestalten soll. Es bedeutet vor allem, die Perspektiven der Teilnehmenden in Bezug auf ihre Lerninteressen, Erfahrungen und Erwartungen ernst zu nehmen (vgl. Faulstich/Zeuner 2010, S. 69).

Damit es gelingen kann die Teilnehmenden alle gleichermaßen miteinzubeziehen, muss die Kurleiterin folgende Merkmale in ihrem Kurs berücksichtigen (vgl. Arnold, 2008, S. 43):

  • Partizipationsmöglichkeiten: Die Kinder und Eltern können die wesentlichen Inhalte und Ziele des Kurses selbst mitbestimmen.
  • Identitätsbezug: Die subjektiven und soziobiographischen Bedingungen der einzelnen Teilnehmer*innen werden berücksichtigt, sodass jede*r Einzelne sich in diesem Kurs angesprochen und wohlfühlen kann.
  • Abbau von Gefälle: Die Kompetenzen und die Autonomie der Kinder, aber vor allem auch die der Elternteile werden erst genommen, sodass keine unnötige Hierarchie zwischen der Kursleiterin und den Teilnehmer*innen entsteht.
  • Selbststeuerung: Die Kinder und die Elternteile haben innerhalb des Kurses ausreichend Möglichkeit zu selbstgesteuertem Lernen sowie zum informellen Austausch untereinander.
  • Aktivierung: Die Kursleiterin achtet stets auf aktivierende Methoden, die den Teilnehmer*innen die Möglichkeit geben, den Kurs selbst aktiv mitzugestalten.

Allerdings darf nicht außer Acht gelassen werden, dass auch bei größtem Bemühen seitens der Kursleiterin die Teilnehmerorientierung an ihre Grenzen stoßen kann. Dies ist – insbesondere im Hinblick auf die Erwachsenen – unter Umständen möglich, wenn von Seiten der Teilnehmer*innen Verständnisschwierigkeiten oder Widerstände auftreten. Hierfür können unterschiedliche Gründe vorliegen: mangelnde Motivation, Verarbeitungs- und Transferschwierigkeiten, emotionale, soziale oder gesundheitliche Probleme sind nur einige Beispiele. Doch auch angesprochene Themen können zu Abwehrreaktionen führen, die sich beispielsweise durch Resignation, Zynismus oder Leugnungen bemerkbar machen (vgl. Siebert 2011, S. 41ff.).

Kursaufbau: Inhalte und methodisches Vorgehen

„Für die kleinen Kinder sind feste Strukturen im Gruppenablauf sehr wichtig. Sie – und auch die Eltern – finden sich so in der für sie fremden Umgebung und Gruppe besser zurecht, erleben Sicherheit, haben eine Orientierung. Auch für neue Teilnehmende ist es so leichter, sich in der neuen Gruppe zurechtzufinden“ (Evangelische Arbeitsstelle Bildung und Gesellschaft Hrsg. 2015, S. 11).

Für ihren Kurs „Bewegung, Spiel und Spaß“ hat sich die Kursleiterin deshalb für folgende Grundstruktur entschieden (ein konkretes Beispiel finden Sie im Anhang):

Ankommen: Die Kinder und ihre Eltern können in Ruhe ankommen und werden von der Kursleiterin persönlich begrüßt. Vor dem Raum können sie ihre Schuhe abstellen und ihre Jacken an einem Kleiderständer aufhängen, ehe sie den Raum betreten. Im Raum hat die Kursleiterin vor Beginn der Stunde bereits einen Begrüßungskreis mit Teppichfliesen ausgelegt, der die Teilnehmenden einlädt sich in der Raummitte zusammenzufinden. In der Mitte des Kreises befinden sich für jede Stunde ein paar passende Elemente, die die Neugier der Kinder und ihrer Eltern wecken und die Vorfreude steigern sollen, also z.B. ein paar Luftballone, wenn das Motto der Stunde „Luftballone“ ist, ein paar Autos zum Motto „Alles, was rollt“ usw.

