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Zitiervorschlag

Aus: Kinderzeit 2002, Heft 2 (Mai), S. 14-17

Ruth Sieler: Ein Leben für die Rhythmik

Manfred Berger

Wer sich mit der musikalisch-erzieherischen Disziplin Rhythmik näher befasst, stößt unweigerlich auf die Namen Mimi Scheiblauer (1891-1968) und Elfriede Feudel (1898-1965), die innovative Impulse innerhalb der Rhythmik setzten und diese zur Profession entwickelt haben. Die beiden Frauen werden in der einschlägigen Fachliteratur stets als die Wegbereiterinnen der Rhythmik in Deutschland gewürdigt. Doch es gibt durchaus noch weitere bedeutende Wegbereiterinnen, die leider in Vergessenheit gerieten. Dazu gehört ohne Zweifel auch Ruth Sieler.

In ihrer seinerzeit vielbeachteten Broschüre "Rhythmikstunden mit Kindern" stellte Ruth Sieler treffsicher die vielen fördernden Einflüsse der Rhythmik zwischen Freiheit und Disziplin dar: "Wo sonst wird Konzentration und schnelles Reagieren mit Kindern geübt? Die Phantasie und die Fähigkeit der Improvisation werden angeregt. Das Kind übt eigene Geschicklichkeit, es bekommt häufig Gelegenheit, sich selbstbewusst innerhalb der Gruppe zu äußern, seinen Willen durchzusetzen. Aber auch das Gegenteil wird von ihm gefordert: das Sicheinordnen und auch Rücksichtnehmen. Das Kind muss lernen, sich anzupassen, aber es lernt auch, selbständig zu entscheiden. Gutes Beobachten, genaues Hören und Sehen werden in der Rhythmikstunde verlangt; auch lernt das Kind, sich auf alle mögliche Art und Weise auszudrücken: mit Worten, mit Gesang, mit Bewegung, mit bildnerischem Gestalten. Es verflicht sich in der Rhythmikstunde die Körperschulung mit der geistigen Betätigung. Auf diese Weise greift das Kind weit aus und bekommt einen Sinn für Natur und Kunst; es lernt, die Umwelt mit wachen Sinnen zu betrachten" (Sieler 1964, S. 27).

Als eines der wichtigsten Ziele der Rhythmik war für Ruth Sieler, "den Kindern die Sinne für das 'künstlerisch Geformte' wach zu machen. Nicht durch Unterweisung mit Worten oder fixierten Anweisungen geschieht das, sondern vielmehr dadurch, dass der Lehrer den Kindern Gelegenheit zu möglichst selbständiger spielerischer Betätigung darbietet. Über die Gebärde und die Bewegung des ganzen Körpers lernt das Kind, ausgewogene Formen, schöne Musik, gute Raumaufteilung nachzuempfinden, zuweilen selbst zu erfinden. Rhythmikstunden, die mit diesem Ziel gegeben werden, bringen dem Kinde Freude, die lange nachwirkt" (Sieler 1964, S. 28f.).

Werdegang

Ruth Sieler erblickte am 27. Dezember 1911 als Tochter des Reichsbahninspektors Oskar Sieler und seiner Frau Hedwig (geb. Friedrich) in Posen das Licht der Welt. Nach dem Besuch der Schulen der "Frankeschen Stiftung" in Halle und dem Gymnasium in Luckenwalde (bei Berlin) studierte sie von 1931-1937 an der Universität Berlin Musikwissenschaften und Kunstgeschichte. Zusätzlich belegte sie an der Berliner Hochschule für Musik die Fächer Klavier und Musikpädagogik und absolvierte noch die Ausbildung zur Lehrerin an Musikschulen an der Staatlichen Akademie für Kirchen- und Schulmusik in Berlin-Charlottenburg. Zu ihren LehrerInnen zählten unter anderem Friedrich Blume, Georg Götsch, Frieda Löwenstein, Lili Kroeber-Asche und Fritz Jöde.

Nach dem Musikstudium übernahm Ruth Sieler eine Assistentinnenstelle beim Kinderchor des Deutschlandsenders. Von 1940 bis 1942 war sie Musikreferentin im Bund Deutscher Mädchen (BDM). In dieser Funktion kam sie verstärkt mit Elfriede Feudel in Kontakt, die seinerzeit unter anderem für die Rhythmiktagungen auf der alten Burg Sternberg in Lippe verantwortlich war. Rückblickend erinnerte sich Ruth Sieler an ihre Teilnahme an einer Rhythmikwoche während der ersten Kriegsjahre (1941): "Für alle Gäste wechselte erholsames Feriendasein und Rhythmikstunden, Gespräche und Musizieren in zwangloser Folge. Frau Feudel... hielt sich ganz im Hintergrund - was dem Brauch der damaligen Zeit völlig entgegengesetzt war. Überhaupt fehlte hier etwas, dem man damals auf Tagungen und sogenannten 'musischen Wochen' nicht entgehen konnte: die Politik. Die zwangslose, freie Atmosphäre auf Burg Sternberg war eine Erholung in vielfacher Beziehung, doppelt wichtig für alle, die in den Zwang zurück mussten, dem alle Gebiete der Erziehung unterworfen waren" (zitiert nach Feudel 1981, S. 79).

Nachdem Ruth Sieler aus politischen Gründen ihre Tätigkeit beim BDM niederlegte, ging sie zu Elfriede Feudel an die Leipziger Hochschule für Musik. Dort legte sie 1944 die erfolgreich Prüfung im Hauptfach "Rhythmisch-musikalische Erziehung" (nach Emile Jaques-Dalcroze) ab. Ein Jahr später wurde ihre Tochter Cornelia geboren, 1946 starb ihr Lebenspartner, der Organist und Kapellmeister Hendrik van Kogelenberg.

Es folgten arbeitsreiche Jahre unter anderem als Pianistin und Komponistin des Theaters des Landes Mark Brandenburg (1946-1949), als Lehrerin an den Musikschulen in Dortmund und Münster an der Ruhr (1949-1963), als Dozentin für Musik und Rhythmik am Evangelische Kindergärtnerinnenseminar in Stuttgart (1963-1969), als Leiterin von Fortbildungskursen für Kindergärtnerinnen des Caritas-Verbandes (1970-1974), als Dozentin für Musik und Rhythmik an der Katholischen Sozialfachschule St. Loreto in Schwäbisch-Gmünd. Zudem legte sie 1960 in England das Lehrexamen für Bambusflötenbau ab und zeichnete von 1960-1968 als Schriftleiterin der Zeitschrift "Rhythmische Erziehung" des Berufsverbandes Rhythmische Erziehung e.V., dessen Gründungsmitglied sie war, verantwortlich.

Völlig unbekannt ist, auch in Insiderkreisen, dass Ruth Sieler mehrere Kinderopern komponiert und getextet hatte, wie zum Beispiel "Das Winteraustreibespiel", "Das Gartenspiel", "Das tapfere Schneiderlein", "Die Bimbambolsche Schule", "Das Küchenspiel" und "Pinocchio".

Aus gesundheitlichen Gründen zog sich Ruth Sieler immer mehr zurück. Aber auch die negativen Erfahrungen in den 1970er Jahren in der ErzieherInnenausbildung mit Musik und Bewegung, allgemein das Künstlerische betreffend, trugen zu ihrem Rückzug bei. Sie plädierte vehement dafür, dass in der Ausbildung der zukünftigen ErzieherInnen die "künstlerischen Fächer die Hauptfächer sein sollten" (zitiert nach Bünner 1976, S. 13).

Nach einem aktiven Leben für die Rhythmik starb Ruth Sieler von ihrem schweren Leiden erlöst am 22. April 1976 in Stuttgart. Ihre rhythmische Hinterlassenschaft ist in der Literatur zur frühen Erziehung im Bereich Musik und Bewegung eingegangen, ohne dass die Quellen genannt wurden. Und so sind heute ihre rhythmischen Spuren überall zu finden. Nachstehende rhythmische Spiele und Übungen sollen die "Sieler-Rhythmik" veranschaulichen und zum Ausprobieren anregen.