Begrüßungskreis: Zu Beginn jeder Kurseinheit wird in einem Sitzkreis immer das gleiche Begrüßungslied gesungen, bei dem alle Kinder und ihre Eltern namentlich genannt werden. Im Anschluss an das Begrüßungslied folgen jeweils zwei bis drei einfache Lieder, Bewegungsspiele oder Fingerspiele. Ziel ist es, dass die Eltern die Texte nach kurzer Zeit mitsingen bzw. mitsprechen können und die Kinder sie zumindest wiedererkennen. Deshalb legt die Kursleiterin Wert darauf diese Lieder und Fingerspiele im Verlauf des Kurses immer wieder zu wiederholen. Sobald ein gewisses Repertoire den Kindern und Eltern bekannt ist, sollen diese im Begrüßungskreis auch selbst Wünsche äußern, welche Spiele und Lieder sie bevorzugen. Aber auch wer nicht mitsprechen bzw. singen kann oder möchte, kann sich durch Handbewegungen, Gesten, Klatschen, Stampfen, Hüpfen, Tanzen usw. aktiv beteiligen.

Gerade in den ersten drei Kurseinheiten und dann immer wieder zu Beginn eines neuen Kurses muss im Begrüßungskreis auch Zeit für eine kurze Vorstellungsrunde eingeplant werden.

Freispielphase: Für die Freispielphase bereitet die Kursleiterin vor jeder Kurseinheit Materialien unter einem bestimmten Motto vor. Die Kinder sollen sich dann möglichst frei und ohne bzw. mit wenigen Vorgaben mit diesem Material auseinandersetzen, es erkunden, erproben, damit spielen, sich bewegen und vielfältige Erfahrungen sammeln. Die Eltern werden dazu angehalten, ihre Kinder möglichst wenig zu beeinflussen und ihnen nur wenn es wirklich erforderlich ist, Hilfestellung zu geben. Stattdessen sollen sie diese Phase nutzen, um ihre Kinder zu beobachten, ihre Kompetenzen einzuschätzen und für sich selbst diese Zeit zum Austausch mit der Kursleiterin und mit anderen Eltern zu nutzen. Die größte Herausforderung ist es für die Eltern dabei vermutlich, gelegentliche Misserfolge ihres Kindes auszuhalten und „keine wertenden Vergleiche mit den anderen Kindern zu ziehen“ (Baur 2013, S. 9).

Die Mottos für die einzelnen Kurseinheiten wird die Kursleiterin erst im Verlauf des Kurses von Stunde zu Stunde konkret planen und festlegen, da sie sich hierbei ja in erster Linie an den Bedürfnissen, Kompetenzen, Interessen und Wünschen der kleinen und großen Teilnehmer*innen orientieren will. Denkbar sind aber zum Beispiel folgende Schwerpunkte: verschiedene Bälle, Seile, Tücher, Luftballons, Fahrzeuge (Laufdreiräder, Rutschautos, Rollbretter usw.), Naturmaterialien (Kastanien, Eicheln, Blätter usw.), Bewegungslandschaften aus Kleingeräten der fbs Filderstadt, Toilettenpapier, Reis, Fingerfarben bzw. Malseife, Rasierschaum, PET-Flaschen, Schachteln, Musikinstrumente der fbs Filderstadt (Rasseln, Klanghölzer, Fingercymbeln usw.), Steckpuzzles, Bausteine und vieles mehr.

Übergangsritual: Nach der Freispielphase räumen alle Teilnehmenden gemeinsam mit der Kursleiterin die Materialien beiseite (in einer Ecke des Raums). Das Aufräumen wird von der Kursleiterin mit einem „Aufräumlied“ eingeläutet. Anschließend lässt die Kursleiterin das „Seifenblasenlied“ von ihrem Tablet erklingen und bläst dazu Seifenblasen aus einer Seifenblasenpfeife. Dies ist für die Kinder und die Eltern das Signal, sich wieder in der Raummitte zum Abschlusskreis zusammen zu finden und soll vor allem den Kindern helfen, nach einer intensiven Spielphase zur Ruhe zu kommen.