Holespiel

Mit einem kleinen "Holespiel" beginnen wir: Ein Kind spaziert los und holt ein anderes ab. Die beiden sollen versuchen, im gleichen Schritt herumzugehen. Für kleine Kinder eine schwere Aufgabe! Der Lehrer hat nur das Signal zum Anfangen gegeben, nun überlässt er die beiden dem eigenen Tempo. Alle beobachten, ob ihre Füße gleich gehen. Wenn der Gleichschritt erreicht ist, setzt Musik ein und begleitet sie zu ihren Stühlchen zurück; die Zuschauer können bis zum Ende mitklatschen. Dann kommt das nächste Kind an die Reihe...

Nach dem Gehen zu zweien probieren wir verschiedene Arten des Anfassens aus. Zu einem Musikablauf gehen zunächst alle Kinder frei - jedes für sich allein - spazieren; wenn die Musik zu Ende ist, trifft sich jedes mit einem anderen. Die beiden fassen sich an. Wie kann man sich noch anfassen, wenn man miteinander gehen will? Ein neuer Musikablauf begleitet zum Gehen zu zweit.

Wir spielen das Spiel "Allein gehen - zu zweien gehen" so oft, als neue Fassungen vorgeschlagen werden. Die Fassung, bei der die Arme vorn gekreuzt werden, gehört zu dem Kinderspiel "Ri ra rutsch, wir fahren mit der Kutsch". Der "Pfiff" bei diesem Spiel ist, dass man auf den Akzenten "rutsch" und "Kutsch" die Gehrichtung ruckartig wechselt, ohne die Fassung zu lösen. Wenn alle Kinder dahintergekommen sind, wie das gemacht wird, spielen wir das ganze Spiel.

Ri ra rutsch,
wir fahren mit der Kutsch!
Fahren in der Eisenbahn,
Vater steckt die Pfeife an,
fahren in der Eisenbahn,
ri ra rutsch!

Nach jedem Spielablauf wird eine Zwischenmusik eingeschaltet: Alle gehen wieder einzeln und suchen einen neuen Partner.

Eisenbahnfahrt

Ein Eisenbahnspiel beginnt damit, dass die vorhandenen Stühle oder Tische zu einem Tunnel zusammengebaut werden. Zunächst ist jedes Kind für sich allein eine "Eisenbahn". Es wird verabredet, dass man durch den Tunnel fahren (kriechen) muss, sobald die Musik "dunkel" spielt, dass man richtig fährt (aufrecht), wenn die Musik "hell" spielt und dass man zu seinem Platz zurückkehrt, sobald die Musik endet. Durch den Tunnel kann immer nur einer fahren, die anderen müssen warten und sich anschließen.

Weil das Warten eine schwere Kunst ist, geben wir dem Spiel eine andere Ordnung: Hans darf sich einen Zug zusammenstellen: Er erzählt, aus was für Wagen sein Zug bestehen soll und wählt dazu mehrere Kinder aus. Er braucht einen Kohlenwagen, einen Gepäckwagen, mehrere Personenwagen, einen Schlafwagen - er selbst ist die Lokomotive und führt die Reihe an. Einer stellt fest, dass unbedingt ein Schaffner da sein müsste, der mit der "Kelle" das Signal zur Abfahrt gibt, ein anderes Kind findet, dass man auch Leute in den Zug einsteigen lassen müsste. Der Zugführer hat nun einen langen Zug zu bewältigen.

Die Spielhandlung hat sich ausgeweitet: Vor der Abfahrt und nach der Ankunft machen die Reisenden einen Weg (mit Musik) von ihrer Wohnung zum Bahnhof - beziehungsweise umgekehrt. Das Reiseziel wird verabredet und vom Schalter ausgerufen. Klaviermusik mit ihren vielen Möglichkeiten der Farbe und Dynamik ist hierbei am besten geeignet. Auch hat der Lehrer den Spielablauf fest in der Hand und kann zugleich mit Singen oder mit Worten lenken.

Phantasiespiele

Es gibt Phantasiespiele mit Seilen, bei denen die Lust am Bilden und Formen im Vordergrund steht. Sie sind in die rhythmische Erziehung mit einbezogen, obwohl dabei nichts Rhythmisches geschieht. Es ergibt sich aber gerade im Umgang mit Geräten manche Aufgabe, die geeignet ist, den Formsinn zu wecken. Darum haben diese Aufgaben in der Rhythmikstunde ihren Platz gefunden.

Wer hat schon ein Schneckenhaus gesehen? Wer kann mit seinem Seil eines legen? Wenn alle Kinder die Aufgabe erfüllt haben - bei manchem sträubt sich das Seil unter den ungeschickten Fingern -, so ist Gelegenheit, alles von der Schnecke zu erzählen, jeder das, was er weiß. Dass die Schnecke ein sprichwörtlich langsames Tier ist, gibt Anlass, sich schneckenhaft langsam, kriechend zu bewegen:

Ach, wie langsam, ach wie langsam kommt der Schneck von seinem Fleck,
sieben lange Tage braucht er von dem Eck ins andre Eck!
Ach wie langsam, ach wie langsam kommt der Schneck im Gras daher.
Potz, da wollt ich anders laufen, wenn ich solch ein Schnecklein wär!

Diese Schneckenverse enthalten so viel Handlung, dass sie eine Rhythmikstunde, die mit "zur Schnecke geformten Seilen" begann, eine ganz neue, andere Wendung geben können. Die Seile (Schnecken) werden beiseite gelegt, und jedes Kind ist selbst eine Schnecke. Der Gegensatz von dem "Wie bewegt sich die Schnecke" und dem "Wie laufe ich" wird ausprobiert. Vielleicht verabredet man einen Schneckenweg - von dem Eck ins andere Eck. Der Ablauf des Spiels ist durch die Verse gegeben, der Lehrer hat es in der Hand, durch sein rhythmisches Sprechen zu einem rhythmischen Spiel zu führen.

Rasselorchester

Rasseln - Urinstrumente aus der Frühgeschichte der Menschheit - sind auch "erste Kinderinstrumente". Man kann sie leicht selbst herstellen... Mit diesen Rasselbüchsen können Kinder die ersten Grundschlagübungen machen, zum Beispiel ein einfaches Lied begleiten, etwa "Taler, Taler, du musst wandern" oder "Hänschen klein". Der Grundschlag ist bei beiden Liedern deutlich zu hören, außerdem eignen sie sich zum Herumwandern. Gehen und zugleich mit der Rassel den Grundschlag geben, ist schon eine schwere Aufgabe für das kleine Kind. Auch Regenspiele und Regenlieder vertragen eine Rasselbegleitung:

Es regnet ohne Unterlass,
es regnet seinen Lauf,
und wenn's genug geregnet hat,
dann hört's wieder auf.'

Zwischenspiel mit Rasseln, dann Wiederholung. Nicht durch Schütteln der Büchse, sondern durch Tupfen mit den Fingern erreicht man präzise Akzente. Die eine Hälfte der Kinder hat keine Instrumente und macht einen Regentropfentanz zu einer Regen-Rasselmusik (Flöte, Klavier, Singen nach Vermögen), die Rollen werden nach jedem Ablauf getauscht. Das Geräusch eines anfahrenden Einsenbahnzuges lässt sich mit der Rassel nachahmen. Ein Zug, ein Schaffner, die Rasseln für das Zuggeräusch - ein improvisiertes Lied gibt den Gesang der Handlung an.

Wenn solch ein Spiel "schön" werden soll, so muss eine gewisse räumliche Ordnung vom Lehrer angestrebt werden: Jedes Kind hat seinen Platz, von dem aus es zu Beginn aufbricht und zu dem es bei Spielende wieder zurückfindet. Dieses Platzaufsuchen sollte in die Spielhandlung eingebaut werden.

Uhrenspiele

Der Schlag auf das Becken muss geübt werden, wenn es schön klingen soll. Uhrenspiele lassen sich mit Becken und Triangel erfinden; ganz nebenbei kann man dabei zählen lernen. Die Schläge von eins bis zwölf können Fünf- bis Sechsjährige gut erfassen. Zu jedem Stundenschlag wird dann eine bestimmte Spielhandlung erfunden. Die Kinder helfen dabei mit und berichten über ihren Tagesablauf: Morgens um sieben Uhr wird geweckt. Um acht Uhr wandert man mit Gesang in den Kindergarten. Es schlägt neun. Nun wird gespielt, "Zipfelmütz" oder "Wir öffnen jetzt das Taubenhaus". Um zehn Uhr...