Abschlusskreis: Den Abschlusskreis möchte die Kursleiterin ganz bewusst den jahreszeitlichen Themen und Festen widmen: Fasching, Frühling, Ostern, Sommer, Herbst, St. Martin, St. Nikolaus, Adventszeit und Winter sollen durch passende Lieder, Bilderbücher und Fingerspiele hier Beachtung finden. Am Ende einer jeden Kurseinheit singen alle gemeinsam dann immer dasselbe Abschiedslied.

Verabschiedung: Zu guter Letzt verabschiedet sich die Kursleiterin von den Teilnehmer*innen und bedankt sich für ihre Mitwirkung. Die Kinder und Eltern verlassen den Raum und können sich im Flur wieder Schuhe und Jacke anziehen. Die Kursleiterin räumt alle Materialien wieder ordentlich auf und sorgt dafür, dass der Raum in einwandfreiem Zustand hinterlassen wird.

Die Rolle der Kursleitung

In Eltern-Kind Kursen ist die Kursleitung grundsätzlich als Begleiter*in der Gruppe zu verstehen. Sie muss die jeweiligen Situationen und Bedürfnisse der Teilnehmenden reflektieren und in ihren Angeboten kontinuierlich berücksichtigen. Sie sollte Eltern und Kinder in ihrer jeweiligen Lernsituation unterstützen und auf die Fragen und Probleme jedes Einzelnen eingehen können (vgl. Tuschoff/Daude 2003). Voraussetzung dafür ist ein hohes Maß an Fachkompetenz, eine positive sowie offene Haltung und zwar sowohl im Hinblick auf die Kinder als auch in der Zusammenarbeit mit Erwachsenen. „Eltern in der Bewältigung ihrer anspruchsvollen Erziehungs- und Bildungsaufgaben wirksam zu begleiten und zu stärken, setzt voraus, dass Fachkräfte Müttern und Vätern vorurteilsbewusst und wertschätzend begegnen und sie als Expert/innen für ihre Kinder, ihre Familien- und Lebenssituation anerkennen“ (Wittke 2018). In diesem Sinne hat die Kursleiterin des Kurses „Bewegung, Spiel und Spaß“ es sich bewusst zum Ziel gesetzt, in erster Linie ein Vertrauensverhältnis zu den Eltern aufzubauen und für sie als Ansprechpartnerin zur Verfügung zu stehen. Sie möchte nicht belehrend oder gar „allwissend“ wirken, sondern viel mehr im Dialog mit den Eltern gemeinsam Themen erörtern und Handlungsoptionen aufzeigen. Sie möchte Impulse geben, Ideen und Anregungen für den Alltag mitgeben und die Eltern in ihrer Erziehungskompetenz, vor allem aber ihr Vertrauen in die eigenen Handlungskompetenzen stärken. Im Gegensatz zu ihrer langjährigen Tätigkeit als Erzieherin ist es ihr im Hinblick auf die Kinder kein Anliegen, eine enge Bindung aufzubauen, da diese in einem solchen Setting nicht notwendig ist – eine Bindungsperson ist schließlich immer anwesend. Vielmehr sieht die Kursleiterin sich im Umgang mit den Kindern als Impulsgeberin, die adäquate Materialien und Spielideen bereitstellt, die die ganzheitliche Entwicklung der Kinder anregen. Sie möchte vor allem ein gutes Sprachvorbild sein und nicht zuletzt den Kindern und ihren Eltern einfach eine schöne gemeinsame Zeit mit viel Freude und guter Laune ermöglichen.

Zusammenfassung und Ausblick

Familienbildung ist ein vielseitiger Bildungsbereich, der weit über kindheitspädagogische Angebote hinausgeht. Sie trägt im Sinne des lebenslangen Lernens vor allem auch in hohem Maße zur Erwachsenenbildung bei, auch wenn sie gesetzlich der Kinder- und Jugendhilfe zugeordnet ist. Die Angebote haben einen präventiven Charakter und zielen darauf ab, das Wissen und die Kompetenzen von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen zu erweitern und ihre Beziehungen sowie ihre Handlungsfähigkeit im Alltag zu stärken. Die Angebotsvielfalt ist dabei groß, doch auch wenn Familienbildung sich grundsätzlich an alle Familienmitglieder richtet, die Mehrheit der Angebote zielt auf Erwachsene in ihrer Rolle als (werdende) Eltern ab. Auffallend ist, dass es nur wenige Angebote gibt, die sich explizit an Familienmitglieder mit Behinderungen wenden.

Ein weiterer Diskussionspunkt ist die sogenannte „Komm-Struktur“, die an Familienbildungsstätten herrscht und aus Sicht der Autorin Chance und Risiko zugleich darstellt. Die Teilnehmer*innen müssen sich aus eigenem Antrieb anmelden und zu den Veranstaltungen kommen, um die Angebote nutzen zu können. Das birgt die Gefahr, dass viele Familien gar nicht erst erreicht werden können, da sie – aus den unterschiedlichsten Gründen – eben nicht in der Lage oder nicht willens sind, dieses „Kommen“ selbst zu leisten. Andererseits kann genau diese „Komm-Struktur“ jedoch auch als ein Vorteil gesehen werden. Denn durch eben diese Struktur wird sichergestellt, dass alle Teilnehmenden freiwillig und mit der entsprechenden Motivation an den Angeboten teilnehmen, was wiederum eine wichtige Voraussetzung für gelingendes Lernen ist.

Eltern-Kind-Kurse sind ein wesentlicher Bestandteil der Familienbildung und auch wenn sie auf den ersten Blick „nur“ aus Spielen, Singen und Spaß haben bestehen – tatsächlich beinhalten sie eine ganze Reihe an Lerninhalten und zwar nicht nur für die Kinder, sondern vor allem für die teilnehmenden Eltern. Deshalb erfordert ein Eltern-Kind-Kurs auch eine gründliche ganzheitliche Planung und setzt ein hohes Maß an Fachkompetenz von Seiten der Kursleitung voraus. Sie muss nicht nur über ein großes didaktisch-methodisches Handlungsrepertoire im Hinblick auf die Kinder verfügen, sondern vor allem auch sehr sicher im Umgang mit Erwachsenen sein. Besonders wichtig ist dabei ihre eigene innere Haltung, denn nur wenn sie allen Teilnehmenden gleichermaßen offen und wertschätzend begegnet, kann es ihr gelingen, den Kurs teilnehmerorientiert zu gestalten und die Ziele der Familienbildung zu erreichen.

In den nächsten Jahren wird Familienbildung nach Ansicht der Autorin noch an Bedeutung gewinnen, denn die Belastungen von Familien wachsen stetig. Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Anforderungen an Flexibilität, Belastbarkeit, Bildung usw., aber auch die Forderung nach sogenannten „Softskills“ (soziale Kompetenzen) machen es notwendig, dass Eltern, Kinder und Jugendliche kontinuierlich in ihren Kompetenzen gestärkt werden. Zugleich wollen Menschen jeglichen Alters sich vernetzen und mit anderen austauschen. Beides kann Familienbildung leisten und beides wird an Familienbildungsstätten miteinander verknüpft. Dennoch stellt sich die Frage wie zeitgemäß die Angebote noch sind und ob ggf. eine Veränderung der Angebotsstrukturen notwendig ist. So könnte es beispielsweise gut sein, dass Eltern-Kind-Kurse in naher Zukunft nur noch an Nachmittagen oder sogar an Wochenenden angeboten werden müssen, da die Teilnahme am Vormittag für Eltern zunehmend schwieriger wird. Schon jetzt arbeiten viele Mütter bereits ein Jahr nach der Geburt ihres Kindes zumindest in Teilzeit wieder und mehr als ein Drittel aller Kinder unter drei Jahren besucht bereits eine Kindertageseinrichtung oder Tagespflege.