Wer gut das Becken schlagen kann, ist der "Türkenkönig". Er steht in der Mitte des Kinderkreises. Wenn er anschlägt, machen alle vor ihm eine tiefe orientalische Verbeugung im Türkensitz. Jedes einzelne Kind bekommt "seinen Beckenschlag" und muss mit einer Verbeugung antworten. Wenn er alle bedacht hat, gibt der Türkenkönig das Becken weiter.

Man sollte die Kinder einmal die Vibration der Beckenschale nach dem Anschlag fühlen lassen: das praktische Erfahren des Klanges. "Es kitzelt", "es zittert", stellen die Kinder fest.

Klotzspiele

Große Holzbauklötze werden verteilt. Jedes Kind bekommt einen Klotz und sucht sich einen Platz im Übungsraum. Es legt den Klotz vor sich hin. Gleichmäßige Raumaufteilung ist gefordert, der Nachbar soll nicht zu dicht daneben sitzen.

  • Wir machen einen Musikspaziergang - zwischen allen Klötzen hindurch, ohne einen anzustoßen - und kommen beim Ende der Musik wieder zum eigenen Klotz zurück.
  • Wir verabreden mit dem Klavier ein musikalisches Signal: Immer wenn "Hopsa" gespielt wird, muss man über den Klotz springen, der einem zunächst liegt. Kommt mir ein anderer zuvor, so warte ich bis zum nächsten Hopsa und gehe unterdessen mit der Musik weiter.
  • Jedes Kind bekommt noch einen zweiten Klotz. Aus dem zweiten Klotz wird ein Tor gebaut. Der nächste Musikspaziergang geht so vonstatten, dass man ab und zu durch die Enge eines Tores wandern muss.
  • Ein Klotz bleibt am Platz liegen, den anderen trage ich herum (auf beiden Händen, auf einer Hand auf dem Handrücken, auf dem Kopf). Der Musikablauf bleibt der gleiche.
  • Ich trage beide Klötze zugleich auf verschiedene Weise und finde beim Schluss der Melodie meinen Platz wieder.
  • Ich baue beide Klötze aufeinander zu einem "Aussichtsturm". Ein neuer Musikablauf bringt Haltepunkte, bei jedem Haltepunkt steigt man vorsichtig auf den zunächst liegenden Aussichtsplatz. Die Musik zeigt an, wann man vorsichtig wieder absteigen und weitergehen darf.
  • Wir bauen alle gemeinsam einen Turm in der Raummitte: Ein Kind nach dem anderen wird mit einem Musikablauf oder einem rhythmischen Singsang aufgefordert, einen Klotz zur Mitte zu tragen und am Turm mitzubauen. Ein jeder muss vorsichtig dabei zu Werke gehen, damit nicht eingerissen wird, was die anderen vor ihm bauten, er muss auch prüfen, wo sich sein Klotz am besten einfügt (Sieler 1964, S. 10 ff.).

Literatur

Feudel, H. G.: "Ein Leben für die Rhythmik" , Gedenkschrift zum 100. Geburtstag von Elfriede Feudel (1881-1966), Konstanz 1981

Hürtgen-Busch, S.: "Die Wegbereiterinnen der rhythmisch-musikalischen Erziehung in Deutschland", Frankfurt 1995

Sieler, R.: "Rhythmikstunden mit Kindern", Stuttgart 1964

Dies.: "Mit Geräuschinstrumenten Musik machen", Frankfurt 1971

Dies.: "Das missverstandene Rollenspiel", in: Evangelische Kinderpflege 1971/H. 6, S. 351 ff.

Dies.: "Lernen mit Musik und Bewegung. Rhythmik in der Kindervorschule", Stuttgart 1972 (Eigenverlag)

Dies.: "Mit Hilfe der Rhythmik, in: Theorie und Praxis der Sozialpädagogik" 1973/H. 4, S. 191 ff.

Dies.: "Kindertänze und Rhythmikspiele", Frankfurt 1976