Auch die Digitalisierung bekommt eine immer größere Gewichtung in unserer Gesellschaft und viele Kursangebote oder Vorträge fänden sicherlich auch als online-Kurs großen Anklang bei den Teilnehmer*innen. Andererseits darf jedoch auch nicht außer Acht gelassen werden, dass gerade Jugendliche und junge Erwachsene durch die zahlreichen sozialen Medien ohnehin schon einen Großteil ihrer Freizeit „im Netz“ verbringen und die Kontakte in der realen Welt eher seltener werden. Hier gilt es also auch ein Stückweit bewusst entgegen zu steuern und Familienbildung kann – durch eine ausgewogene Mischung des Angebots – künftig hier in beide Richtungen zu mehr Vielfalt beitragen.

Literaturverzeichnis

Arnold, Rolf (2008). Vorbereitung auf didaktisches Handeln. Studienbrief Nr. EB 0120 des Master-Fernstudiengangs Erwachsenenbildung der TU Kaiserslautern. 2. überarbeitete Auflage. Unveröffentlichtes Manuskript

Baur, Susanne (2013). Wir schaukeln, bauen, balancieren. Motopädagogische Stundenbilder für Eltern-Kind-Gruppen, Kiga und Sportverein. 1. Auflage. Münster: Ökotopia Verlag

Dietz, Berthold / Frevel, Bernhard / Toens, Katrin (2015): Sozialpolitik kompakt. 3. Auflage. Wiesbaden: Springer VS Verlag

Evangelische Arbeitsstätte Bildung und Gesellschaft (Hrsg.) (2013). Arbeitshilfe für Leitungen von Eltern-Kind-Gruppen in der Evangelischen Kirche der Pfalz (Protestantische Landeskirche). https://www.yumpu.com/de/document/read/19597522/arbeitshilfe-fur-leitungen-von-eltern-kind-gruppen-evangelische- (23.05.2020)

Familienbildungsstätte Filderstadt e.V. (Hrsg.). (2012). https://www.fbs-filderstadt.de/index.php?id=45 (23.05.2020)

Faulstich, Peter / Zeuner, Christine (2010). Erwachsenenbildung. Beltz Verlag. Weinheim und Basel

Ifb – Staatsinstitut für Familienforschung an der Universität Bamberg (Hrsg.) (2010). Handbuch zur Familienbildung im Rahmen der Kinder- und Jugendhilfe in Bayern. https://www.ifb.bayern.de/imperia/md/content/stmas/ifb/materialien/mat_2010_7.pdf

Jares, Lisa (2015): Familienbildung als familienübergreifendes Bildungsangebot. In: Textor, Martin / Bostelmann, Antje (Hrsg.): Das Kita-Handbuch https://kindergartenpaedagogik.de/fachartikel/elternarbeit/familienzentren/2332 (19.05.2020)

Landesfamilienrat Baden-Württemberg (Hrsg.) (2019): Familienbildung in Baden-Württemberg. Rahmenkonzeption. https://sozialministerium.baden-wuerttemberg.de/fileadmin/redaktion/m-sm/intern/downloads/Downloads_Familie/Rahmenkonzeption_Familienbildung_2019.pdf (15.05.2020)

Mengel, Melanie (2007): Familienbildung mit benachteiligten Adressaten. Eine Betrachtung aus andrologischer Perspektive. 1. Auflage. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften

o.V. (2020): Gesetze für die Soziale Arbeit. Textsammlung. Baden-Baden: Nomos Verlagsgesellschaft

Pettinger, Rudolf/Rollik, Heribert (2005): Familienbildung als Angebot der Jugendhilfe. Rechtliche Grundlagen– familiale Problemlagen – Innovationen.

familienbildung/01-Redaktion/PDF zit. n. Ifb – Staatsinstitut für Familienforschung an der Universität Bamberg (Hrsg.) (2010). Handbuch zur Familienbildung im Rahmen der Kinder- und Jugendhilfe in Bayern. https://www.ifb.bayern.de/imperia/md/content/stmas/ifb/materialien/mat_2010_7.pdf (15.05.2020)

Siebert, Horst (2011). Lernstile und Lernschwierigkeiten. Studienbrief Nr. EB 0430 des Master-Fernstudiengangs Erwachsenenbildung der TU Kaiserslautern. 2. überarbeitete Auflage. Unveröffentlichtes Manuskript

Tschöpe-Scheffler, Sigrid (2009): Familie und Erziehung in der Sozialen Arbeit. 1. Auflage. Schwalbach: Wochenschau Verlag

Tuschoff, Angelika / Daude, Rita (2003): Das Grundkonzept der Eltern-Kind-Gruppenarbeit in Familienbildungsstätten. In: Textor, Martin / Bostelmann, Antje (Hrsg.): Das Kita-Handbuch. https://www.familienhandbuch.de/unterstuetzungsangebote/bildungsangebote/gkderelternkindgruppenarbeit.php (15.05.2020)

Vollmer, Knut (2012): Erziehungs- und Bildungspartnerschaft. In: Vollmer, Knut (Hrsg.): Fachwörterbuch für Erzieherinnen und Pädagogische Fachkräfte. Freiburg im Breisgau: Herder-Verlag, S. 134

Wittke, Verena (2018). Mit Eltern im Dialog – (bildungsbezogene) Zusammenarbeit mit Familien verändern. In: Textor, Martin / Bostelmann, Antje (Hrsg.): Das Kita-Handbuch. https://kindergartenpaedagogik.de/fachartikel/elternarbeit/formen-der-elternarbeit/2436 (02.06.2020)

Zur Autorin

Isabelle P. Dettling (M.A.) ist staatlich anerkannte Sozialpädagogin und Erzieherin. Sie verfügt über mehr als zwanzig Jahre Berufs- und Leitungserfahrung in Krippe, Kindergarten und Hort. Berufsbegleitend hat sie an der Hochschule Koblenz Bildungs- und Sozialmanagement mit Schwerpunkt Frühe Kindheit (B.A.) studiert und im Anschluss daran ihr Master-Studium im Bereich Erwachsenenbildung an der TU Kaiserslautern erfolgreich absolviert. Außerdem ist sie seit vielen Jahren als Dozentin in der Weiterbildung Frühpädagogischer Fachkräfte und Kindertagespflegepersonen und in der Familienbildung tätig.

Foto Isabelle Dettling neu

[1] Einzelnachweise zur Stichprobe

Einzelnachweise zur Stichprobe

Folgende zehn Familienbildungsstätte wurden zufällig ausgewählt und am 20.05.2020 bzgl. ihrer Angebote verglichen:

  1. Familienbildungsstätte Filderstadt: https://www.fbs-filderstadt.de/
  2. Familienbildungsstätte Kirchheim unter Teck: https://fbs-kirchheim.de/
  3. Haus der Familie Nürtingen: https://hdf-nuertingen.de/
  4. Familienbildungsstätte Ulm: https://www.fbs.ulm.de/
  5. Katholische Familienbildungsstätte Mainz: https://familienbildung-mainz.de/
  6. Katholische Familienbildungsstätte Koblenz: https://www.fbs-koblenz.de/
  7. Familienbildungsstätte Waiblingen: https://fbs-waiblingen.de/
  8. Familienbildungsstätte Tübingen: https://www.fbs-tuebingen.de/
  9. Familienbildungsstätte Leonberg: https://fbs-leonberg.de/
  10. Ökumenische Familienbildungsstätte Esslingen: https://fbs-esslingen.de/